Chapter 16: Shiver the whole night

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Nellio erwachte nach einem traumlosen Schlaf.
Sein Kopf tat unglaublich weh und als er die Augen öffnete war es furchtbar hell. Er brauchte eine lange Zeit, bis sich seine Augen einigermaßen an das Licht gewöhnten und er in einen steril eingerichteten Raum blickte.

Er erkannte die Räumlichkeiten. Es war das Krankenhaus.
Sein Herz setzte einen Schlag aus. Er verband Krankenhäuser, seit seinem Unfall, mit dem Gefühl der Einsamkeit. Nellio wollte am liebsten weg von hier.

Er wagte es sich aufzusetzen und umzusehen und erschrak, als er einen Mann sah, der an der Wand stand und gerade ein Dokument, das an einem Klemmbrett befestigt war, ausfüllte. Sein Haar war pechschwarz und er war ziemlich groß, trug schneeweiße Kleidung.

Nellio blieb der Atem im Hals stecken. Er war hier ganz alleine mit diesem Mann, den er noch nie zuvor gesehen hatte, in einem Raum.
Ein beklemmendes Gefühl machte sich in seiner Brust breit, und als der Mann aufsah zwang ihm sein Gehirn zur langsam aufsteigender Panik.

"Ah, guten Morgen, Nellio", begrüßte ihm der Mann, im Alter von schätzungsweiße Mitte 30. Er hatte eine tiefe Stimme.

Schwarze Haare, groß, tiefe Stimme. Das alles kam Nellio ziemlich bekannt vor, aber auf eine schlechte Art und Weiße.
Szenarien von der gestrigen Nacht zischten durch seinen Kopf. Erinnerungen, bei denen er sich wünschte, sie niemals durchlebt zu haben, bei denen er sich wünschte, er könnte es jetzt gleich vergessen.

Der Mann lächelte freundlich, doch das fiel Nellio in dem Moment gar nicht auf. Er sah nur eine Bedrohung, die einen Schritt auf ihn zuging und plötzlich die Hand ausstreckte. Dass der Mann ihm eigentlich seine Hand geben wollte, zur Begrüßung, zog Nellios Gedanken nicht Mal in Erwägung.

Heftig zuckte er zusammen, zog die Beine an seine Brust und hielt seine Arme schützend vor sein Gesicht. Er begann zu zittern und am liebsten würde er jetzt sofort losheulen.

Der Mann war ziemlich überfordert. Seine Patienten reagierten normal nicht so.
"Ich habe nicht vor, dir etwas anzutun, Nellio. Ich muss nur deine Wunde am Kopf ansehen, um zu überprüfen, ob alles okay ist".

Nellio rührte sich keinen Millimeter, war fast schon nicht fähig dazu es zu tun, selbst wenn er wollte.

Er hörte, wie sich eine Tür öffnete, dann Schritte. Aufsehen tat er nicht.

"Was machen Sie da?", fragte die erschrockene Stimme von Fionn.

"Ähm, ich wollte ihm die Hand geben. Zum Vorstellen. Ich, ähm, bin sein leitender Arzt", erklärte der Mann.

Nellio linste zwischen seinen Armen hindurch und verfolgte leise das Geschehen.
Fionn sah wie immer umwerfend aus, bloß trug er dieses Mal dunkle Augenringe unter seinen blauen Augen und er wirkte ziemlich erschöpft.

Fionn atmete tief durch, rieb sich mit den Händen übers Gesicht, bevor er sich wieder zu dem Arzt wandte.
"Ich bin mit sicher, dass Sie ihren Job gut machen, aber wäre es möglich, ihm einer Ihrer weiblichen Kollegen zu übergeben? Ich glaube, das würde sehr helfen".

Der Mann blinzelte ein paar Mal, bevor er erneut etwas überfordert antwortete: "Ja, ich denke das wird kein Problem sein".

Fionn nickte. "Danke".

Der Arzt nickte Fionn zu, bevor er endlich den Raum verließ.

Fionn drehte sich zu Nellio um. Ein sanftes, sorgendes Lächeln legte sich auf seine Lippen.

"Darf ich näherkommen?", fragte er nach.

Nellio nickte und ließ langsam seine Arme sinken.

Fionn kam näher und setzte sich auf die Bettkante.
"Wie geht es dir?", wollte er wissen.

Come as you are (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt