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Los Angeles

Ariel

Es ist kein Rock, der gespielt wird, als wir die pink beleuchteten Treppen heruntersteigen. Stattdessen driften die Bässe einiger Dance-Titel an unsere Ohren. Meine Absätze klackern synchron zum Klackern der Kikis. Das große beleuchtete Logo des Clubs schwebt über uns, als wir weiter die Stufen herabsteigen. Der Geruch von sündhaft teurem Parfüm liegt in der Luft, während meine Augen auf ein paar glitzernde High Heels vor mir liegen. Ihre Eigentümerin steht am Treppensatz in einem kurzen, glitzernden Kleid und hängt am Arm eines Mannes mit einem teuren Mantel, der ihm lässig über die Schultern gelegt ist. Sein übriges Outfit besteht aus einem dunkelblauen Designerhemd, das in eine weiße Hose gesteckt ist. Akribisch streicht er mit der Hand über sein nach hinten gegeltes dunkles Haar, eine teure Uhr glitzert dabei an seinem Handgelenk, bevor er den Türsteher schließlich mit autoritärer Stimme anspricht. Seine Worte wehen zu uns herüber und unterstreichen die Abgehobenheit, die sein Outfit bereits vermuten lässt.

„Was für ein Trottel", raunt mir Blake, der hinter mir steht direkt ins Ohr, als wir schließlich ebenfalls das Ende des Treppenabsatzes erreichen.

Erst jetzt sehe ich, dass eine Goldkette uns vom Einlass in den Club trennt und der Türsteher ein Klemmbrett in der Hand hält. Nach einigen gewechselten Worten mit dem Paar, löst der Türsteher schließlich die Kette und tritt zur Seite. Das Paar tritt ein und lässt uns nun mit dem Türsteher alleine zurück.

„Name?", adressiert dieser mich und mustert mich dabei abwertend von oben bis unten.

Ich hasste solche Männer.

„Dullahan Mc", meldet sich stattdessen Kiki zu Wort und tritt einen Schritt vor.

Sie steht nun neben mir, ihre schwarze Sonnenbrille dabei immer noch auf ihrem Gesicht. Ihr schwarzer Lippenstift sticht im grellen pinken Licht des Clubs hervor. Ein Gegensatz wie Paradies und Hölle.

Meine Mundwinkel ziehen sich ein wenig nach oben, als ich sie voll und ganz in mich aufnehme. Sie sieht eher aus wie die Manifestation eines ACDC Videos als die Art von Frauen, die diese Clubs betreten.

Der Türsteher kneift die Augen zusammen und verschränkt seine muskulösen Arme vor der Brust. Kiki nimmt neben mir in einer langsamen Bewegung ihre Sonnenbrille ab und verengt ebenfalls ihre Augen. Diese Frau konnte dem Teufel direkt in die Augen sehen, ohne zu zögern.

„Aber sicher doch, Süße", erwidert er belächelnd, während seine dunklen Augen hinter uns schweifen und er nun ein paar andere Menschen anspricht, als ob wir seiner Aufmerksamkeit nicht mehr würdig wären.

„Hey!", brüllt Rider schließlich und erregt damit sofort die Aufmerksamkeit des Türstehers und jener Menschen hinter uns.

Er umrundet mich, sodass er nun genau vor dem bullig aussehenden Mann zum Stehen kommt. Seine Seite ist mir leicht zugewandt, als er mit einer raschen Bewegung nun sein weißes Hemd aufknöpft. Schnurstracks entfernt er dessen Ärmel und enthüllt schließlich das dunkle Tattoo von dem kopflosen Reiter auf seinem Oberarm. Das selbe, das Snake auch hat. Die Augen des Türstehers werden groß und huschen zwischen dem Tattoo und Snake hin und her.

„Texas wäre nicht begeistert zu hören, dass der Super Nova Mitglieder seines Clubs nicht einlässt, oder?", fragt Rider ihn in einem Tonfall, der so leise und tödlich ist, dass ich eine Gänsehaut bekomme.

Seine braunen Augen sind ausschließlich auf den Türsteher gerichtet ohne auch nur ein kleines bisschen zu wanken. Die Zungenspitze des Türstehers schießt heraus und er leckt sich nervös, unter dem durchdringenden Blick von Rider, über die Lippen.

The one who splits my soulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt