eine neue Umgebung

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Die Bilder, die vor meinem inneren Auge in einer seltsamen Geschwindigkeit ablaufen, lassen mich brummen. Ich winde mich, während Blut und eingeweihte meinen Kopf durch strömen. Selbst mein Traum-Ich fragt sich, wieso plötzlich diese Bilder auftauchen.
Ich bin eher ein Zuschauer und kein Teil des Geschehens wie es ansonsten stets der Fall ist. 

Ich schaue zu, wie ein Junge in meinem Alter durch die Türe gerannt kommt und beginnt, mit einem Hammer auf einen beliebigen Schüler einzuschlagen. Ich sehe, wie Fleischfetzten von dem Körper des geschundenen Fliegen. Panik bricht aus. Stühle und Tische werden umher geschmissen. Ich bleibe sitzen und fühle eine merkwürdige Ruhe in mir. Ich beginne zu lächeln. Plötzlich kommen zwei weitere und die Schreie werden Panischer. Um mich herum herrscht das reine Chaos. Die Leute versuchen sich voller Todesangst, durch die Türe zu quetschen, die hintersten werden dabei von zwei der Monster verletzt und zu Boden gerissen. 
Die wesentlich ältere Dame als der Rest der Gruppe, die sich hinter ihrem Tisch am anderen Ende des Raumes versteckt hat, steht plötzlich auf. Sie besitzt einen seltsamen Blick, der Leer und wütend wirkt. In ihren Augen scheinen die feinen Äderchen aufzuplatzen. Sie zuckt mit ihren Schultern. 
Auf einmal nimmt sie den Tacker vom Tisch und beginnt auf die Nachzügler, die nach wie vor versuchen durch die Türe zu kommen, zu schlagen. Ein Mädchen schreit voller Schmerzen auf, während ihre Freundin in eine Schockstarre verfällt. Die Frau hält das junge Ding an den Beinen fest, während sie unentwegt mit dem stumpfen Gerät auf ihren Körper eindrischt. Man kann die Knochen unter den Schlägen knacken hören und ebenso, wie das Fleisch im Körper langsam anfängt nachzugeben und somit ein matschiges Geräusch von sich geben. 
Das auf dem Boden liegende Ding quiekt wie eine Sau, die bei lebendigem Leibe geschlachtet wird, streckt mit letzter Kraft ihre Hand nach ihrer Freundin aus, während ihr die Schmerzen und Qualen ins Gesicht geschrieben stehen. 
Ein letztes mal flüstert sie "Warum hilft du mir denn nicht!", ehe sie endlich ihrem Leiden nach gibt und ihr Kopf zur Seite hin weg kippt. Die drei Todgeweihten richten ihre volle Aufmerksamkeit nun auf das zweite Mädchen, dass sich nicht mehr bewegen kann. Eine Flüssigkeit läuft an ihrer Strumpfhose herab und hinterlässt eine gelbliche Lache auf dem Boden. Ihre Beine zittern so stark, dass diese drohen, ihr Gewicht keine Sekunde länger mehr tragen zu wollen. 
Sie prügeln mit ihren Fäusten, sowie den Gegenständen in ihren Händen auf das brüllende Ding ein. Sie japst nach Luft und brüllt, wie leid ihr das ganze doch tue. 
Doch während, sie versuchen ihr ihren Arm abzuschlagen, lassen sie plötzlich von ihr ab und stehen auf. Sie zuckt unaufhörlich, als hätte sie einen Anfall. Auf einmal setzt sich das Mädchen mit ihrem Oberkörper auf. Sie erinnert dabei an einen Horrorfilm Monster. Während ihre Beine versuchen aufzustehen und dabei nicht mit ihrem Oberkörper zusammen arbeiten wollen, hängt der dreiviertel abgehauene Arm sinnlos herunter. Er wirkt überflüssig und fehl am Platz. 
Urplötzlich drehen sich die vier Todgeweihten zu mir um. Sie kommen brüllend auf mich zu gerannt und erheben ihre Waffen in die Luft.

Ich wache schreiend auf und versuche meinen eigenen Oberkörper aufzurichten. Doch aus irgendeinem Grund will dies nicht funktionieren. Ich Kämpfe gegen mich selbst, zumindest fühlt es sich so an, doch es liegt nicht an meinem Körper, wie ich feststellen muss. Nur langsam kehren meine Erinnerungen und Gedanken wieder an ihren Platz zurück. In meinem Kopf dreht sich alles und die innere Stimme schreit so laut, dass sie nur schwer zu ertragen ist. Die vielen Gedanken brechen zu schnell und zu plötzlich wieder über mich herein und ich würde mir meine Hände gegen die Schläfen drücken, wenn ich könnte. 
Eine Träne dringt aus meinem Auge, während ich versuche, meinen geschundenen Kopf anzuheben und an meinem Körper herunter zu blicken. Dieser fühlt sich so schwer an, als hätte man Tonnen an Gewicht an ihm fest gebunden. Ein starker Schmerz durchzuckt meinen gesamten Körper als mir das anheben endlich gelingt. 
Ich beginne damit, zu versuchen, ein paar Millimeter zu gewinnen, während ich meine Arme hin und her drücke und so versuche, gegen die fremden Fesseln anzukämpfen. Ich wage es nicht zu schreien, aus Angst etwas anzuziehen, dass ich nicht mit mir im Zimmer wissen will. 
"Bitte nicht!" flüstere ich so leise, dass nicht mal ich selbst meine Stimme richtig wahrnehmen kann. Ich stoppe den Versuch, meinen linken Arm weiter zu bewegen, in der Hoffnung ihn so zu befreien, als mich ein weiterer unbeschreiblich fieser Schmerz durchzückt.
Der Arm schmerzt extrem und ich stelle überrascht fest, das sich ein Gips an ihm befindet. Ich verenge meine Augen, während ich versuche, noch weitere Stellen meines Körpers einsehen zu können, doch die Decke, die bis zu meiner Hüfte über mich gelegt wurde, verdeckt den Rest.
Ich lasse meinen Kopf vorsichtig wieder auf das zu weiche Kissen sinken. 
>Wo zur Hölle bin ich hier?< Fragt mich die Gedankenstimme in meinem Kopf. Ich drehe meinen Kopf zur Seite, um den Raum zu begutachten.
Der Raum ist karg. Die Wände sind aus kalten Stein, Granit, vermutlich. Die Wände, von dem Bereich der für mich einsehbar ist, ist absolut leer. Es hängt nichts daran. Kein Bild, kein Vorhang. Das Fenster, welches sich gerade noch in meinem Sichtfeld befindet, hat Gitter davor. Der Raum wirkt groß.
Links neben mir, an der Wand, befindet sich ein hoher Schrank, mit vielen verschiedenen Schubladen und Türen. Es sind kleine Etiketten auf die einzelnen Türen geklebt worden, doch meine Sicht ist zu verschwommen, als das ich eines davon lesen könnte.
Jedenfalls erinnert es mich an eine Art Krankenstation, wie man sie aus Filmen über den ersten und zweiten Weltkrieg kennt. Eben wie ein Feldlazarett. Das beruht jedoch eher auf einer Vermutung.
Doch wie ich feststelle, befindet sich neben mir ein weißer Raumabtrenner zudem ein Rolltisch, auf denen Medizinisches Besteck herumfährt, steril verpackt, steht davor. 
Ich versuche, durch meine leicht kaputt wirkende Nase zu schnüffeln. Es riecht Medizinisch. Es erinnert mich an Krankenhaus, mit einer Note eines Labors. 
Ich nehme Schritte wahr, die sich von etwas weiter hinten zu nähern scheinen. Ich lausche weiter, während sie auf mich zuzukommen scheinen. Schnell schließe ich meine Augen und versuche meinen Atem zu beruhigen, um nicht zu zeigen, dass ich  bereits aufgewacht bin. 
Vorsichtig versuche ich meine rechte Hand aus der Schlinge zu bekommen, während es so klingt, als würde jemand in den schränken zu meiner linken herum wühlen. 
Sie scheint mitten in ihrem tun zu stoppen. Ich höre, wie vier Schritte ertönen, in dem stark hallenden Raum und die Person vermeintlich direkt neben mir stehen bleibt. 
"Du kannst jetzt aufhören so zu tun, als würdest du schlafen." Eine sanfte, weibliche Stimme erklingt zu meiner linken. Vorsichtig öffne ich mein linkes Auge und schließlich auch das rechte, als ich die Dame neben mir sehe. 
Sie ist eine wunderschöne junge Frau, ich würde sie ihren mittleren Zwanzigern vermuten. Sie hat einen Französischen Zopf an ihrem Kopf entlang geflochten, der über ihre Schultern liegt und bis kurz unter ihre Brüste reicht, welche sich in schöner Regentropfenform unter ihrem Shirt abzeichnen. Sie scheint keinen BH zu tragen, den sichtbaren Nippeln nach, die sich durch den Stoff zu drücken versuchen. Ich merke, wie ich zu lange auf diese starre und erhebe meinen blick schnell.
Ihr Haar ist Natur rot und ihr Gesicht hat sanfte, schöne Züge. Sie ist eine natürliche Schönheit. Ich bemerkte ihr lächeln und vergesse unter diesem fast, dass ich nicht weiß, wo ich bin geschweige denn, wer sie ist. 
"Fuck!" Hole ich mich selbst zurück. 
"Du tust dir nur weh, wenn du versucht, die Fesseln zu lösen!" Sie lässt sich nicht von ihrem lächeln abbringen und ihre Stimme wirkt beruhigend auf mich. 
"Wo bin ich hier?" ignoriere ich ihre Aussage. "Wieso zur Hölle bin ich gefesselt?" Frage ich lauter als ich will.
Sie streicht mir über meine Haare und ich fühle mich wie ein kleiner, dummer Junge, der unnötige Fragen stellt. 
"Das werde nicht ich dir erklären!" sagt sie und beugt sich etwas zu weit hinunter, wodurch mir ein toller Anblick ermöglicht wird. Ich merke, wie ich leicht erröte und auch, wie sich etwas in meiner Hose bewegt. Ich drehe den Kopf schnell von dem sichtbaren neben mir und versuche an etwas anderes zu denken, während ich an die Decke starre. 
"Ich bin Emelie." sie erhebt sich wieder und ich Blinzele mehrfach hintereinander. 
"Wieso bin ich gefesselt?" wiederhole ich meine Frage.
"Du hast dich selbst und andere gefährdet. Ich empfand es am sichersten dich erst einmal ruhig zu stellen und dafür zu Sorgen, dass du dir selbst kein Leid zufügen kannst."
Ich schaue sie verwirrt an. 
"W...w...Was? Ich..." Ich pausiere kurz und versuche, meine Gedanken zu sammeln und einen Hauptgedanken zu halten und die restlichen in den Hintergrund zu schieben. "Ich verstehe nicht ganz..."
Sie lässt mich nicht fertig sprechen. "Hör zu mein Lieber. Du bist KEIN Gefangener! Wir wollen dir nur helfen!" 
Ich weiß nicht wieso, aber so wie sie es sagt, möchte ich ihr glauben, doch bleibe ich misstrauisch. Ich darf mich nicht von ihrer Schönheit ablenken lassen. 
Sie streift mit ihrer Hand über mein Handgelenk und ich spüre ein kribbeln, das durch meinen Bauch strömt. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich dabei um Absicht oder ein versehen handelt, jedenfalls löst sie anschließend die linke Handfessel, bevor sie sich auf die andere Seite begibt und das selbe dort macht. Nachdem sie auch die Fixierung um meinen Oberkörper gelöst hat, schaffe ich es endlich, mich aufzusetzten. Doch Augenblicklich durchdringt mich ein erneuter,  heftiger Schmerz und ich kippe fast wieder nach hinten zurück. Das Atmen tut höllisch weh und ich verkneife mir ein Husten, um den Schmerz nicht auszureizen.
 Mit Schmerzverzerrtem Gesicht lege ich meine rechte Hand auf meine unteren Rippen und schaue sie Ratlos an. 
Nicht, weil ich nicht weiß, was los ist, dafür kenne ich diese Schmerzen zu gut, doch wie sie entstanden sind, darauf kann ich mir keinen Reim machen. Von Brian stammen die Verletzungen jedenfalls nicht. 
Dann fällt mir jedoch der Todgeweihte wieder ein. Hat er mich doch noch so heftig erwischt, bevor ich Ohnmächtig geworden bin?
Sie scheint meinen Gesichtsausdruck richtig zu deuten.
"Einer der Todgeweihten bei eurem Unterschlupf hat dich laut aussagen der Männer erwischt. Er hat dich scheinbar noch ziemlich fies hergerichtet, bevor sie ihn töten konnten." 
Ich schaue sie noch verwirrter an.
"Welche Männer?" Frage ich daher nach.
Erneut streicht sie mir über meine Haare, nur dieses mal fährt sie zu meinen Wangen hinab. Ich weiche zurück, nicht, weil ich ihre Berührungen nicht mag, sondern eher, weil sie sich hinterhältig anfühlen und ich ihr dann doch nicht so weit traue.
"Sie sagten mir, dass du Ohnmächtig wurdest, bevor sie euch retten konnten!" Sie verliert keine Sekunde lang ihr sanftes lächeln, welches sich inzwischen mehr als fehl am Platz anfühlt.
"Aber auch das wirst du noch früh genug erfahren!" fährt sich fort. "Jedenfalls sind deine siebte und achte Rippe auf der linken Seite gebrochen. Zudem hast du dir bei deinem Sturz einen Unterarmbruch zugezogen. Es hat deine Elle erwischt, die Speiche ist aber unbeeinträchtigt. Zu deinem Glück ist er weder offen noch verschoben und auch nicht komplett durch, sondern nur angebrochen. Da hast du wirklich Schwein gehabt!" Sie zwinkert mir zu und ich frage mich, ob sie eine echte Ärztin ist, da diese es zu lieben scheinen, mit Medizinischen Ausdrücken um sich zu werfen, die die meisten Patienten sowieso nicht verstehen können, sie aber darauf zu verzichten scheint.
"Ja! Ich bin ein wahrer Glückspilz!" murmele ich depremiert.
Ich schaue auf den entsprechenden Arm und seufzte. "Klasse in der jetzigen Zeit nur einen Arm richtig benutzen zu können!" 
Sie lächelt mir aufmunternd zu. "Es hätte aber auch wesentlich schlimmer sein können!" sagt sie und fährt fort. "Ansonsten hast du nur ein paar Schürfwunden, ein paar leichte Verletzungen, die vermutlich von dem scharfen Blechstück stammen, die der Todgeweihte bei sich trug und noch einige Hämatome, dich sich aber allesamt mit ruhe, Cremes und sauberem Wasser gut verarzten lassen! Ich habe dir Vorsichtshalber eine Tetanus spritze verabreicht. Da ich nicht auf deine Krankenakte zurück greifen konnte, bin ich lieber auf Nummer sicher gegangen."
Sie wird etwas ernster. "Aber jetzt mal ganz im ernst, mein lieber! Du hattest wirklich glück! Das ganze hätte auch anders ausgehen können!" 
Erst jetzt, wo ich mir ihr Gesicht genauer anschaue, bemerke ich, dass sie Müde aussieht. 
"Du bist also eine richtige Ärztin? Hätte nicht gedacht jemals wieder einer zu begegnen!" grummele ich.
"Ich war im letzten Semester, als das hier los ging! Ich bin also nicht zu hundert Prozent eine Ärztin, aber allemal besser als alles, was man sonst noch so bekommen könnte!" lachte sie. "Entschuldige! Das entspricht nicht ganz der Wahrheit." fügt sie nun hinzu. "Wir haben hier das echte Glück noch zwei sehr erfahrene Ärzte zu haben!" sie sieht irgendwie stolz aus, doch ihre häufige Verwendung von Glück, lässt mich irgendwie daran zweifeln, dass es wirklich etwas damit zu tun hat. Entnervt schaue ich sie an.
"Wo zum Teufel sind wir hier?" ich schiebe langsam meine Beine Richtung Bettkante. Doch der Schmerz bei jedem meiner Atemzüge, sowie der Schmerz, der im allgemeinen über meinem gesamten Körper liegt und auch der Muskelkater, setzten alles daran, mich daran zu hintern. 
Ich koche innerlich. Doch ich gebe schon alleine wegen meiner aufkommenden Wut nicht auf und versuche irgendwie meinen Körper in Position zu bringen.
"Du solltest liegen bleiben!" sagt sie und schaut mich besorgt an. 
"Auf gar keinen Fall!" >du verrückte Bitch< beende ich meinen Satz in Gedanken. 
>Ich muss hier raus! Ich muss hier ganz dringen raus!< die Stimme setzt eine neue dringlichkeitsstufe auf. 
Wie der Schmerz zuvor, durchfährt mich plötzlich ein wichtiger Gedanke. "Was ist mit den beiden anderen passiert, die dort waren?" frage ich und schlucke dabei. Auch wenn unser letzter gemeinsamer Moment nicht gerade ein guter war, wünsche ich keinen der beiden etwas schlechtes. 
Sie verliert auch jetzt ihr lächeln nicht, was mich beinahe verrückt werden lässt. Nicht dass das gesamte Leben schon seid Jahren scheiße für mich war, doch auch für die anderen muss es in den letzten Monaten richtig kacke geworden sein und dass es in dieser Zeit einen Dauer grinsenden Menschen gibt, macht mich mehr als nervös. Nur ein Psychopath könnte in dieser zeit so grinsen wie sie es tut. Vielleicht ist sie ja gar keine Ärztin, sondern sammelt einfach nur überlebende auf, flickt sie zusammen, um sie dann langsam umzubringen!? 
"Ihnen geht es gut, keine Sorge! Sie konnten sich lange genug in Sicherheit bringen, damit unsere Leute sie da einigermaßen unbeschadet raus holen konnten!" Sie sieht mich bei den letzten Worten mit hochgezogener Augenbraue an. Ich brumme leise auf und schaue beschämt zu Boden. 
"Weißt du auch, was mit dem Todgeweihten im Garten passiert ist?" Ich beiße die Zähne so stark aufeinander, dass sie knackend zu Schmerzen beginnen. 
Sie schaut mich mit einem seltsamen Ausdruck an. "Nein! Nein tut mir leid! Das weiß ich wirklich nicht!" 
Ich habe es zwischenzeitlich geschafft, meine Beine über den Rand zu strecken und lasse diese nun in der Luft baumeln. So dringend ich aufstehen möchte, so Angst habe ich auch vor dem dadurch erneut aufkommenden Schmerz. 
Sie reicht mir ihre Hand und legt die andere unter meine Achsel. Nur zögernd ergreife ich ihr Angebot und lasse mir von ihr aufhelfen. Ich stöhne auf, als ich versuche, mich gerade aufzurichten. Ich presse die Augen zusammen und beiße mir auf meine Unterlippe. 
"Sicher, dass du nicht lieber doch liegen bleiben möchtest?" Fragt sie. "Als deine Ärztin würde ich dir dringend davon abraten, bereits herum zu laufen! Du tust dir damit selbst keinen Gefallen!" Mit diesen Worten lässt sich mich los, hebt aber ihre Hände nah bei mir, um mich notfalls auffangen zu können.
Ich sehe sie wütend an, laufe ein paar Schritte, und beiße mir nun auf die Zunge um nicht aufzuschreien. 
"Dann will ich einen anderen Arzt!" fauche ich nach hinten, ohne mich wirklich umzudrehen, da dass meine Rippen nicht zulassen wollen. "Außerdem bist du ja scheinbar keine richtige Ärztin!"
Mir wird schlecht und schwindelig und ich merke, wie ich wanke und zu kippen drohe. Sie packt mich gerade noch rechtzeitig und hilft mir unterstützend voran zu kommen. 
Dennoch kann ich einen Blick auf ihr Gesicht erhaschen. Es scheint, dass meine letzten Worte nicht sonderlich gut ankamen.
"Tut mir leid! War nicht so gemeint! Der Schmerz..." Ich richte meinen Blick gen Boden, als sie mich unterbricht. "Ist schon gut! Ich verstehe!" es klingt nicht, als würde es ihr wirklich nichts ausmachen. 

Moribund - They are Already DeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt