𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫.3

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Hoffe es gefällt euch:))

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Rückbelende

Bloß war ich gerade nicht dort, sondern Minhos Blick und Finger ruhten auf meinem Gesicht und sie fühlten sich verboten gut an.

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-JISUNG-

Wir blickten uns nur an. Seine Augen suchten meine und ich verlor mich in ihnen, aber dennoch kämpfte ich dagegen an, denn ich wollte und konnte ihn nicht wieder in mein Leben lassen. Auch wenn ich wusste, dass es vergebens war. Denn ich wusste sein Auftauchen, würde nicht spurlos an mir vorbei ziehen. Es würde wieder Spuren hinterlassen. Trotzdem konnte ich die Vergangenheit nicht vergessen. Ich konnte und durfte nicht vergessen, wie viel Schmerz er mir brachte. Wie sehr ich wegen ihm litt, durfte ich nicht vergessen. Also wendete ich mich ab, wollte Abstand zwischen uns und der Situation bringen, aber er reagierte schneller als ich.

Ich spürte seine Brust gegen meine. Sein Herzschlag gegen meinen. Seinen Blick auf mir. Seine Blicke fühlten sich wie Berührungen auf meiner Haut an. Seine Finger an meiner Wange. Dieses kribbeln und knistern, als er mir immer näher kam. Mein Herz, welches mir bis zum Anschlag schlug. Und dann diese unvergesslichen warmen und weichen Lippen auf meinen.

Mein Kopf verstummte und ich nahm nur seine Wärme wahr. Seine Finger auf meiner Haut, die sich immer noch viel zu vertraut an fühlten. Seine Berührungen, die es immer noch schafften meinen Körper auf eine Achterbahnfahrt zu schicken, die es schafften ein Feuerwerk in mir zu entfachen. Seine Lippen, die sich immer noch so weich und voll anfühlten. Ich brauchte ihn definitiv mehr als ich wollte und ich mir eingestehen konnte. Und ich wollte ihn mehr als ich sollte und brauchte.

Und dennoch war alles woran ich denken konnte, Lee Minho und seine Berührungen auf meiner Haut, die ein warmes und berauschendes Gefühl hinterließen. Diese Wärme, die meinen ganzen Körper durchfuhr und die mich für einen kurzen Moment glauben ließ, dass meine sonst so dunkle Welt behellt wurde. Und seine unglaublich weichen Lippen gegen meine, die sich rhythmisch bewegten.

Ich ließ die Nähe und Wärme zu, gab mich ihn hin. Gab mich diesen Gefühlen hin. Auch wenn ich wusste, dass es nicht gut für mich und mein Herz enden würde. Obwohl ich wusste, dass er mich wieder verletzten würde. Ich merkte, dass ich es in dem Augenblick brauchte. Ich wollte mich ablenken, von all diesen verwirrenden und komplizierten Gedanken, Gefühlen in mir. Wollte das dieses Gefühl, als würden mir die Schatten genommen werden, länger blieb. Ich wollte, dass er länger blieb und mir dieses Gefühl von Leichtigkeit weiterhin verlieh. Auch wenn ich es nicht tun sollte, wenn ich mich nicht darauf einlassen durfte. Und dennoch tat ich es für diesen kurzen Moment.

Es war kein sanfter Kuss. Nein, es steckte viel mehr Verlangen, Sehnsucht und der Moment von diesem Augenblick in unseren Kuss. Seine Lippen, die mit Druck und Verlangen meine suchten. Der Kuss überrumpelte mich ehrlicher maßen und dennoch ließ er mich so unerklärbar gut fühlen.

Ich verstand mich selbst nicht einmal mehr, denn in einem Moment bekam ich eine Panikattacke wegen ihm und im nächsten Moment küsste ich ihn und wollte seine Nähe spüren. Merkwürdiger weiße beruhigte mich der Kuss, obwohl dies nicht so sein sollte. Seine Nähe beruhigte mich und gleichzeitig wühlte er alles in mir auf. Er stellte alles Kopf, obwohl er erst vor ein paar Stunden wieder in meinen Leben trat.

Er saugte leicht an meiner Unterlippe, brachte mich dazu wohlig auf zu keuchen. Ich lehnte mich noch weiter vor zu ihm, drängend und fordernd nach mehr, um den Kuss zu intensiveren. Es fühlte sich unbeschreiblich berauschend an. Ich wollte, er wollte den Kuss tiefer, tiefgehender. Seine Hand umfasste mein Gesicht, strich mit seinen Daumen behutsam über meine weiche Haut. Was mir eine Gänsehaut verschaffte. Meine Hände ballte ich erst zu Fäusten, löste diese aber, als meine Arme sich langsam um seinen Nacken legten.

Alles in mir spielte verrückt. Wollte nur noch ihn, seine Lippen und seine Finger auf meiner Haut spüren. Aber mein Kopf war lauter und stärker als ich. Meine Gedanken versetzten mich in die Vergangenheit. Machte diesen Moment kaputt. Denn an alles was ich plötzlich denken konnte war, an all seine Versprechen, die er versprochen hatte und dennoch brach und verschwand...

"Ich habe dir gesagt, dass ich dich liebe. Ich liebe dich, Minho!" "Ich kann nicht, Jisung." "Wieso?" Ich wischte mir die Tränen weg. Hatte Angst vor seinen nächsten Worten. "Ich liebe dich nicht! Ich brauche dich nicht, also geh einfach!"

Ich entzog mich blitzschnell von ihm und schaffte Abstand zwischen uns. Wollte das, die Erinnerungen an damals verschwanden. "Ji-" "Warum bist du wieder da? Verschwinde einfach." Ich sah ihn in seine Augen und ich wollte ihn zeigen, wie sehr ich ihn hasste, aber wieso wollte ich nur in seine Arme, seine Wärme spüren, wenn ich ihn an blickte? Es fühlte sich so an, als könnte ich ihn nie hassen. Es war frustrierend.

Er überbrückte erneut den Abstand. Sein Blick haftete an mir. "Ich will aber nicht verschwinden." Fest sah ich ihn an und wollte die nächsten Worte so glaubwürdig wie möglich rüberbringen. "Ich will aber das du verschwindest." "Kannst du mich wenigsten anhören? Bitte..." "Was willst du sagen? Ich denke, wir haben schon alles gesagt, was gesagt werden muss. Du warst sehr deutlich! Also lass uns diese zwei Wochen überstehen und danach sind wir getrennte Leute. Du müsstest ja damit gut zurechtkommen."

"Das ist unfair..." ,sagte er. Fassungslos und zeitgleich sprachlos über seine Worte sah ich ihn an. Mit zusammen gepresstem Kiefer blickte ich ihn an. Viele Emotionen gingen mit mir durch und ich fand es unglaublich. "Unfair ist, dass du einfach gegangen bist. Du bist gegangen, ohne ein Wort. Also hör auf mit deinem Unfair. Unfair war, dass du mich ohne weiteres benutzt, belogen und einfach alles hingeschmissen hast und gegangen bist. Deine Worte waren mehr als deutlich gewesen damals." Ich steigerte mich sehr in die Sache. Und vielleicht war ich wirklich Unfair zu ihm, aber dennoch er war einfach verschwunden ohne ein Wort. Damals und auch heute tat diese Tatsache weh, dass er ohne mich leben konnte, dass ich ihm nicht so viel bedeutet habe wie er mir all die Jahre.

Unsere Freundschaft war schon damals, nach unserer Abmachung, dem Untergang geweiht gewesen. Es brachte mich innerlich um zu wissen, dass er mich nicht brauchte. Das er ohne mich leben konnte, denn ich konnte es nicht. Ich hatte ihn immer gebraucht. "Jisung, was hätte ich denn tun sollen?!" "Ich weiß nicht mal warum du gegangen bist. Für mich warst du einfach ohne ein Wort weg. Vielleicht musstest du weg, aber vielleicht auch nicht, aber egal was gewesen ist, ich wäre bei dir gewesen... Und keine Ahnung..."

Stille. Wieder herrschte Stille zwischen uns. Ich musste gegen diese bescheuerten Gefühle ankämpfen, gegen diese Tränen. Ich wollte vor ihm nicht emotional werden oder weinen. Er sollte das nicht mitbekommen. "Jisung, ich kann dir nicht mehr sagen, als ich hatte keine andere Wahl damals." "Man hat immer eine Wahl, Minho und ich bin mir sicher, die hattest du damals auch. Ich... Es bringt nichts über Vergangenes zu reden..." Und damit beendete ich unser Gespräch und ging in mein Zimmer. Ließ ihn da stehen. Konnte dieser Diskussion nicht mehr standhalten.

Ich legte mich einfach in mein Bett und dachte über dieses viel zu emotional gesteuerte Gespräch nach. Wieso musste er überhaupt wieder hier her kommen? Warum ausgerechnet jetzt? Ich hatte alles unter Kontrolle, zu mindestens etwas und jetzt tauchte er einfach wieder auf und brachte alles durcheinander, brachte mich durcheinander. Wie soll ich darauf reagieren und dann dieser Kuss. Der sich viel zu gut an fühlte und die Sehnsucht nach ihm stillte und zur selben Zeit auch entfachte. Warum hatte er immer noch diese Wirkung auf mich?

Wieso musste das jetzt alles so kompliziert sein? Alles war immer kompliziert, vor allem zwischen uns beiden. Nachdem wir uns das erste Mal nah kamen, wurde es zunehmender schwerer zwischen uns. Eifersucht, Lügen, Diskussionen, Streit und Verletztheit herrschten so oft bei uns, und dann kamen aber auch noch Begierde, Verlangen und vor allem Leidenschaft dazu. Eine Mischung aus Emotionen, die uns zerstörte. Und ich bereute so vieles davon, denn vielleicht hätte ich ihn dadurch nicht vergrault und er wäre bei mir geblieben.

Mir tat alles nur noch weh und alles schwebte über mir, wie eine Gewitterwolke. Belastend und Erstickend. Wieso war es so schwer? Wieso brachte er wieder alles durcheinander?

-𝐭𝐨 𝐛𝐞 𝐜𝐨𝐧𝐭𝐢𝐧𝐮𝐞𝐝-

𝐜𝐚𝐧'𝐭 𝐠𝐞𝐭 𝐨𝐯𝐞𝐫 𝐲𝐨𝐮 ~𝐦𝐢𝐧𝐬𝐮𝐧𝐠Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt