k a p i t e l 69

943 45 28
                                    



A U B R E E

"Was?!" fragte Elian und sah mich mit einem Ausdruck an, der ganz klar bedeutet das er mit dem was ich vor hatte nicht zufrieden war. "Das hier hat etwas mit den Ramiréz zutun- ich bin nicht stolz auf meine biologische Familie, doch er ist unsere beste Chance Perez ein Ende zu setzten." sagte ich doch Elian schüttelte mit dem Kopf, "Ich lasse nicht zu das du wieder zu ihm gehst." sagte er und trat vor mich, "Er ist mein Vater." erinnerte ich ihn und er lachte auf. "Das hat mich noch nie aufgehalten." kopierte er Jérôme's Worte und ein Lächeln umspielte meine Lippen. "Du kopierst deine Brüder Mr. Garcia ziemlich unoriginell.", "Es muss eine andere Möglichkeit geben." erklärte er weiter und ging garnicht auf mich ein weshalb ich meine Hände um sein Gesicht legte und ihn darum bat mich anzusehen. "Ich kann mit meinem Vater umgehen- und ich hoffe  das du bei mir sein wirst." meine Stimme wurde leiser und er kam mir einen Schritt näher, nachdem wir miteinander gesprochen hatten, hatte sich die Stimmung einwenig aufgelockert, wir waren noch kein bisschen dort zurück wo wir zuvor waren, es war immer noch angespannt und auf eine Art und Weise erzwungen- doch wenigstens war er wieder mehr er selbst jetzt wo er sich nicht mehr vor uns versteckte- vor mir. Er hatte sich bei mir entschuldigt für das was er gesagt hatte doch ich könnte mir selbst niemals verzeihen wenn ich darüber einfach so hinweg sehen würde, wir brauchen beide Zeit um an uns zuarbeiten und zu heilen- das heißt nicht das wir uns aus dem Weg gehen müssen, aber wenn wir uns gegenseitig unsere Fehler die wir gemacht haben verzeihen ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben, helfen wir keinem von uns.  "Ich werde keine Sekunde von deiner Seite weichen." flüsterte er und sein Atem prallte gegen meine Lippen, "Nicht eine Sekunde.." fügte er noch hinzu und ich fing an mit meinem Finger seine Wangen Knochen nachzufahren- mir fehlte seine Nähe und ich genoß jede Sekunde die ich mit ihm bekam. "Bueno, así" (Gut so.) meine Stimme war nicht mehr als ein flüstern während wir uns tief in die Augen sahen- Wir hatten noch so viel zu besprechen, doch das kann warten bis sich alles einwenig beruhigt hat, fürs erste reicht es das wir uns nicht mehr gegenseitig die Köpfe einschlagen wollen und alles missverstehen was wir zueinander sagen. "Okay Lovebirds ich wäre dafür das wir das ganze jetzt auch mal angehen." Jérôme's Stimme brachte mich dazu meine Augen genervt zu verdrehen, während ihm alle anderen genervte Seufzer gegen den Kopf warfen. "Du bist so ein Idiot!" fauchte Luciana und ein Lächeln schlich sich auf Elian's Gesicht welches mich für ein paar Sekunde still stehen ließ während ich nur meinen schnellen Herzschlag spürte. "Ich setzte mich dran." informierte ich den Bruder welcher das schlimmste Timing an den Tag legte, ich strich mit meinem Daumen noch einmal über Elian's Wange bevor ich ihm ein sanftes Lächeln schenkte und mich von ihm löste, mir blieb nicht unbemerkt wie leer ich mich fühlte jetzt wo er seine Hände von mir nahm- ich wünschte wir hätten nichts anderes was wir klären müssten und könnten uns völlig auf uns konzentrieren doch die Familie spielte gerade eine wichtigere Rolle und ich tue was ich tun muss um zu wissen das wir sicher sind.

-

Mein rechtes Bein wippte nervös auf und ab, während ich angespannt in Elian's Bürostuhl saß und dem Geräusch meines Handy's zuhörte welches mir sagte das es wählte. Ob ich bereit dafür war meinen Vater wieder in mein Leben zu lassen? Kein bisschen. Doch hier ging es um mehr als das was zwischen uns stand- die Ramiréz waren genauso betroffen wie die Garcia's und auch wenn es keinem von uns gefiel, hatten wir die besten Chancen wenn wir zusammen arbeiten. "Princesa?" seine raue Stimme hallte in meinen Ohren, und vor meinem inneren Augen spielten sich Gedanken ab in der mir diese Stimme so viel Angst eingejagt hatte.. "Hey, papá" ich versuchte mein bestes das meine Stimme so fest wie möglich klang, doch ihm würde der wackelige Unterton welcher sich einschlich nicht unbemerkt bleiben. "Ich bin so froh das du dich meldest!" erklärte er und ich hörte wie Papiere im Hintergrund raschelten, ich setzte mich aufrechter hin und füllte meine Lungen mit Luft bevor ich zu meinem nächsten Satz ansetzte: "Ricardo Perez ist hinter mir her- hinter uns." informierte ich ihn und meinte damit nicht nur ihn sondern auch sein zweites Kind von dem er nicht weiß das ich davon wusste. "Perez?!" bellte er in das Mikrofon und ich ballte meine Hand zu einer Faust bei dem Ton welchen er annahm. "Was hat er getan princesa? Ich werde ihn umbringen dafür das er meine Tochter auch nur angesehen hat." seine Frage, seine Stimme alles an diesem Mann ließ mich unwohl fühlen und ich wünschte mir so sehr das wir seine Unterstützung nicht brauchen würden, das ich weiter so tun könnte als würde es ihn nicht geben, und mir einfach nur vorstellen könnte was wäre wenn er sich verändert hätte. In letzter Zeit wünsche ich mir definitiv zu vieles. "Das spielt keine Rolle- er hat uns beide angegriffen papá.. deine beiden Kinder." ich hörte wie er tief einatmete und ich wusste das ich damit einen Wunden Punkt getroffen hatte. "Du weißt es?" fragte er und klang plötzlich nervös, "Perez Tochter hat viele interessante Details an den Tag gelegt." sagte ich und das nervöse wippen meines Beines wurde schlimmer, ich spürte eine warme Hand welche sich um meinen Oberschenkel schloss und mich sanft dazu brachte mich zu beruhigen, meine Augen trafen Elian's und ich legte meine freie Hand auf seine um den halt zu finden den nur er mir geben konnte. "Ich wollte es dir sagen-" fing mein Vater an doch ich unterbrach ihn, "Spar es dir- das wichtige ist das du weißt das ihr genauso angegriffen werdet wie wir, unsere beste Chance ist es zusammen gegen ihn vorzugehen." ich will dieses Gespräch so kurz wie möglich halten, den alles andere würde Henri klären und ich müsste kein Wort mehr mit ihm wechseln- wenn ich das will. "Zusammenarbeiten?" fragte er und ich drückte Elian's Hand um normale antworten bilden zu können, "Die Garcia's und die Ramiréz- es würde niemand erwarten deswegen bietet es uns die beste Chance." erklärte ich ihm und ich wusste genau welchen Gesichtsausdruck er gerade machte, ihm gefiel es nicht doch er musste zugeben das ich recht habe- und das ist nicht seine Stärke. "Ich habe dir dein Leben lang immer zuwenig zugetraut Aubree- du kommst ganz nach mir." seine Worte brannten sich in meine Haut und ich musste alles in mir zusammenreißen das Handy nicht gegen die nächste Wand zu schmeißen. "Alles was ich kann- habe ich mir ganz allein beigebracht, du spielst daran keine Rolle!" informierte ich ihn, was ihn leise lachen ließ. "Ganz meine Tochter." sagte er leise und der Fakt das ich stolz in seinem Ton erkennen konnte warf mich aus der Bahn, dass war es was ich wollte- einen stolzen Vater, und jetzt wo ich ihn habe will ich nur das er mich genauso verachtet wie früher, den das würde alles einfacher machen. "Henri erwartet dich in einer Stunde." kam die letzte Information über meine Lippen welche ich mitteilen musste bevor ich einfach auflegte und mein Handy auf den Tisch vor mir warf als hätte ich mich daran verbrannt, Elian's Hand strich immer noch beruhigend meinen Oberschenkel entlang und ich blickte in die Gesichter der restlichen Garcia Familie und erkannte ein sanftes Lächeln auf Henri's Lippen welches mein Herz anschwellen ließ, er war der einzige dem ich meine verwirrten Gefühle gegenüber meinen Vater je verraten hatte, und das er gerade nicht enttäuscht von mir ist gab mir ein angenehmes Gefühl. "Ich habe viel vorzubereiten." mit diesen Worten verabschiedete sich Henri von uns und verließ mit einer grinsenden Daphne an der Hand den Raum. "Ich hoffe das Lavada die letzte von uns ist." kommentierte Léandre und die angespannte Stimmung in der Luft wurde durch gelächert aufgelockert. "So wie die beiden sich ansehen bestimmt nicht." sagte Luian und Kylian warf ihn mit einem Kissen ab welches er hinter seinem Rücken hervorgezogen hatte, "Du bringst Vorstellungen in meinen Kopf die ich ganz sicher nicht will." sagte er lachend und Luian warf das Kissen zurück zu ihm während die beiden ausgiebig Lachten. Das war es was wir vermisst haben oder nicht? Und ich glaube wir hätten die Zeit miteinander mehr genoßen wenn wir gewusst hätten das, dass die Ruhe vor dem Sturm war und dieser Sturm war größer als wir erwartet hätten.

don't talk with them about usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt