6. Kapitel das Gegenteil von einer ruhigen Nacht

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Harrys Sicht:

Ich wurde von einem Weinen geweckt. Als ich langsam die Augen öffnete, merkte ich, dass es noch mitten in der Nacht sein musste. Langsam stand ich auf, noch komplett benommen von der Müdigkeit. Das Weinen wurde lauter und dann fiel mir wieder ein, dass ich ja auf Professor Snape aufpassen musste. Sofort rannte ich ins Schlafzimmer, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Im Babybett lag der kleine Professor, seine dunklen Augen voller Tränen, die zu fließend drohten. Schnell nahm ich ihn hoch und wiegt ihn hin und her. Als das nicht half, begann ich eine Flasche fertig zu machen.
Ich hoffte, er hatte nur Hunger. Dann fiel mir die Medizin ein, die Misses Poppy mir gegeben hat. Ich mischte ein paar Tropfen der Medizin unter die Milch. Das nun laut schreiende Baby, immer noch in meinem Arm wiegend, sprach ich einen Tempus, um zu sehen, wie spät es war und verdammt noch mal, es war 03:17 Uhr mitten in der Nacht! Ich hatte morgen wieder Schule, aber es half ja nichts, dem Kleinen die Schuld daran zu geben, nur weil er Hunger hatte. Endlich war die Flasche fertig und ich prüfte die Temperatur. Als ich gründlich sicher gegangen bin, dass alles mit der Milch in Ordnung war, setzte ich mich wieder auf die Couch und gab den Kleinen die Flasche. Dieser hatte inzwischen wieder aufgehört zu weinen und die Flasche nur mit großen Augen angestarrt. Er fing sofort gierig an zu trinken und umgriff einen meiner Finger mit seiner winzigen Hand und ließ nicht wieder los.

Als er die Flasche ausgetrunken hatte, hatte ich die Hoffnung, dass er noch ein wenig schlafen würde, damit ich morgen nicht komplett ausgelaugt sein würde. Also stand ich auf und wollte ihn wieder in sein Bettchen legen, doch kaum hatte ich ihn wieder hingelegt, fing das Gebrüll wieder an. Ich verstand einfach nicht, was sein Problem ist, dachte ich mir. Offensichtlich ist er nicht mehr müde und hat auch keinen Hunger. Doch dann viel mir ein, vielleicht musste ich ihn eine neue Windel anziehen. Also ging ich ins Badezimmer, wo Dumbledore einen Wickeltisch für den Kleinen gezaubert hatte und legte ihn drauf. Als ich nach den Windeln im Regal schaute, um ein zu holen, nahm ich einfach mal die ganze Packung, in der Hoffnung, irgendwo eine Gebrauchsanweisung für die Dinger zu finden.

Ich sah auf und stellte fest, dass der Kleine auf dem Bauch lag. Obwohl ich mir sicher war, dass ich ihn auf dem Rücken abgelegt habe. Er sah mich an und begann freudig zu quietschen. Seine Beine wackelten dabei hin und her. Es sah schon niedlich aus. Ich lege ihn wieder auf den Rücken und betrachtete dann von allen Seiten die Windelverpackung. Es gab nur eine verwirrende 3-Schritte Anleitung, bei denen ich mir sicher war, dass es nicht halb so einfach werden würde, aber ich konnte ja nicht mal ebenso um 3 Uhr nachts zu den Hauselfen spazieren und sie fragen, wie man Windeln wechselt. Ich bin mir zwar sicher, sie würden nichts dagegen haben, aber ich will sie nun wirklich nicht bei ihrem wohlverdienten Schlaf stören.

Also öffnete ich einfach auf gut Glück die Packung und holte eine Windel raus. Währenddessen hat der kleine Snape doch tatsächlich seine ganze Faust in den Mund gestopft. Ich weiß nicht, ob ich beeindruckt oder angewidert sein soll. Ich meine, seine ganze Faust war jetzt voll mit seiner Sabber, aber irgendwie sah auch das niedlich aus. Ich machete den Strampler auf und begann ihn auszuziehen, was gar nicht so leicht war. Er fing an herum zu zappeln und zu quengeln, bevor ich die Windel aufmachen konnte. Da sah ich dem Kleinen in die Augen und sagte ihm: „Professor Snape, wenn sie noch irgendwo da drin sind, bitte werfen Sie mich nicht von der Schule, wenn Sie wieder normal sind. Mir gefällt das genauso wenig wie Ihnen!”. Dann machte ich die Windel auf und hatte recht. Und wie ich es in dieser Situation hasste Recht zu haben, es stank bestialisch. Aber nach 5 Minuten und sehr vielen vergeblichen Versuchen eine Windel richtig zu schließen, hatte ich es dann doch geschafft.

Nun lag der Kleine wieder friedlich in meinen Arm. Zwar nicht schlafend, aber glücklich. Ich wollte ihn ins Babybett legen, um selbst noch ein wenig Schlaf zu bekommen. Doch dann fing er wieder an zu schreien. „Was ist denn jetzt schon wieder?”, brummte ich müde. Aber als ich den Kleinen wieder auf meinen Arm hatte,  war alles wieder in Ordnung. „Möchtest du gehalten werden?”, fragte ich und erwartete nicht wirklich eine Antwort. Jedoch sah der Kleine gleich viel fröhlicher aus. So, als hätte er mich verstanden. Also setzte ich mich mit dem Kleinen auf den Schoß auf die Couch und wusste nicht recht, was ich jetzt tun sollte. Ich hatte ein Baby im Arm. Ich konnte mich ja wohl schlecht einfach hinlegen und schlafen. Was ist, wenn er runterfällt oder wenn ich mich auf ihn raufrolle? Das wäre viel zu gefährlich! Und im Sitzen Einschlafen? Dann würde mir erstens der Nacken und der Rücken weh tun am nächsten Tag und zweitens könnte ich ihn fallen lassen. Also blieb mir wohl nichts anderes übrig, als den Aufsatz für Kräuterkunde zu Ende zu schreiben, wenn ich schon eh keinen Schlaf bekomme, kann ich auch produktiv sein, dachte ich mir.

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