Kapitel 13

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In den nächsten Tagen gingen sich Thomas und Manuel größtenteils aus dem Weg. Sie sahen sich sehr selten, was auch am anstrengend und aufwendig Training lag. Aber jetzt in der Kabine, kurz vor dem Spiel gegen Algerien, spürte Thomas Manus Blicke auf sich. Sie versuchten Thomas förmlich zu durchbohren. Vorsichtig hob Thomas seinen Kopf, er konnte gerade noch Manus blaue Augen ausmachen, bevor Manu seinen Kopf schnell zur Seite bewegte.

"Alle mal herkommen.", rief Jogi seine Mannschaft zu sich. Thomas schüttelte schnell seinen Kopf, stand auf und stellte sich mit den anderen Spielern um Jogi herum, eng stellten sie sich nebeneinander. "Männer, wir werden die Algerier nicht stark werden lassen, wir sind die klar bessere Mannschaft.", fing Jogi seine Rede an. "Wir müssen dominant und aggressiv Spiel. Wir wissen wie sie Spielen, wir kennen ihre Fehler und diese werden wir auch ausnutzen. Wir haben alles für den Erfolg getan, wir haben Gas gegeben.", halte Joachims Stimme durch die Kabine.

"Jetzt sind wir im Achtelfinale, wir wollen die meisten Zweikämpfe führen und gewinnen. Ihr, wir brauchen heute Cleverness und Kühnheit im Kopf. Wir werden alles raushauen! Es sind noch drei Spiele bis Rio, geht da jetzt raus und zeigt es allen.", brüllte Jogi fast und lautes Gejubel und Klatschten erfüllte den Raum.

~*~

Thomas spürte die kleine, zärtliche Hand die sich vorsichtig in seine legte. Thomas schloss seine Hand und schaute das Kind an. Der Junge lächelte und sagt etwas auf Spanisch. Thomas grinste, obwohl er es nicht verstanden hatte. Ihm gefiel das kleine Kind, es wirkte unbeschwert und frei, es erinnerte ihn an sich sich selbst, als alles noch einfach war. Die kleine Hand schloss sich stärker um Thomas' Hand, als sie zusammen das Spielfeld betraten. "Adiós.", verabschiedete sich Thomas von dem kleinen Jungen. "Adiós.", lächelte er zurück, Thomas wuschelte ihm durch die Haare, bevor das Kind schnell mit den anderen das Spielfeld verließ.

Die Algerier kamen zu den deutschen Spielern. Sie klatschen sich gegenseitig ab, wünschten sich gegenseitig ein gutes Spiel. Thomas trennte sich von der Aufstellung und joggte zu seinem Startpunkt. Deutschland hatte Anspiel. Thomas atmete ein paar Mal leise ein und aus, versuchte seinen Kopf auszuschalten. Kurz darauf ertönte der Anpfiff. Thomas schob alles zur Seite, richtete seine volle Aufmerksamkeit auf das Spiel. Sie wollten gewinnen und dafür würden sie ihn brauchen.

Das deutsche Team versuchte schnell in das Achtelfinalspiel zu kommen, doch die erste große Chance erarbeiteten sich die Algerier. In der achten Minute erhielt Slimani den Ball. Manuel erkannte die Situation jedoch und rannte zu der Nummer 13., Manuel konnte den Ball gerade noch rechtzeitig mit seinem linken Fuß abwehren. Slimani flog über Manu und rollte sich ab. Der Ball flog ins Aus. Manuel klatschte in die Hände und begab sich schnell wieder in sein Tor. Thomas konnte sich ein feines Grinsen nicht verkneifen. Das war Manu, ihr Keeper, ein Mann für alle Fälle.

Zur 13. Minute schnappte sich Toni das Leder und fand Bastian. Basti schoss direkt auf das Tor. M'Bolhi, der Torwart der Algerier, streckte sich und kam mit einer Hand an den Ball. Der Kasten blieb lehr. In der gleichen Minute machte die deutsche Abwehr einen einfachen Stellungsfehler, doch Ghoulam schoss aus einem unmöglichen Winkel, so dass der Ball weit am Tor vorbei flog. Die Algerier waren stark und kämpften. Sie spielten schnell und brachten die deutsche Mannschaft immer wieder zum umdenken.

Algerien spielte in den nächsten Minuten immer wieder gute Chancen für ihr Team heraus, kamen aber nicht zum richtigen Abschluss. Thomas biss die Zähne zusammen, versuchte sich immer wieder freizuspielen. In der 22. Minute erhielt er den Ball von Mesut. Thomas kam mit seinem Kopf an das Leder, schoss den Ball aber zu ungenau auf das Tor. Er hob seine Hände in die Luft und klatschte: "Weiter so." Basti nickte Thomas zu.

Die nächsten Minuten verliefen sehr ausgeglichen. Auf eine Torchance von Deutschland folgte eine für den Gegner. Manuel wurde zum ersten Mal in diesem Turnier wirklich gefordert. Es war die 25. Minute als Per falsch abwerte und der Ball nach vorne rollte. Vier Spieler gleichzeitig rannten auf den Ball zu. Manu hielt aber einen kühlen Kopf, rannte ebenfalls zum Ball hin und schoss ihn ins Aus.

Love Is Pain - Neuller ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt