14. Kapitel Unterricht und Spaziergang

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Harrys Sicht:

Heute würden wir das erste Mal Unterricht mit Professor Lupin haben. Ich freue mich wirklich schon sehr darauf. Ich habe ihn lange nicht mehr gesehen. Hatte nur etwas Sorge, dass der Kleine vielleicht Angst vor ihm hätte. Vielleicht würde er ihn wieder erkennen oder einfach gruselig finden und das wollte ich definitiv nicht. Immerhin wird der nicht mehr lange bei mir bleiben. Nur noch zwei Tage, dann wird er sich zurückverwandeln und die Zeit bis dahin will ich in vollen Zügen genießen.

Ich hatte dem Kleinen eine frische Windel angezogen, einen süßen Strampelanzug mit einem blauen Schmetterling drauf, ihn gefüttert, ihm seine Medizin gegeben und nun saß er zufrieden auf der Patchworkdecke, nuckelte an seinen Schnuller und kuschelte mit seiner Fledermaus. Inzwischen war ich ganz geübt darin ihn und mich in der richtigen Zeit fertig zu machen. Ich war viel organisierter geworden, wenn ich überlege wie das alles am Anfang war. Ich habe feste Zeite, wann ich lernen würde, wann ich meine Hausaufgaben mache würde, wann ich aufräume und putze und wie und wann ich mich um den Kleinen zu kümmern hatte. Und jetzt gerade war ich an dem Punkt, wo ich mich für die Schule fertig machen musste. Meine Haare ließ ich wie immer so wie sie waren. Duschen war ich heute morgen auch schon. Ich müsste mich nur noch anziehen und Zähneputzen und dann könnten wir zur ersten Stunde los.

Gesagt getan und nun war ich mit meinem Baby auf dem Arm auf dem Weg zu Lupins Unterricht. Der Kleine brabbelte die ganze Zeit „Baba Bab". Ich traf auf dem Weg zum Klassenraum Hermine und Ron und erzählte ihnen, was neulich Nacht passiert ist. „Er hat echt bei dir auf der Couch geschlafen?", fragte Ron total verwundert. „Und du hast ihn ein Friedensangebot gemacht?", fragte Hermine entsetzt. „Ich dachte, es wäre einfach an der Zeit, mit diesem ganzen Kinderkram aufzuhören.", sagte ich verlegen. Wir kamen am Klassenraum an und setzen uns hin. Hermine und Ron hinter mir und den Kleinen hatte ich auf meinem Schoß. Er nuckelte zufrieden an seinem Schnuller und hielt sich an meinem Hemd fest, während ich ihm durch die Locken fuhr. Sie waren so weich. Es klingelte zum Unterricht, aber lupin war noch nicht da. Als er mit ein paar Minuten Verspätung den Raum betrat, sagte Hermine tadeln: „Sie sind zu spät!". Was die Klasse zum kichern brachte.

„Tut mir leid, aber ich musste noch etwas ho-.. ", fing Lupin an, aber brachte den Satz nicht zu Ende, als er an mir vorbei lief und sah, dass ich ein Baby auf dem Arm hatte. Snape sah ihn an und seine Augen wurden groß. Er hatte ihn erkannt. Ich hoffte nur, dass er nicht anfangen würde, zu weinen, aber tatsächlich war das Gegenteil der Fall. Er fing an laut zu quietschen und die Hände nach Lupin auszustrecken. Dieser fing an zu lächeln und sagte: „Na, dass du dich mal so freust mich zu sehen, hätte ich nie gedacht.". Er hebt den Kleinen hoch und ging mit ihm zum Lehrerpult, gab uns Aufgaben und während wir diese erledigten, spielte er mit den kleinen Snape.

Heute hatten wir nur fünf Stunden Unterricht und es war schönes Wetter, deswegen machte ich eine kleine Windeltasche bereit, um mit dem Kleinen einen Spaziergang zu machen. Ein paar Runden um das Schloss und die frische Luft würden uns gut tun. Ich hatte den Kleinen gefüttert und gewickelt. Ich nahm ihn auf meinen Arm und bin losgegangen. Jedoch habe ich wohl unterschätzt, wie anstrengend das ist, ein Baby und eine Windeltasche mit sich herumtragen. Nach nur wenigen Minuten war ich erschöpft und setzte mich in den Schatten eines Baumes. Plötzlich hörte ich diese vertraute Stimme: „Potter, stalkst du mich?". Ich blickte mich um und tatsächlich auf der anderen Seite des Baumes, saß Malfoy. Er funkelte mich an. „Sei nicht albern. Warum sollte ich dich stalken? Ich mache nur einen Spaziergang mit dem Kleinen und bin müde geworden.".

„Und ich wollte in Ruhe ein Buch lesen.", fuhr er mich nun wieder an. Er schien wirklich schlechte Laune zu haben, also beschloss ich, schnell wieder zu verschwinden. Doch als ich den Kleinen aufheben wollte, merkte ich, dass er weg war. „Äh, Malfoy? Du hast nicht zufällig ein Baby gesehen?", fragte ich und kniff die Augen zusammen. „Oh, mein Gott. Sag mir nicht, dass du ihn verloren hast?", sagte Malfoy genervt. Verdammt! Das war alles meine Schuld. Plötzlich stand er auf, legte sein Buch zur Seite und kam auf mich zu. „Durchs Rumsitzen wird's nicht besser, Potter. Wir müssen ihn suchen.". Er würde er mithelfen? Ich konnte jede Hilfe gebrauchen. Also stand ich auf und wir begannen zu suchen. Nach keinen fünf Minuten, fanden wir ihn. Er saß in einem Brombeerstrauch. Sein Gesicht sah so aus, als hätte er schon einige Brombeeren genascht. „Bist du nicht noch etwas zu klein für feste Nahrung?", sagte Draco gespielt streng und hob ihn lächelnd hoch. „Baba..!", schrie der Kleine und streckte seine Arme nach mir aus. Draco gab ihn mir und ich sagte zu Baby Snape: „Du kannst nicht einfach weg krabbeln. Du musst vorher Papa bescheid sagen, okay?", sagte ich und erwartete keine Antwort.

Ich und Draco holten unsere Sachen und beschlossen, dass es Zeit ist, wieder zum Schloss zurückzukehren. Dort angekommen, fragte er mich: „Meintest du das eigentlich ernst mit dem Friedensangebot?", und zum ersten Mal wirkte Draco nervös. „Natürlich.", sagte ich ernst. Was dann passiert, konnte ich nicht glauben. Er streckte seine Hand aus: „Wenn das Angebot noch steht, dann würde ich es gerne annehmen.". Dracos Stimme hallte von den Wänden ab. Er hatte nicht geschrien, aber er war eindeutig nervös. Natürlich ergriff ich sofort die Hand und schüttelte sie. Wir lächelten uns an und gingen dann wieder unserer Wege.

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