Kapitel 13: Die Sünden des Fleisches - Reprise

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Müssen wir das machen?", quengelte Elias, während er sichtlich angespannt zusah, wie sein Omega eine kleine Flasche Gleitmittel auf dem Nachttisch platzierte. Sie beide befanden sich in Ivys Zimmer (Elias' Zimmer) und waren bereits bis auf die Unterwäsche entkleidet. Elias saß auf dem Bett, Ivy stand vor ihm.

Der Omega neigte sein zierliches Köpfchen zu Elias und erwiderte geduldig: „Ich zwinge dich zu nichts."

„Aber wenn ich mich nicht von dir ficken lasse, lässt du dich nicht von mir ficken", fasste Elias den Sachverhalt zusammen, wobei eine Mischung aus Trotz, Resignation und Empörung in seiner Stimme mitschwang.

„Richtig", bestätigte Ivy.

Dem kleinen Omega war durchaus klar, dass Sex nicht so ablaufen sollte - Sex sollte keine Transaktion sein, kein Austausch von Gefälligkeiten, kein „Ich besorg's dir, wenn du es mit besorgst." Kurz gesagt: Sex sollte kein Quid pro quo sein, da waren sich alle Beziehungsratgeber und Liebesgeschichten einig.

Aber besser ein Quid pro quo, als ein Quid pro Garnichts, nicht wahr?

Entschlossen legte er die Hände auf seinen Alpha und begann, sie sanft über dessen Körper gleiten zu lassen. Unter seinen Fingern konnte er die verkrampften Muskeln des größeren, dunkelhaarigen und angeblich dominanteren Mannes spüren. Ivy war immer noch überrascht, dass es ihm gelungen war, Elias so weit zu bringen, dass er diesen in seinen Augen ‚ent-alpha-risierenden' Akt überhaupt in Erwägung zog.

Elias musste mittlerweile wirklich ziemlich notgeil sein.

Zum ersten Mal fragte sich Ivy, ob er es als Omega nicht womöglich doch besser getroffen hatte: er mochte sich vielleicht einmal pro Monat in ein Bündel wimmernder, erbärmlicher, lüsterner Impulse verwandeln, aber zumindest für den Rest der Zeit hatte er sich vollkommen unter Kontrolle. Elias dagegen schien permanent gegen seine niederen Instinkte ankämpfen zu müssen. Doch trotzdem hatte Ivy sehr lange auf ihn einreden müssen, und er konnte bereits nicht mehr zählen, wie oft er schon beteuert hatte, dass er niemals nie irgendwem davon erzählen würde.

Er strich mit seiner vierfingrigen Hand über Elias' Oberschenkel. Die grauen Augen seines Alphas waren eng und misstrauisch, als er Ivy musterte.

„Ich denke immer noch, dass die Tatsache, dass du überhaupt über so etwas nachdenkst, beweist, dass du ein krankes–", setzte er an, aber der Satz endete in einem schmerzerfüllten Keuchen, als Ivy seine gesunde Hand zu Elias' Nippel hob, diesen zwischen Daumen und Zeigefinger einklemmte und erbarmungslos drehte. „Scheiße, lass das! Das tut weh. Ich steh echt nicht auf Schmerzen, okay?"

Ivy ließ ihn los. „Und ich nicht auf Beleidigungen", bemerkte er kühl. „Jetzt hör endlich auf zu jammern und entspann dich."

Seine Hände gingen wieder auf Wanderung und strichen in versöhnlicher Sanftheit über Elias Fleisch - glitten seine Brust hinab und in seinen Schritt, um Elias' trotz der Umstände vorhandene Erektion durch den Stoff seiner Unterhose zu betasten. Das Keuchen, das diesmal über die Lippen des Alphas kam, klang deutlich zufriedener. Aber sobald Ivy die Hände auf Elias' Hintern gleiten ließ, und begann diesen zu kneten, war die Anspannung wieder da.

„Erinner mich noch einmal daran, warum ich mich hierauf eingelassen habe", stieß Elias zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

„Wir hatten seit zweieinhalb Wochen keinen Sex mehr, du hälst es nicht mehr bis zu meiner nächsten Heat aus und das hier war der Deal", zählte Ivy auf.

Elias starrte ihn an. „Der Deal, hm? Du hast mehr mit deinem Vater gemeinsam, als man auf den ersten Blick denken würde."

Ivys Lippen kräuselten sich vor Abscheu bei der Erwähnung seines Vaters. Er überging den Kommentar.

Poison HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt