Steinbruch

45 5 2
                                    

Kaum zu glauben, aber seit dem Abend hatte sich das Verhältnis in der Gemeinschaft verändert und ich würde behaupten ganz klar zum positiven. Wir hatten unsere Wohnlage geändert. Wir hatten uns auf die zwei Häuser aufgeteilt. Ein Bett für zwei und eine Tür davor. Viel angenehmer, als ein oller Vorhang, wie im Gefängnis. Man konnte wieder durchschlafen. Man frühstückte zusammen und konnte jeden Tag planen, wie es weiter gehen soll mit der Gemeinschaft.

„Victoria Peletier? Carol Dixon?“ Carol runzelte die Stirn und drehte sich zu mir. „Wir sind verheiratet. Macht man sich über sowas nicht Gedanken? Gabriel könnte uns noch Gottes Segen geben, dann wäre es offiziell“ Sie dachte einen Moment nach, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Theke. „Wie wäre es mit einem Doppelnamen? Dixon-Peletier“, „Victoria und Carol Dixon-Peletier?“ Sie nickte. „Ich glaube, das gefällt mir“ Ich schmunzelte. Daryl kam zur Tür rein. „Du kommst gerade recht“ Ich sah zu ihm. „Begrüß das neue Dixon Familienmitglied“, „Ihr seid doch schon länger verlobt“, „Ja und da es kein Standesamt mehr gibt, haben wir uns selbst auf neue Nachnamen geeinigt“ Er sah uns abwechselnd an. „Carol Dixon?“, „Carol Dixon-Peletier“, „Das ist ziemlich lang“, „Und? Die Geste zählt. Könntest dich ruhig etwas mehr freuen“, „Würde ich gerne, aber wir haben andere Probleme“.

******

„Mein Team, wir entdeckten den Steinbruch ziemlich früh. Damals, auf den ersten Erkundungstouren, fanden wir heraus, was um uns herum war. Da gab es ein Camp, ganz unten. Die Leute müssen die Ausgänge mit einem diesen Trucks blockiert haben, bevor dieser ganze Mist anfing. Sie haben es nicht überlebt und wurden zu Beißern. Vielleicht ein dutzend“, „Seitdem war niemand mehr dort?“ Heath schüttelte den Kopf. „D.C. und jede Stadt, die sich zum plündern lohnt, liegt in der anderen Richtung. Und mir war nie danach neben dem Camp zu picknicken, das sich selbst auffrisst“, „Also wurden die ganze Zeit Beißer von dem Lärm angelockt und die machten noch mehr Lärm und lockten noch mehr an“, „Und hier sind wir nun“ Rick schaute in die Runde. Wir hatten uns alle im Haus von Deanna versammelt. „Was ich jetzt sage, ich weiß, es klingt riskant, aber Beißer quetschen sich bereits durch die Ausgänge. Einer der Trucks, der die Beißer dort drinnen zurückhält, könnte jederzeit vom Rand stürzen. Vielleicht schon nach dem nächsten starken Regen. Der Ausgang führt sie nach Osten. Sie alle, direkt auf uns zu. Es ist keine Frage ob es passiert, sondern wann. Es wird passieren. Deshalb müssen wir das bald tun“, „Das ist, ich habe kein anderes Wort dafür, beängstigend. Wie so vieles. Aber es scheint wohl keinen anderen Weg zu geben“ Carol schaute in die Runde. „Vielleicht aber doch. Könnten wir die Schwachstellen nicht einfach verstärken? Ich könnte Pläne zeichnen. Ich habe die Mauer mitgebaut, mit Reg. Mit einem Bautrupp könnten wir das jedenfalls versuchen“, „Selbst wenn wir das schaffen, der Lärm der Beißer lockt immer mehr von ihnen an. Mehr und mehr, Tag für Tag. Die Ausgänge zu verstärken wird das nicht ändern“, „Wir werden tun, was Rick sagt“ Deanna wandte sich zu uns. „Ich sagte es schon. Wir lassen sie von Daryl dort wegführen“, „Er sollte nicht alleine fahren“, mischte ich mich ein. Rick sah zu mir und nickte. „Dann begleitest du ihn“, „Ich komme auch mit“ Sasha sah zu uns. „Ich nehme einen Wagen und fahre neben beiden her. Ich schick sie zu ihnen und Daryl und Vicky verhindern, dass sie ausscheren. Ihnen muss auf den Bikes nur etwas passieren und das war's“, „Ich fahre mit ihr“, schloss auch Abraham sich an. „So haben wir jeweils Zweierteams und keiner ist alleine“, „Okay, dann brauchen wir noch zwei Teams. Eins auf jeder Waldseite, das hilft, die Sache zu managen. Wir lassen ab jetzt mehrere Leute wache halten“, „Es muss noch eine andere Lösung geben“ Carter blieb stur und schien sich dem Plan nicht anschließen zu wollen. „Wir werden nicht so viele unter Kontrolle bekommen“, „Ich sagte es schon mal, Beißer bilden Herden, folgen einem Weg, wenn sie etwas anzieht, so bekommen wir sie alle auf einmal“, „Ja, und? Sollen wir einfach auf Ihr Wort vertrauen? Sollen wir alle einfach machen, was Sie sagen? Nachdem Sie...“, „Nachdem was?“, „Nachdem Sie die Waffe gezogen haben. Leute bedroht haben. Nachdem Sie einem Mann in den Kopf geschossen haben!“, „Das reicht!“, unterbrach Deanna ihn. Reihenrum gingen die Hände hoch mit Leuten, die sich beteiligen wollten.

******

„Ich sollte vielleicht mitkommen“, „Du hältst hier die Stellung“, „Wenn dir etwas passiert?“, „Ich kann auf mich aufpassen“ Ich nahm Carols Hände. „Mach dir darüber bitte keine Sorgen. Wir schaffen die Herde weg, wir kehren alle zurück und dann kümmern wir uns um unsere Zukunftspläne. Ich kam noch nicht dazu, Gabriel zu fragen. Mache ich, wenn ich zurück bin“, „Wie kannst du jetzt an sowas denken“ Sie strich mir die Haare hinters Ohr. „Entweder lasse ich mich von den Sorgen zerfressen oder ich hoffe auf das Gute. Es wäre nicht gerade vom Vorteil, würde ich mir jetzt die schlimmsten Szenarien ausmalen“ Ich drückte sie sanft an mich und küsste sie liebevoll. „Ich liebe dich“ Sie fing an zu schmunzeln, sah mir in die Augen. „Ich dich auch“.

𝙑𝙞𝙘𝙩𝙤𝙧𝙞𝙖 𝘿𝙞𝙭𝙤𝙣 𝙄𝙄 || ᵀʰᵉ ᵂᵃˡᵏⁱⁿᵍ ᴰᵉᵃᵈ ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt