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Hobi die Auswahl des Films zu überlassen, war definitiv die falsche Entscheidung. Er hatte sich einen Horrorfilm rausgesucht, er heißt "Saw." Der Film war ziemlich brutal, ich musste mir oft mein Kotzen zurückhalten. Als der eine dann auch noch sein Bein abgeschnitten hatte, habe ich mein Gesicht nicht mehr aus meinen Händen genommen. Hobi hatte mich deswegen ausgelacht und den Film auf Pause gestellt. »Nicht so dein Film anscheinend?« ich schüttelte meinen Kopf.
Hobi nahm lachend, vorsichtig meine Hände von meinem Gesicht und lächelte mich an.
»Geht es?« fragte er kichernd. Ich nickte zögernd, ich werde diese Bilder nie wieder aus meinem Kopf bekommen...
»Tut mir leid kleiner, sag das nächste mal einfach bitte was, ja?« ich nickte.
Er hatte ja recht, ich hätte etwas sagen können, aber ich wollte ihn nicht nerven.

Ich zuckte zusammen als ich Schritte im Hausflur hörte, ich zog Hobi sofort an seiner Hand aus dem Wohnzimmer und in mein Zimmer. Gerade als ich meine Tür geschlossen hatte, konnte ich den Schlüssel in der Haustür hören.
»Alles okay?« fragte Hobi flüsternd, ich schüttelte hastig meinen Kopf.
Nichts war okay, wenn meine Eltern Hobi sehen, werden sie mich hier und jetzt umbringen. Wieso sind sie überhaupt so früh schon hier? Schritte waren im Flur zu hören, ich hörte auf zu atmen als ich ein lautes und genervtes
»Yoongi beweg deinen Arsch hierher« hörte.
Ich atmete zitternd einmal tief durch und öffnete die Tür.
Davor brachte ich noch ein verzweifeltes "bleib hier" an Hobi gerichtet raus. Hobi sah mich verwirrt an, für ihn war mein Verhalten wahrscheinlich komisch.
»Du hast den Fernseher wieder angelassen, du Stück scheiße!« brüllte sie mir ins Gesicht, ich zuckte ängstlich zusammen und verbeugte mich einmal tief vor ihr.

»Entschuldige Mama, ich bin gerade nur kurz in mein Zimmer gegangen.« sie verdrehte ihre Augen und lief in die Küche.
»Schatz?« konnte ich die Stimme meines Stiefvaters hören.
»Was willst du den schon wieder?!« brüllte meine Mutter aus der Küche.
»Wem gehören die Nike Schuhe auf der Matte?« rief er, ich hielt meine Luft an. Mist...
»Yoongi hast du etwa Besuch hier?« fragte meine Mutter sauer, stieß sich an der Arbeitsplatte ab und lief zu meinem Zimmer. Nervös und auf meiner Unterlippe kauend lief ich ihr hinterher, ich konnte spüren wie meine Hände anfingen zu zittern. An meinem Zimmer angekommen riss meine Mutter rücksichtslos die Tür auf. In meinem Zimmer saß ein verwirrter Hobi auf meinem Bett.
»Yoongi wer ist das?« brüllte meine Mutter in mein Ohr, wie man sieht interessiert es keine Sau wie empfindlich ich bin.
Ich hielt mir mein Ohr und fing an zu weinen, wieso muss sie immer so schreien?
»Jetzt fängt die Schwuchtel auch noch an zu weinen.« meinte mein Stiefvater enttäuscht. »Hattet ihr Sex?« fragte meine Mutter an Hobi gewannt, dieser schüttelte seinen Kopf.

»Gut so, jetzt raus mit dir!« meinte mein Stiefvater und warf Hobi seine Schuhe entgegen.
Hobi sah erschrocken zu mir, ich erwiderte seinen Blick nicht und sah schnell weg, er sollte mich nicht so sehen, nicht schon wieder. Er lief immer noch verwirrt aus meinem Zimmer, letztendlich auch aus der Haustür. »Dich kleines miststück kann man nicht mal ein Paar Stunden alleine lassen, schon Schwuchtelst du rum.« ich senkte meinen Blick.
»Ich b-bin nicht Schwul.« mein Stiefvater gab mir einen festen Schlag auf den Hinterkopf. »Willst du damit etwa sagen das ich unrecht habe du Fotze?« er kam mir ganz nah, so nah das sich unsere Nasen berührten.
Ich schüttelte hektisch meinen Kopf, er entfernte sich wieder von mir und nickte stolz. »Hab ich mir gedacht.« damit verließ er mein Zimmer.
»Abendessen kannst du dir heute abschminken.« damit verließ auch meine Mutter mein Zimmer, aber nicht ohne nochmal dir Tür zu knallen.

It's just a Game/ SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt