Vernissage
(Ehrlich gesagt mag ich den Text dieses Liedes nicht so sehr und auch nicht so passend, aber ich finde, dass die allgemeine Stimmung sehr zu Saras Gefühlen passt...
Sorry auch, dass dieses Kapitel so kurz ist... Evtl. überarbeite ich es irgendwann noch einmal)Sara Winter
Ich bahnte mir gerade den Weg durch die Gruppen an Menschen, welche vor den Gemälden und Fotographien standen. Die Bilder waren allesamt interessant, allerdings verstand ich kaum, wie die Kunst funktionierte. Irgendwie machte man sie mit Emotionen und dem Ziel, diese zum Ausdruck zu bringen, wobei Carmelina mir auch schon erzählt hatte, dass Kunst nicht immer eine Bedeutung haben musste, sondern auch einfach nur existieren konnte. Ohne irgendeinen Mehrwert. Ich wusste nicht, warum, aber diese Tatsachen gingen nicht in mein wissenschaftlich denkendes Gehirn hinein.
Dann plötzlich, als ich gerade vor einem abstrakten Gemälde stand und versuchte, die visuellen Reize des Bildes zu verarbeiten, sprach mich jemand überrascht mit meinem Vor- und Nachnamen an. Und es war nicht Carmelina, die mich angesprochen hatte, dafür war die Stimme viel zu tief, zu rau und löste in meinem Körper sofort ein Unwohlsein aus.-"Sara Winter?", fragte die Stimme einen Moment später eher und ich drehte mich nach rechts zu der Person um. Mir wurde ein wenig übel, als ich in das Gesicht von Herrn Peters, meinem Kunstlehrer aus der Oberstufe sah.
"Ja?...", sagte ich und betrachtete ihn dabei ganz genau. Er war nur wenig gealtert und hatte immer noch den selben Kleidungsstil, wie damals - er trug einen dunkel gemusterten Wollpullover, eine schwarze Jeanshose mit schwarzen Lackschuhen und dazu einen dunkelbraunen Hut auf seinen kurzen, grauen Haaren. Ich wusste, dass ich etwas sagen musste. Die Situation an sich war schon unangenehm und beklemmend genug. Noch schaffte ich es, die Erinnerungen an seltsame Situationen, seine Angebote zur Notenverbesserungen und seine ständigen Bevorzugungen zurückzuhalten. Noch war mein Gehirn in der Lage, es einfach nur als ein unangenehmes Zusammentreffen zwischen mir und einem ehemaligen Lehrer.
"Ach, Herr Peters...", bemerkte ich einfach nur überrascht, um überhaupt etwas zu sagen. Er lächelte. Dieses seltsame, unheimliche Lächeln, welches er auch auf seinem Gesicht trug, als er mir und wohl auch einer Menge anderen Schülerinnen angeboten hatte, die Noten auf eine andere Art und Weise zu verbessern. Aber er hatte diese Dinge nie getan. Zumindest nicht mit mir und nicht mit Personen, die ich kannte. Jedoch hatte ich keine Ahnung, wie er nun war, ob er immer noch als Lehrer arbeitete und wie er mit seinen Schülerinnen und Schülern umging.
Irgendwie dachte ich, dass Gespräch wäre schnell beendet, er, der mit seiner Anwesenheit genug seltsame und tief verborgene Erinnerungen in mir wachrief, würde sich schnell wieder wegdrehen, aber stattdessen kam er einen Schritt auf mich zu. Ich konnte nicht reagieren. Ähnlich war es im ersten Halbjahr der 12. Klasse, als ich aufgrund meiner Fehlzeiten und der verpassten Abgabe meiner Arbeiten nur acht Punkte hatte auch gewesen, als wir nach dem Unterricht über Verbesserungsmöglichkeiten redeten. Ich zählte ihm unzählige Dinge auf, aber er erwiderte damals nur, dass man es auch anders regeln könnte und ich es nur keinem sagen dürfte.Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Arn. Seine Hand. Ich wich ein Stück zurück, er kam jedoch sofort auf mich zu und ich fühlte mich direkt eingeengt. Aber er lächelte nur.
-"Du bist eine schöne junge Dame, Sara", meinte er und beobachtete mich einmal von Kopf bis Fuß. Ich wollte mich umdrehen und gehen - spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte ich es definitiv tun sollen. Aber ich konnte mich nicht so wirklich bewegen. "Ich wusste gar nicht, dass Kunst dich überhaupt so sehr interessiert", redete er weiter. Ich schluckte schwer und sah mich nebenbei in dem Raum um. Hilflos suchte mein Blick nach Carmelina, aber ich fand sie nirgendwo. Und selbst, wenn sie mich sehen würde, würde sie bestimmt nicht sofort verstehen, dass ich mich in einer Situation befand, aus der ich schnellstmöglich entfliehen wollte.
"I-Ich... Finde es interessant...", brachte ich einfach nur hervor und wendete mich dann ab, um zu gehen, doch er hielt mich an meinem Arm fest und zog mich leicht zu sich.
-"Das hätte ich früher von dir gar nicht gedacht... So ein stilles, schüchternes Mädchen warst du... Und jetzt ist aus dir doch noch eine junge, attraktive Frau geworden".Nach diesen Worten brachte ich die Kraft auf, mich loszureißen, Herrn Peters ins Gesicht zu sehen, ein klares "Entschuldigung", auszusprechen und mich dann in Richtung des Ausgangs der Galerie zu drehen. Ich wollte einfach nur nicht, dass diese ganzen komischen Erinnerungen meinen Kopf fluteten und in dieser Situation war es sogar dazu gekommen, dass er es mit seinen ganz aktuellen, kaum geänderten Aussagen nicht besser machte. Stattdessen wurde mir langsam übel und ich ging die Straße entlang und wollte einfach nur noch möglichst weit weg gehen, um einfach nur nicht mehr in der Nähe von Herrn Peters zu sein.
Und so ging ich schneller und immer schneller, bis sich mein Gehen in ein Rennen umwandelte und mein Herz vor der Angst, jemand könnte mir gefolgt sein, wild klopfte.
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Salvatore
Romance~ ˢᵃˡᵛᵃᵗᵒʳᵉ ~ (Aus persönlichen Gründen vorzeitig beendet!!!) Eigentlich wollte Sara zu Hause bleiben und für ihre finale Klausur im Astronomiestudium lernen. Eigentlich wollte sie gar nicht mit ihrem besten Freund Felix, einem begeisterten Kunststu...