Love Is Pain - Neuller ✔️

Kapitel 4

Vorsichtig öffnete Manuel Thomas' Zimmertür. Er stützte Thomas und legte ihn langsam auf seinem Bett ab. Thomas' Augen waren Rot überlaufen, sein Gesicht mit getrockneten Tränen übersät. Manu ließ sich neben Thomas auf den Boden sinken. Er legte eine Hand an Thomas Gesicht, strich ihm vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

"Soll ich dir ein Glas Wasser bringen?", fragte Manu vorsichtig nach. Thomas sagte kein Wort, nickte aber. Manu stand daraufhin auf und verschwand im anliegenden Badezimmer. Er nahm Thomas' Zahnbürste aus dem Glas am Waschbecken. Manu machte das Glas schnell sauber und füllte es mit Wasser.

Als er zurück kam, hatte sich Thomas tief in seine Decke vergraben. Sachte stellte Manu das Glas ab. "Thomas ich würde dich dann mal in Ruhe lassen." Als keine Reaktion von Thomas kam drehte sich Manu um und ging zur Tür. "Manu?" Vorsichtig drehte Manuel sich wieder zu Thomas. Thomas hatte sich aufgesetzt. Er sah noch erschöpfter aus, als vorhin. Seine Haare waren von der Decke verstrubbelt und standen in alle Richtungen ab.

Manuel kam wieder an Thomas' Seite, setzt sich dieses Mal aber auf Thomas' Bett und nicht daneben. "Ja?", fragte Manuel leise. Thomas schaute Manu traurig an. "Könntest du bitte da bleiben? Ich möchte nicht schon wieder allein gelassenen werden."

Manu wusste nicht was genau vorgefallen war, aber so wie es Thomas ging, war es nichts gutes. Zu Thomas' Glück aber stellte Manu keine Fragen. "Soll ich hier schlafen oder möchtest du, dass ich nur so lang da bleibe, bis du eingeschlafen bist?" Thomas lief leicht rot an. "Äm, die ganze Nacht? Und auch nur wenn es keine Umstände für dich macht."

Manu lächelte Thomas sachte an. "Natürlich macht es mir nichts aus." Langsam griff Thomas nach dem Glas, er nahm einen kurzen schluck. "Willst du dich nicht mit ins Bett liegen?" Thomas lief nochmals etwas roter an. "Doch, äm-" Jetzt war es Manu der leicht beschämt Schaute. "Ach so.", Thomas zeigt auf seinen Koffer. "Ich hoffe du findest was. Wenn nicht musst du dich bei Basti beschweren."

"Warum?", fragte Manu und lief zu Thomas Koffer. "Er hat mir beim Kofferpacken helfen. Ich wusste nicht was ich mitnehmen sollte." Manu hatte in der Zwischenzeit etwas passendes gefunden und verschwanden kurz im Bad.

Thomas hasste es allein gelassen zu werden und er war froh, als Manuel wieder aus dem Bad kam. Er trug ein blaues T-Shirt und eine Hose, die ihm definitiv zu klein war. Manu schien dies allerdings nicht zu stören, stattdessen kletterte Manuel zu Thomas unter die Decke. "Soll ich das Licht an lassen oder aus machen?" Thomas überlegte kurz, entschied sich dann aber, dass Manu es ausmachen sollte. Manu streckte sich und drückte den Schalter. Das Licht ging aus, das Zimmer verfiel in Dunkelheut. 

Thomas hatte sich noch immer nicht richtig beruhigt. Unten im Gemeinschaftsraum hatte sich Thomas zwar schnell wieder gefangen, aber seitdem sprach er nur noch das notwendigste. So, als ob eine Sicherung, die eh schon nicht mehr richtig funktionierte, nun komplett durchgebrannt wäre.

Thomas sackte unter der Decke zusammen, drehte sich von Manus Körper weg. Leise rollten erneut Tränen über sein Gesicht. "Thomas?", flüsterte Manuel in das dunkle Zimmer. "Komm her." Langsam drehte sich Thomas wieder um. Manu legte seinen rechten Arm um Thomas' Körper und zog ihn näher an sich. "Du musst es mir nicht sagen, aber wenn es dir helfen würde, wäre ich für dich da. Ich möchte nicht das du leidest."

Thomas atmete langsam ein und aus. "Ich-", schluchzend brach Thomas seinen Satz ab. "Ich kann das alles nicht mehr. Ich halte das nicht mehr aus." Manu war leise, versuchte Thomas Platz zu lassen und nicht zu verängstigen. Forderte ihn so stumm zum weiter reden auf.

"Alle wollen wissen warum ich mich von Lisa getrennt habe. Ich kann es aber nicht sagen, Manu. Es gibt gerade so viel ungeklärtes. Das einzige was ich weiß ist, wenn ich die Wahrheit sagen würde, dass dann alles vorbei wäre-", Thomas brach erneut ab. Vorsichtig legte er seinen Kopf auf Manus Brust. "Ich möchte aber nicht in Gefangenschaft leben."