Ich fuhr durch das halbe Dorf und hinter mir nahm ich immer wieder Schreie war. Irgendwann hielt ich an und sah mich um. Hinter mir kam jemand angefahren, bei genauerem betrachten bemerkte ich Markus. Natürlich. Wer sonst?
„Was willst du van Theumer?" „Wo willst du hin Livia?" Mein Atem stockte. Livia. Nicht Maximilian, nicht Prinzessin, nicht Livi, sondern Livia. Ich schluckte, fasste mich aber wieder und sah in seine Teddybär-Augen. „Was ist passiert?" Fragte er alarmierend. Er klang irgendwie...besorgt? Nein. Markus war nicht besorgt und erst recht nicht um mich, auf gar keinen Fall!
„Mein Vater ist mit der Hexe von Bogenhausen zusammen." „Mit Nervs Mutter?!" Ich nickte nur und stieg wieder auf sein Fahrrad. „Warte was, warte Mal, du willst doch jetzt nicht zu Nerv oder?" „Natürlich, Markus! Er sitzt alleine bei sich zu Hause, wer weiß ob er überhaupt einen Schlüssel hat?" Mittlerweile schrie ich Markus regelrecht an. Er kam einen Schritt näher und legte mir seine Hand auf die Schulter, ich zuckte zusammen und schlug diese weg. „Livia." Da war es wieder, dieses Gefühl, wenn er meinen Namen aussprach, niemand nannte mich so, niemand außer mein Dad. Und damals auch meine Mom. „Mach dir keine Sorgen, Nerv geht es gut, er schläft bei Juli und Joschka, du brauchst dir keine Sorgen machen. Morgen erfährt er das seine Mom mit deinen Dad zusammen ist und so wie ich ihn kenne wird er sich riesig darüber freuen, immerhin liebt er dich und Maxi von ganzem Herzen." Markus grinste mich frech an und nahm mich daraufhin kurz in den Arm.
Mein ganzer Körper spannte sich an, doch mit der Zeit ließ ich mich einfach darauf ein. Irgendwann löste ich mich trotzdem und stieg auf sein Fahrrad. „Ich muss." Murrte ich nur. „Natürlich Maximilian, ich bringe dich, sonst bringt mich dein Bruder noch um." Er grinste, und da war es wieder sein typisches Markus Grinsen. Ich hasste ihn. Wir fuhren schweigend nebeneinander.
„Okay Maximilian, mach dir nicht so viele Gedanken, alles wird sich schon zum richtigen wenden, außerdem kriegst du doch immer alles hin. Schlaf gut Maximilian." Ich verdrehte grinsend die Augen. „Na siechste, da ist es wieder, geht doch." „Was?" Fragte ich verwirrt. „Dein Grinsen, solltest du öfter tun, steht dir." Grinsen schüttelte ich den Kopf. „Genauso." Murmelte er schmunzelt. Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, lief ich die Treppen hoch und schloss die Tür auf.
Drinnen war alles ruhig, also schlich ich mich ins Wohnzimmer und ließ mich dort aufs Sofa fallen. „Na Schwesterchen." Ich zuckte erschrocken zusammen und sprang auf. „Maxi! Du hast mich erschrocken." Nachdem ich einmal durchgeatmet hatte setzte ich mich wieder neben ihn, er sah mich nur lächelnd an.
„Tut mir Leid Schwesterchen. Dad hat mir alles erzählt, und..." „Und was?" Fragte ich. Irgendwas war merkwürdig, ganz so als würde mir mein Bruder etwas verheimlichen. „Maxi, was weißt du was ich nicht weiß?" „Livi, sie, Dad und die Hexe...sie wollen..." „Sie wollen was Maxi? Komm schon haus raus, so schlimm kann es nicht sein." „Sie wollen Heiraten..."
Heiraten. Das einzige Wort was ich wahrnahm. Heiraten. Mein Dad wollte heiraten, das zweite Mal. Mom war nicht mal ein Jahr tot und er wollte heiraten. In meinen Ohren rauschte es und meine Nackenhaare stellten sich auf. Heiraten. Heiraten. Heiraten. Nein, das konnte er nicht ernst meinen. Dad konnte nicht mit einer wildfremden Frau heiraten.
Mein Herz setzte aus und ich hatte Angst. Unglaubliche Angst. Mir stiegen die Tränen in die Augen und mir kam wieder der Unfall in den Sinn. Wie sie dort auf dem Boden lag, überall Blut und keine einzige Chance mehr für sie. Es war sofort aus. Ich sah mich, wie ich in Tränen ausbrach und niemand für mich da war.
Doch da viel mein Blick auf mein Armband „kämpfe, ich weiß das du es schaffst." Jolina. Sie war die Person die mir in den Sinn kam, meine alte beste Freundin. Ich vermisste sie, aber sie war wie jeder andere, sie kannte mich nicht richtig, sie wusste das ich stark bin und sie wusste das ich immer kämpfen würde, aber sie hatte mich nie schwach gesehen.
Niemand hatte mich je schwach gesehen. Niemand. Niemand bis auf den van Theuner Jungen. Markus. Markus hatte mich vorhin schwach gesehen. Und dies kam mir erst jetzt in den Sinn. Verdammte Scheiße. Seit wann fällt es mir so schwer meine Gefühle vor anderen Menschen zu verbergen? Was hat dieser verdammte Typ nur mit mir angestellt.
Markus van Theumer, der unbezwingbare, hat irgendwas mit mir gemacht. Und das schlimmste ist, ich weiß nicht was es ist!
Kleiner Einblick in Livis Gefühle, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen <33
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soulmates
FanfictionLivia Maximilian, die kleine Schwester von Maxi Maximilian. Nach einem Ereignis, zieht sie zu ihrem Vater und ihrem Bruder, da wusste sie aber noch nicht, das ihr Abenteuer schon los geht. Was passiert wenn sie auf ihrer Reise auf einen Jungen tri...