Come as you are (boyxboy)

Epilog: Here we are now

Sechs Monate später:

Die gepfiffene Melodie von dem Lied Smells Like Teen Spirit mischte sich unter das Gerede der Schüler.

Glücklich lächelnd sah Nellio zu dem blonden Jungen auf, dessen Hand er hielt und dem er seinen linken Ohrenstöpsel gegeben hatte.
Fionn pfiff das Lied auswendig mit und ging locker durch die Gänge der Schule. Der goldene Davidstern um seinem Hals baumelte zu dem Tackt seines Gangs.

Sie kamen vor Nellios Klassenzimmer an. Fionn nahm seinen Ohrenstöpsel aus seinem Ohr, drehte Nellio mit der Hand, die er noch in seiner hielt, um seine eigene Achse und zog ihn grinsend an sich. Fionn gab ihm einen kurzen Kuss.

"Wir sehen uns in der Pause", hauchte er zu Nellio und lächelte ihn glücklich an.

Nellio nickte. "Bis dann".

"Bis dann", erwiderte Fionn und ging in seine Klasse. Nellio sah ihm, wie so ziemlich immer, eine lange Sekunde hinterher, bevor er sich umdrehte und in seine Klasse ging.

"Wer hätte gedacht, dass das Mal so ausgehen würde?", sagte Alya, als sich Nellio auf seinen Platz neben sie setzte. "Du kommst mit Mr. Perfect zusammen und ich mit der Liebe meines Lebens". Verträumt spielte sie mit dem Saum ihres Hidschabs.

Nellio verdrehte seine Augen. Sie war immer so sentimental, wenn sie verliebt war.

Aber tatsächlich hatte sich alles zum guten gewendet.
Nellio wohnte jetzt schon seit einem halben Jahr bei Fionn und seinen Eltern. Nellios Mutter machte gerade einen Entzug und der Mann mit den schwarzen Haaren und dem Totenkopf-Tattoo wurde vor vier Wochen zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
Er hatte schon mehrfache Anzeigen wegen Körperverletzung, Belästigung und auch Vergewaltigung erhalten.
Nellio hatte nun endlich die entscheidenden Beweise, um ihn einzubuchten.

Nellio ging es so gut, wie noch nie.
Seitdem er regelmäßig eine Therapeutin besuchte, um sein Trauma zu bewältigen und nun auch der Mann hinter Gittern saß, fühlte er sich viel sicherer. Fionn war sein fester Freund und dieses Wochenende würden sie ihr halbjähriges feiern.
Die Leute in der Schule hatten es einigermaßen gut aufgenommen und bei schweren bis mittelschweren Dramas, die einzelne anstifteten, da ihnen die Beziehung der zwei Jungs nicht passte, hatten sie die Unterstützung der ganzen Basketballmannschaft und vor allem die ihres Trainers.
Sie waren sogar mit ihm und seiner Freundin auf den Christopher-Street-Day gegangen. Die blau, rosa, weiße Flagge um seine Schultern hatte er mit großem Stolz getragen.

Hätte man Nellio vor einem guten halben Jahr gesagt, dass ihm das alles passieren würde, hätte er es nie geglaubt, doch hier war er und er war schon lange nicht mehr so glücklich.

Ende

***

A/N: Tja, das wars.
Es hat mir ziemlich viel Spaß gemacht die Geschichte von Nelli und Fio zu schreiben. Vielleicht kommt noch ein kleines Bonuskapitel. Mal schauen.

Danke an jeden, der bis hier her gelesen hat. Ich hoffe, dass jetzt jeder auf den, nahezu göttlichen, Geschmack der Rock, bzw. Grunge Musik gekommen ist.