10. Frustrierte Bäcker

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Harry pov.

Aufgeregt stand ich vor Louis' Haustür und wartete darauf, dass er auf mein Klingeln reagieren würde.
Über meiner Schulter hatte ich eine Tasche gehängt mit allem Möglichen was wir gleich brauchen würde.

Ein Lebkuchenhaus-Date ist nicht unbedingt das was ich erwartete hatte, als er sagte ,,Ich habe eine Idee was wir nächstes Mal machen könnten", aber es war definitiv etwas, das ich noch nicht erlebt hatte.

Als er die Tür öffnete, huschte ein schnelles Grinsen über meine Lippen, ehe ich ihn zur Begrüßung umarmte.
,,Hast du alles dabei?", fragte er, als wir in die Küche gingen.
,,Ich denke mal..." Um ehrlich zu sein hatte ich selbst keine Ahnung.

Wenig später breitete ich alle Zutaten auf dem Tisch aus, während Louis das ausgedruckte Rezept holte.
,,Hast du schonmal ein Lebkuchenhaus gebaut?", fragte er, während er das Rezept überflog.
Ich erinnerte mich daran, dass ich es zumindest einmal mit meiner Schwester versucht hatte, als wir klein waren. Es endete aber eher in zerbrochenen Lebkuchenplatten und Zuckerguss an den Wänden, als einem Haus.

Ich erzählte ihm lachend davon und er erwiderte nur: ,,Na dann kann das ja was werden... Wir haben zwar sturmfrei, aber es wäre gut, wenn die Küche danach trotzdem noch steht."
Ich nickte lachend und musste ihm wohl oder übel zustimmen.

Wenig später fingen wir gemäß dem Rezept damit an den Honig, den Zucker und die Butter zu erhitzen, bis alles eine Masse ergab. Während Louis in dem Topf herumrührte, las ich mir ebenfalls das Rezept durch und machte dann mit den trockenen Zutaten und dem Ei weiter.

Als wir die flüssigen und die festen Zutaten mit einander vermischten, sagte Louis plötzlich: ,,Also hier steht, dass er eigentlich über Nacht ruhen muss..."
Ich sah ihn überrascht an, ehe ich grinsen musste, denn er fügte hinzu: ,,Naja eine Stunde wird wohl auch reichen."
Er zuckte mit den Schultern, legte dann das Rezept weg und schaute mir dabei zu wie ich mit dem Mixer alles verrührte.

,,Es riecht wirklich jetzt schon nach Weihnachten", stellte er fest, als wir fertig waren und den Teig, etwas kürzer als es vorgesehen war, in den Kühlschrank stellten.

Da wir beide noch nicht zu Mittag gegessen hatten, entschlossen wir uns wenig später eine Tiefkühlpizza zu teilen. Ich hätte auch gegen zwei Pizzen nichts eingewendet, aber so viel bot Louis' Gefrierschrank dann auch wieder nicht.

Während er Teig im Kühlschrank und die Pizza im Ofen lag, räumten wir ein wenig auf, sodass wir gleich am Küchentisch essen konnten.
In der Hoffnung, dass die Zeit, die der Teig im Kühlschrank verbringen würde reichte, aßen wir wenig später unsere Pizza und ließen uns deshalb extra ein wenig mehr Zeit.
Nachdem wir über alles Mögliche geredet und dabei gegessen hatten, sagte Louis schließlich: ,,So das sollte jetzt aber reichen."

Wenig später stellte er unseren Teller in die Spülmaschine und holte dann die Schüssel samt Teig heraus.
Um ehrlich zu sein erkannte ich keinen Unterschied zu vorhin. Ich hatte keine Ahnung ob diese kurze Zeit im Kühlschrank überhaupt etwas gebracht hatte.

Während er den Teig vollständig aus der Schüssel holte, streute ich Mehl über den Tisch, auf dem er dann den Teig ein wenig knetete, bevor er ihn mit dem Nudelholz zu einer mehr oder weniger gleichmäßigen Fläche ausrollte.

,,Und jetzt?", fragten wir beinahe gleichzeitig und sagen uns fragend an.
Das Haus würde schließlich nicht einfach so entstehen.
Nachdem wir kurz überlegt hatten, wie wir es am besten angehen würden, holte Louis den Pizzaschneider, den wir eben noch benutzt hatten und säuberte diesen.

,,Also wir brauchen vier Wände, zwei Teile für das Dach und eine Fläche, auf der es stehen soll", murmelte er überlegend.
,,Na dann...", entgegnete ich ihm unsicher.

Larry-Adventskalender 2022Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt