14. Dezember

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Manege frei -- AU

Louis' P.o.V.:

Mit meinem Clownskostüm und der Livree im Gepäck fahre ich von der Autobahn und sehe sofort, wo ich hinmuss. Die Wiese mit dem Circuszelt ist nicht zu übersehen. Ich parke mein Auto etwas abseits und nehme mir dann meinen Rucksack mit den Manegensachen. Mein Cousin ist eingeweiht, weshalb ich mich nun bei ihm im Wohnwagen umziehe.
Als er mir etwa 15 Minuten später Bescheid gibt, mache ich mich auf den Weg zum Artisteneingang. Die Vorstellung läuft schon etwas länger und nun ist eine Clownsnummer an der Reihe, bei der eine meiner Schwester dabei ist. Da sie beim letzten Telefonat etwas frech war, werde ich sie nun etwas ärgern können. Allerdings ist sie auch die Traurigste gewesen, als ich gesagt habe, dass ich erst in zwei Monaten wieder zu Besuch bin.

Phoebe: Chef! Ich mache Pause!
Mark: Wie du machst Pause?
Phoebe: Ich mache jetzt Pause.
Mark: Wenn du meinst.
Phoebe: Tue ich. James? Ich brauche mein Besteck für mein Mittagessen.
Mit dem Besteck in der Hand betrete ich die Manege.
Louis: Das Besteck von der Oma?
Phoebe: Welches denn sonst, James?
Ich reiche meiner Schwester das Besteck und verlasse dann die Manege wieder.

Phoebe hat mich nicht erkannt. Im Artisteneingang steht mein Stiefvater Mark, welchen ich zur Begrüßung umarme.

Phoebe: So, mein Wasser, mein Brot, mein Besteck und meine Zeitung. Die Sonne scheint und es gibt doch nicht besseres als in der Sonne zu lesen.
Jetzt laufe ich in die Manege und schütte das Wasser in die ersten Reihen. Das Brot von der Gabel esse ich einfach, da ich heute noch nichts gegessen habe. Als das getan ist, verlasse ich die Manege wieder.
Phoebe: James? Wo ist mein Brot?
Louis: Das hast du gegessen?
Phoebe: Und mein Wasser?
Louis: Ausgetrunken?

Eigentlich müsste Phoebe jetzt eine zweite Scheibe Brot auf ihre Gabel tun und neues Wasser eingießen.
Phoebe: Ich habe ja noch mein zweites Brot und noch etwas zu trinken.
Das ist mein Zeichen. Ich gieße erneut den Becher aus, ersetze ihn aber mit einem Becher Mehl und das Brot, welches ich wieder esse, ersetze ich durch eine Zwiebel. Kauend gehe ich in den Artisteneingang zurück.

Phoebe: Ah! Was ist das denn? War da nicht gerade noch ein Brot auf meiner Gabel? Und mein Wasser? Wie ist das so ausgetrocknet? Staubtrocken der Becher. James? Du kannst abräumen! Ich habe keine Lust mehr!
Louis: Wie keine Lust mehr?
Phoebe: Heute ist es komisch!
Sie hat sich mit ihrem Stuhl vor den Tisch gesetzt und liest nun ihre Zeitung.
Louis: Die Zeitung behältst du?
Phoebe: Ja, die kann mir keiner weglesen.
Louis: Steht etwas spannendes drin?
Phoebe: Ja, über einen Musiker.
Louis: Okay, dann viel Spaß noch.
Damit nehme ich mir den Tisch und verlasse die Manege.

Lächelnd stelle ich dabei fest, dass der Artikel wirklich von einem Musiker handelt. Eigentlich sagt Phoebe das nur, weil Mum das damals festgelegt hat, als ich den Circus wegen der Band verlassen habe. Heute liest Phoebe jedoch über Harry.

Statt die Zeitung, wie geplant anzuzünden, nehme ich sie vorsichtig weg.
Mark: Da ist dein Übeltäter, schnapp ihn dir!
Schnell renne ich aus dem Zelt, bevor Phoebe mich erkennen kann.
Mark: Wo ist er hin, Pauline?
Ich höre Mark reden und laufe zu meiner Schwester in die Manege, wo ich sie mir über die Schulter werfe. Mit ihr auf dem Arm verlasse ich die Manege, doch Mark scheucht uns direkt zurück.
Mark: Das war für Sie Pauline mit unserem Überraschungsgast, dem verlorenen Antonio.
Ich stelle Phoebe neben mir ab, bevor wir winkend die Manege verlassen.

Hinter dem Zelt fällt meine Schwester mir um den Hals. „Was machst du hier?" „Euch überraschen und meinen Freund, der gerade zwei Straßen weiter Soundcheck hat." „Danke, dass du da bist. Sind Bruce und Cliff auch dabei?", fragt Phoebe. „Klar, ich kann sie doch nicht drei Monate alleine lassen.", antworte ich lächelnd. „Drei Monate?" überrascht sieht sie mich an.

Larry Adventskalender 2022Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt