Chapter 11: Lose my soul

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Nellio hatte keine Ahnung, wie er sich Fionn gegenüber verhalten sollte.
Er hatte ihm gestern vom Keller erzählt und von den Ereignissen, die schon darin vorgefallen waren, beziehungsweiße zum Glück nicht vorgefallen waren. Er hatte ihm gesagt, welche Gefühle er in dem kalten dunklen Keller verspürte und dass seine Mom so gut wie jeden Tag einen neuen am Haken hatte.

Wohl bemerkt war Nellio zu dem Zeitpunkt unter dem Einfluss eines ziemlich großen Joints, aber das tat nichts zur Sache. Nellio hatte Angst, dass er jetzt von Fionn anders behandelt werden würde oder dass er diesen ekligen, mitleidigen Blick ertragen müsste.

Er schlenderte durch die Gänge seiner Schule zu seinem Klassenzimmer, ließ sich selbstverständlich nichts von der Nacht von Freitag auf Samstag anmerken. Die Hände hatte er in seine Jackentasche gesteckt und spielte in ihr mit einem fertig gedrehten Dübel, den er sich vielleicht in der Pause reinzeihen würde.

"Hey, Nelli", hörte er jemanden nach ihm rufen. Aber nicht irgendwer. Fionn. Das konnte Nellio an der Stimme erkennen. Außerdem nannte ihn so gut wie keiner bei seinem Spitznahmen, bis auf Fionn und manchmal Aliya.

Seine Anspannung nicht zeigend, drehte er sich zu Fionn um, der ihm auf dem Gang entgegenkahm.

Fionn untersuchte ihn merklich mit seinem Blick, bevor er Nellio wieder in die Augen sah und ihn freundlich anlächelte. Jedoch nicht mit seinem typischen Sunnyboy lächeln, das jeder von ihm bekam. Dieses wirkte ehrlicher und zeigte mehr Zuneigung.
Warum, verstand Nellio noch nicht. Aber er mochte das Lächeln, das so wirkte, als wäre es nur für ihn bestimmt.

"Wie geht es dir?", fragte Fionn nach, als er direkt vor Nellio stand.
Ob es jetzt eine Routine-Frage war oder ganz speziell gestellt war, konnte Nelio nicht so genau sagen, aber er tippte eher auf zweiteres.

"Gut", antwortete Nellio kurz und schenkte dem sich gegenüber ein kleines Lächeln.

"Was hältst du davon, wenn wir heute nach der Schule nochmal trainieren? Das Spiel ist schon morgen und ich würde selber auch gerne ein bisschen meine Techniken verbessern", schlug Fionn vor.

Nellio zuckte mit den Schultern. "Ja klar, warum nicht".

Fionn lächelte ihn an, schien sich auf heute zu freuen und meinte dann, als es zum Unterrichtsbeginn klingelte: "Sehen wir uns in der Pause?".

Nellio zuckte erneut mit den Schultern. "Kann auch sein, dass ich hinter der Turnhalle eine rauchen bin, aber wenn nicht, dann müssten wir uns sehen".

"Okay, dann bis dann", verabschiedete sich Fionn.

"Bis dann", bestätigte Nellio und sie gingen lächelnd in ihre Klassenzimmer.

🚬...🏀

Nellio und Fionn blieben nach dem eigentlichen Training noch länger in der Turnhalle und übten weiter. Nellio hatte es sogar dieses Mal pünktlich in die Turnhalle geschafft, also musste er auch keine Extrarunden fürs zu spät kommen laufen.

Er hatte es hinbekommen, seine Sachen zu packen, bevor seine Mutter aufgewacht wäre. Nüchtern war sie zwar mehr erträglich, trotzdem zeugte es sehr von Vorteil, wenn man ihr nicht über den Weg lief.

Das Tor zum Geräteraum stand offen und man hörte es von drinnen rascheln. Nellio sah rein und erkannte Fionn, der in einem Ballnetz nach einem Basketball suchte, der ihm gefiel.
Die Sportsachen, die er schon trug, waren, wie immer, weit und luftig und seine Haare ziemlich durcheinander, vom Training.

Nellio räusperte sich, was Fionn zu ihm sehen ließ.
Er lächelte sofort, als er ihn sah und meinte: "Bist du bereit für das zweite Training?".
Nellio stimmte nickend zu. Er freute sich auf die gemeinsame Zeit mit Fionn. Er freute sich sehr.

Wenn seine Schulter nur nicht so wehtun würde. Er legte seine Hand darauf.
Warum musste seine Mom auch immer so fest zudrücken, wenn sie ihn in Richtung Keller schliff?

Er schüttelte den Kopf und steckte seine Hand in seine Hosentasche. Er wollte sich jetzt auf das Basketballspielen und Fionn konzentrieren, nicht auf seine blöde Mutter.

🚬...🏀

Nellio stand vor dem Basketballkorb und warf den Ball hinein. Er fühlte sich sicher. Fionn saß am Rand des Feldes und sah ihm dabei geduldig zu. Nellio holte den Ball wieder, ging ein wenig zurück und nahm jetzt drei große Schritte Anlauf und sprang ein bisschen in die Luft.

Stolz sah er zu Fionn und dieser lächelte ihn ebenfalls stolz an.
"Denkst du, du schaffst das auch in dem Spiel morgen?", fragte er Nellio.

Nellio hob den orangenen Ball wieder vom Boden auf und zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht. Wird sich zeigen".

"Natürlich schaffst du das. Ich bin für dich da, ich stehe bloß immer wo anders", antwortete Fionn und stand auf.

Nellio war ihm sehr dankbar dafür und lächelte ihn an.

"Hast du bock einen zu kiffen?", fragte Nellio ganz beiläufig und zog seine Büchse aus der Hosentasche.

Einen Moment wartete er, bis er lachte und meinte: "War ein Witz. Ich weiß, du rauchst nicht. Ich ziehe mir den schon alleine rein".

Nellio ging mit dem Ball in der rechten und mit der Blechbüchse in der linken Hand in den Geräteraum, räumte den Ball auf und lies sich erschöpft auf den Mattenwagen fallen. Er stützte sich auf die Ellenbogen und vollbrachte seine Magie des Joints-drehen.

Fionn lies sich wortlos neben ihn fallen und sah an die Holzdecke über ihm. Das Klicken des Feuerzeugs hallte durch den Raum und im nächsten Moment schwebte eine süßlich, herb riechende Wolke durch die Turnhalle.

"Irgendwann bringt dich das Zeug noch um", murmelte Fionn, eher belustigt und stupste mit seiner Schulter an Nellios.
So nah lagen sie nebeneinander. Dass schon eine winzige Bewegung reichen würde, und sie stupsten sich an.

"Alkohol ist viel gefährlicher wie Gras. Eigentlich. Cannabis geht bloß mit der Dauer auf die Psyche, aber wenn du mental einigermaßen stabil bist, ist da gar kein Problem mit kiffen. Und so schnell wird man jetzt davon auch nicht süchtig. Ich bräuchte es nicht, wäre mein Leben kein absolutes Chaos", erklärte Nellio und zog erneut an dem Dübel.

Kurz war es still, bis sich Fionn zu Wort meldete: "Darf ich auch Mal?".

Überrascht sah Nellio zu ihm rüber: "Ist das keine Sünde oder so?".

Fionn schüttelte den Kopf. "In der Tora steht nur, man soll seinen Körper mit Respekt behandeln und für die Gebete bei klarem Verstand sein. Aber da Gras ja nicht so schädlich ist und mein nächstes Gebet erst wieder morgen in der Früh ist, glaube ich, müsste das als koscher durchgehen", sagte er.

Nelio zuckte mit den Schultern. "Okay, na dann. Er reichte ihm den Joint rüber.

***

A/N: Nicht kiffen, Kinder!! Ich weiß Nellio hat ein paar gute Punkte aber es besteht trotzdem immer ein Risiko. Also, um den Universums Willen, tut es nicht.

PS: Das nächste Kapitel ist mein Lieblingskapitel höhö

Come as you are (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt