Psychopath

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„Wir müssen einen größeren Abstand zwischen uns und den Beißern halten, bevor wir auf die 642 abbiegen“, „Alles klar, versucht dran zu bleiben“ Wir hatten nur noch knapp einen halben Kilometer vor uns. Um die Herde nicht wieder zurück zu locken, brauchten wir genug Abstand zu ihnen. In einem zügigen Tempo ging es für uns auf die 642. Von dort aus sollte es anschließend nach Hause gehen. Ich konnte es kaum erwarten und war froh, als wir abbogen. Unser Weg führte an ein paar Häusern vorbei. Ich ließ meinen Blick zu diesen schweifen. Auf dem Dach bewegte sich etwas. Ich runzelte die Stirn, doch bevor ich etwas erkennen konnte, fielen Schüsse. Es kam von allen Seiten. Ich schwankte mit dem Motorrad. Im Augenwinkel sah ich Daryl zu Boden stürzen. Sasha und Abraham überholten mich, hinter ihnen dicht ein weiterer Wagen. „Daryl!“, „Hau ab!“ Ich zog meinen Revolver und zielte aufs Dach. Drei Schüsse, dann geriet ich ins Schwanken und fuhr einen Beißer um. Abraham und Sasha hatten einen anderen Weg eingeschlagen, denn im Gegensatz zu ihnen, fuhr ich rauf in den Wald. Ich hörte die Maschine von Daryl hinter mir. Ich deutete auf einen Weg nach links und fuhr diesen auch rein, doch fuhr Daryl gewollt an diesem vorbei. Ich schaute nach hinten und sah, wie ein Auto im folgte. Er lockte die Typen weg. Weg von mir. Ich fluchte und drehte um und fuhr wieder zur Straße. Von rechts kam niemand mehr und links war das Auto bereits verschwunden. „Verdammte scheiße“, murrte ich und schlug den Weg nach links ein, in der Hoffnung Daryl zu finden.

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Ich fuhr im Schritttempo, beobachtete dabei meine Umgebung. Auf dem Boden fand ich die Reifenspuren von Daryl und von dem Wagen, doch irgendwann hörten die von Daryl einfach auf. Ich blieb stehen. Ich musterte den Boden, schaute mich irritiert um. Es schien fast so, als wäre er einfach verschwunden. Ich brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass die Spur in den Wald führte. Ich kam also von der Straße ab, fuhr ein paar Meter in den Wald, eher ich das Motorrad abstellte und auf die Seite legte, um meinen Weg zu Fuß fortzusetzen. Auf dem Untergrund kam ich mit dem Bike nicht weit. Ich fand Fußspuren, hoffte, dass sie von Daryl waren. So weit konnte er nicht gekommen sein. Es waren nur ein paar Minuten und es schien so, als hätte er sich in Luft aufgelöst.

Nach wenigen Metern wurden die Fußspuren auf den matschigen Boden mehr. Ich blieb stehen. Ein ungutes Gefühl stieg in mir auf. Ein Pfeifen war zu hören. Ich spannte meinen Bogen und drehte mich um. Zwei Männer, mit gezogenen Waffen, nährten sich mir. Beide pfiffen. Ich hörte das raschelnde Laub und schaute mich um. Ich wurde umstellt. „Waffen auf den Boden und Hände hoch“, ergriff einer von ihnen das Wort. „Ich denke, wir können darüber reden“, murmelte ich und drehte mich im Kreis. „Was macht so eine junge Frau allein im Wald?“, „Ich bin nicht alleine“, „Ach nein? Wo sind deine Leute?“ Ich schwieg. „Los jetzt!“, zischte er und zielte auf mich. Ich legte den Bogen ab und die Pfeile daneben. „Den Rest auch“ Sie deuteten an meinen Gürtel. „Was wollt ihr von mir?“, „Wir stellen hier die Fragen“, bekam ich als Antwort. Ich legte mein Messer und auch den Revolver ab, eher ich mich mit erhobenen Händen einen Schritt von meinen Sachen entfernte. „Sie sieht weitestgehend gepflegt aus. Sie wird irgendwo ein Camp haben. Wir sollten sie mitnehmen, Negan wird gefallen an ihr haben“, „Vielleicht gibt es ja noch mehr so hübsche Frauen“ Die Männer lachten. Ich verzog angewidert das Gesicht und senkte den Kopf. Aus dem Augenwinkel sah ich einen näher kommen. Er legte die Hand an meine Haare, grinste und ließ sie runter an meinen Hintern wandern. Ich neigte den Kopf ein wenig und machte ruckartig einen Schritt nach hinten, wodurch er meinen Ellenbogen in den Magen bekam. Er keuchte. Ich schlug ihm ins Gesicht und packte ihn im Nacken, als er sich krümmte. Schmerzerfüllt schrie er auf, als seine Kameraden schossen und ihn trafen, als ich mich hinter ihm versteckte und ihn so als Schild missbrauchte. Er hielt sich nur noch knapp auf den Beinen und ließ sich von mir mit schleifen. Ich stieß ihn auf einen seiner Kollegen und entriss diesem seine Waffe. Es fühlte sich an wie Minuten, dabei geschah das alle binnen Sekunden. Schreie schallten durch den Wald. Ich sackte auf die Knie. Am Bein erwischte mich eine Kugel. Ich fluchte lauthals und presste die Hände drauf. Man hörte nur noch Zischen und Stöhnen. Ich richtete mich wieder auf. Neben mir versuchte einer von ihnen den leblosen Körper von sich zu drücken und nach seiner Pistole zu greifen, bevor dazu kam, trat ich ihm jedoch ins Gesicht. Er schrie. Nicht lange. Als mein Stiefel sich immer wieder in seine Visage bohrte, verstummte er. Ich atmete schwer. Mir wurde schlecht. Mein ganzer Körper zitterte. Die Waffe in meinen Händen war leer. Gerade als sich einer von den getroffenen wieder auf die Beine zog, hinkte ich zu ihm rüber. „Wer ist dieser Negan?“ Ich zog ihm eine über und sah zu, wie er wieder gegen den Baum prallte. Als ich auf seinen Kopf zielte, wurde ich von hinten gepackt. Die Arme um mich geschlungen und die Hand auf meinen Mund gepresst. „Du Schlampe“, knurrte er. „Wir hätten dich gleich umbringen sollen“ Ich kniff die Augen zusammen und biss ihm auf die Hand. Er ließ mich aus Reflex gehen und schrie auf. Er zerrte an seiner Hand, bis es ein lautes Knacken gab und er zurücktaumelte. Er sah mich mit großen Augen an. Langsam hob er die Hand und erst als er das fehlende Stück seines Finger sah, schrie er. Mir sträubte sich alles. Ich spuckte und würgte. Bei meinem Blick auf den Boden, sah ich neben dem Erbrochenen wieder die Waffe. Während er beschäftigt mit seiner Hand war, schlug ich ihn nieder, nahm das andere Ende der Waffe und schlug auf ihn ein. Verzweiflung stieg in mir auf. Ich weinte, noch während ich ihn umbrachte. Als er sich nicht mehr rührte und kaum was von seinem Kopf übrig blieb, nahm ich von meinen Sachen mein Messer und wandte mich zu dem Kerl, der am Baum noch immer hockte und das ganze mit angesehen hatte.

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Findet ihr diese "Ich" Perspektive gut oder fändet ihr es aus der Erzähler Sicht besser? Ich schreibe momentan in einer anderen Fan-Fiction aus der Erzähler Sicht und finde es einfacher die Emotionen anderer zu vermitteln. Ich weiß nur nicht wie das hier ankommt, wenn ich mitten drin jetzt die Schreibweise Wechsel. (Der Fokus würde natürlich auf Victoria bleiben)

𝙑𝙞𝙘𝙩𝙤𝙧𝙞𝙖 𝘿𝙞𝙭𝙤𝙣 𝙄𝙄 || ᵀʰᵉ ᵂᵃˡᵏⁱⁿᵍ ᴰᵉᵃᵈ ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt