𝐜𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫.12

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Heute etwas kürzer, aber morgen oder übermorgen kommt das nächste Kapitel:)

Trigger Warnung: Angststörung

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Rückbelende

(-Minho-)

Der Text handelte eindeutig von mir und es brach mir mein Herz. Ich hörte all seinen Schmerz heraus. Ich hatte ihn so sehr weh getan. Ich hatte das Gefühl, dass meine Brust zerreißen würde, so sehr war sie angespannt gewesen. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich ihn damals allen Halt genommen, welchen er jemals hatte. Seine Einsamkeit wurde nur deutlicher in dem Song. Als hätte er nur noch Dunkelheit gehabt, seitdem ich weg gewesen war. Wieder einmal bereute ich meine Taten von damals. Der Song lief noch weiter, bis Jisung kam und sofort den Song aus machte. Überrascht sahen wir ihn an und ich erkannte in seinen Blick, dass ich gerade eine Grenze überschritten hatte.

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-JISUNG-

Sofort machte ich den Song aus, als ich hörte, welcher es ist. Happy. Ich wollte nicht, dass weder Chan oder sonst wer diesen Song hören würde und vor allem galt dies für Minho. Ich wollte nicht, dass ausgerechnet er diesen Song hört. Das war zu persönlich. Es handelte von ihm und ich wollte nicht, dass er meinen Schmerz kannte. Ich wollte nicht, dass er wusste, wie sehr ich ohne ihn gelitten hatte. Er hätte wieder zu viel Macht über mich, und jetzt hatte er wieder viel zu viel Macht über mich, denn er kannte nun einen Teil meiner Schmerzen. Es herrschte Stille zwischen uns. "Sungie-", wollte Minho anfangen, sanft und besorgt, aber ich wollte es nicht hören. Ich konnte nicht darüber reden. Nicht mit ihm. "Wir sollten zu Chan gehen. Die anderen warten bestimmt auf uns." Sie nickten stumm. Minhos Blick raubte mir meinen Atem und ich hätte am liebsten angefangen zu weinen, wendete meinen Blick schnell ab, sonst wäre ich zusammen gebrochen. Ich ging schon mal vor. Wollte Abstand zwischen mich und Minho bringen. In meinen Kopf herrschte absolutes Chaos. Ich wusste nicht, was das zwischen mir und Minho jetzt war. Wir hatten miteinander geschlafen, aber geklärt war nichts und vergessen auch nicht. Ich wusste nur, dass ich seine Berührungen genoss. Seine Lippen auf meinen. Sein Körper an meinen. Aber es hatte sich zwischen uns trotzdem nichts geändert. Dass brachte mich alles durcheinander. Dieser Junge machte mich wahnsinnig. Ich hatte mich letzte Nacht verletzlich gemacht und ich bereute es, wollte die Mauer zwischen uns wieder aufbauen, so hoch wie möglich, obwohl es sich so unglaublich gut angefühlt hatte und ich noch mehr von diesem Gefühl wollte. Er sollte mich nicht nochmal so verletzten können, denn das würde ich nicht überleben. Wenn er nochmal gehen sollte, würde ich es nicht überstehen. Ich hasste meine Gefühle, hasste dieses Chaos, aber dennoch war es da und ich konnte nichts dagegen machen. Konnte nichts gegen diese Gefühle zu ihm machen. Sie waren immer noch da, ohne Frage, aber er sollte nicht nochmal solch eine Macht über mich haben. Bis eben war alles okay. Ich hatte sogar das Gefühl, wenn wir nur miteinander reden würden, würde alles wieder werden, aber dem war nicht so. Wieso konnte es nicht wie in einen Film sein? Wir würden miteinander reden und würden für immer glücklich miteinander sein. Die Realität war anders. Komplizierter und vor allem schmerzvoller. Als ich merkte, dass er diesen Song hörte, wurde es mir zu viel. Alles wurde mir zu viel. Einfach alles. Plötzlich überkam mich alles und ich konnte meine Ängste nicht zurückfahren. Ich hatte wieder das Gefühl, als würden mich die Gefühle verschlingen, als wäre ich der Dunkelheit wieder ein Schritt näher gekommen. Warum tat das Leben manchmal so unfassbar sehr weh? Es war unfair.

Ich lief vorne weg. Chan und Minho unterhielten sich und ich zerbrach wieder an diesen verdammten Gefühlen. An diesen Schmerz. Wieso konnte ich nicht normal sein? Heute Morgen war ich noch so glücklich. Unsicher, aber definitiv glücklicher als sonst. Aber jetzt.... hatte ich wieder das Gefühl, als würde mich alles einholen und verschlingen. Ich wollte nur noch weinen. Mein Atem wurde schneller und ich fürchtete schon, was als nächstes passieren würde. Eine Panikattacke. Meine Hände fingen an zu zittern. Ich ballte sie zu einer Faust. Atmete zittrig aus. Meine Brust fühlte sich zum reißen gespannt an. Ich spürte Minhos Blick auf mir. Ignorierte ihn. Ich konnte nicht mit ihm reden. Er hatte wieder ein Stück zu viel von meiner Welt gesehen. Er konnte nichts dafür, aber dennoch war es mir einfach zu viel in diesem Moment. Gestern Nacht, heute und die anderen Tage zuvor wurden mir einfach zu viel. Wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte, was ich denken sollte. Mir war einfach alles zu viel. Und dennoch hätte ich nichts lieber getan, als mich in seine Arme zuwerfen, seine Wärme und Nähe bei mir zu spüren. Chan redete einfach weiter mit ihm und ich konnte meinen Gedanken nachhängen. Hatte immer mehr das Gefühl den Boden unter meinen Füßen zu verlieren.

Wir kamen bei Chans Wohnung an, in welcher schon die anderen warteten. Jeder von uns hatte mittlerweile einen Schlüssel von Chans Wohnung. Da wir so wieso, eigentlich immer hier waren. Ich zog als erstes meine Schuhe aus und suchte Lixie. Ich brauchte einfach eine Umarmung von ihm. Ich hatte ihn auch sofort gefunden. Er lag auf dem Sofa und ich lehnte mich gegen seine Brust und er schlang seine Arme von hinten um meine Taille. Und ich fühlte mich sofort sicherer. Hatte das Gefühl wieder normal atmen zu können. Als wäre ich wieder in Sicherheit. Wieso mussten mich die kleinsten Sachen aus der Bahn werfen? Wieso musste immer alles so schrecklich komplizier sein? "Alles okay, Jisung?", flüsterte mir Felix ins Ohr und ich blieb stumm, war zu schwach um zu antworten, weshalb ich nur mein Kopf leicht schüttelte. Er nahm meine Hände in seine und strich sie behutsam. "Ich bin da. Alles gut.", flüsterte er nur und ich fühlte mich noch sicherer. Felix hatte einfach diese beruhigende Wirkung auf mich. Ich hatte seine Umarmung dringend gebraucht. Es hielt mich davon ab völlig durchzudrehen.

Die anderen musterten uns besorgt, aber sagten nichts. Sie waren es gewöhnt, dass ich meine Phasen hatte. Der Einzige, der mich durchgängig ansah war Minho. Dieser Blick. Er sollte aufhören mich so anzusehen. Es machte es mir nur noch schwerer. Aber ich ignorierte ihn und lag immer noch in Felixs Armen, drückte seine Hand fester. Wollte sicher gehen, dass ich nicht alleine war. Er strich behutsam über meine noch zittrigen Finger. "Ich bin da und du bist nicht alleine." Ich atmete zittriger aus. Wollte jedes Wort von Felix glauben. Beruhigte mich langsam. Hörte Felix beruhigender und tiefer Stimme zu, als er mit den anderen redete.

"Du Ji, ich brauch mal was zu trinken. Ich komme gleich wieder." Und schon kletterte er vom Sofa und ich spürte wieder diese Unsicherheit, aber es ging langsam wieder. Meine Gedanken waren nicht mehr all zu präsent. "Was ist los?", kam es auch schon von meinem besten Freund, welcher mich besorgt musterte, als er Felix Platz einnahm. "Alles zu viel gerade.", murmelte ich vor mir hin. Er strich meine Arme fürsorglich entlang mit seinen Fingern. "Dann mach die Augen zu. Ich passe auf dich auf." Und schon legte ich mich gemütlicher hin und kuschelte mich an seine Brust und schlang meine Arme um seinen Oberkörper. Jeongin gab mir dieselbe Sicherheit, wie Felix zu vor. "Ist was passiert?", fragte Jeongin nach, aber ich fand sofort meinen Schlaf und konnte seine Frage nicht mehr beantworten und war dankbar, dass dies so war.

-𝐭𝐨 𝐛𝐞 𝐜𝐨𝐧𝐭𝐢𝐧𝐮𝐞𝐝-

𝐜𝐚𝐧'𝐭 𝐠𝐞𝐭 𝐨𝐯𝐞𝐫 𝐲𝐨𝐮 ~𝐦𝐢𝐧𝐬𝐮𝐧𝐠Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt