Love Is Pain - Neuller ✔️

Kapitel 9

In den nächsten Tagen schaffte es Thomas sich mit der Hilfe von Manuel wieder zu erholen und zu seiner alten Form zurück zu finden. Er nahm das Training noch ernster als sonst und versuchte den einen ausgelassen Tag wieder so gut wie möglich gut zumachen.

"Thomas? Können wir kurz reden?", fragte Jogi seinen Schützling nach dem letzten Training vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Ghana. Thomas erstarrte, stimmte seinem Trainer aber zu. Etwas unbeholfen lief Thomas hinter Jogi zum Trainerbüro. Joachim ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder und deutete Thomas an, sich auf einen der beiden freien Stühle zu setzen.

Thomas setzte sich und stellte seine Beine parallel nebeneinander, fing an mit einem seiner Füße zu wackeln, Thomas war nervös. "Also", räusperte sich Joachim, faltete seine Hände in seinem Schoß. "ich würde gerne wissen warum du am Sonntag nicht beim Training warst? Ich weiß, dass es dir körperlich gut geht." Thomas nickte. "Mir geht es körperlich ja auch gut. Es lag nicht daran." Jogi verstand. "Es war also etwas anders?"

Thomas schaffte es nicht mehr Jogi ins Gesicht zu schauen, er senkte seinen Kopf nach unten. "Ich-", Thomas brach ab. "Warum ist das eigentlich wichtig?", brachte Thomas plötzlich hervor. "Mir geht es jetzt wieder gut, das ist doch das was zählt, oder nicht?" Thomas verlor langsam die Geduld. Er hob seinen Kopf wieder und schaute Joachim sauer in die Augen. "Kann ich gehen?" Thomas stand trotzig auf und lief Richtung Tür.

"Thomas", Jogi sprach ruhig. "setz dich bitte wieder." Widerwillig drehte sich Thomas um, setzte sich aber nicht wieder. Er wartete darauf, dass sein Trainer dennoch weitersprach. Joachim räusperte sich. "Du bist einer unserer besten Spieler, dein Spielverständnis ist überraschend und einzigartig. Du gibt's dem Team so viel und ich würde es dir gerne zurück geben, aber dafür müsste ich dich verstehen. Was ist am Samstag Abend passiert?" Thomas atmete tief ein und aus und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Also Lisa hatte angerufen, wir haben gestritten. Das war alles. Du kannst mir dabei nicht helfen." Joachim schaute so, als ob er kurz überlegt würde. "Manuel kann es aber, habe ich recht?", fragte Löw. Thomas zögerte. Hatte Joachim etwas mitbekommen wovon er selbst nichts wusste? "Er versteht mich, ja.", stimmte Thomas seinem Trainer dann doch zu. "Kann ich jetzt gehen?"

"Thomas ich möchte, dass du dich auf die WM konzentrierst", sagte Jogi mit fester Stimme. "Ich weiß, dass du gerade ein paar Probleme hast, aber bitte verpasste deswegen kein Training mehr, wir brauchen dich. Du stehst morgen wieder in der Startelf und wir werden deine komplette Aufmerksamkeit brauchen." Thomas schaute etwas beschämt nachunten, stimmte Jogi aber zu. "Ich weiß, dass du recht hast." "Auch nicht immer.", lächelte Joachim. "Du weißt aber, dass du mit mir reden kannst. Komm bitte zu mir wenn du dich dazu bereit fühlst, ja?" "Werde ich machen." Jogi nickte und zeigte mit seiner Hand an, dass Thomas das Zimmer nun verlassen durfte.

~*~

"... das letzte Mal als wir gegen Ghana gespielt haben war es in der WM 2010, es war ebenfalls ein Spiel in der Gruppenphase. Ich denke viele können sich daran noch erinnern. Am 23. 06 schafften wir es durch ein Tor von Mesut zu gewinnen. Das wollen wir dieses Mal wieder schaffen. Wir haben uns am Anfang geschworen 'alles oder nichts zu geben', also gehen wir da jetzt gleich raus und zeigen es allen! Auf geht's Männer.", beendete Lahm seine Rede in der Kabine.

Die deutsche Mannschaft stand kurz vor ihrem zweiten Spiel in dieser WM. Sie wussten wie die Ghanaer spielten, dennoch würde es ein anstrengendes Spiel werden.

Das Spiel begann schnell, Deutschland schaffte es sich gut aufzubauen und sie kamen früh zu einer Torchance. Özil spielte einen schnellen Pass auf Thomas, Thomas kam an den Ball, schlidderte auf dem Gas allerdings aus, der Ball flog in dir Arme des Torwarts. "Was für ein scheiß!", stieß Thomas aus. "Passiert Kumpel.", sagte Toni und half Thomas wieder auf die Beine. "Weiter machen Männer.", forderte Lip seine Mannschaft auf, klatschte in seine Hände.