10. Kapitel Potter, Harry oder Baba

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Harrys Sicht:

Ich bin an McGonagalls Büro angekommen. Bevor ich klopfte, versteckte ich jedoch die Tüte mit den Babysachen hinter meinem Rücken. Es sollte eine Überraschung für den Kleinen werden. Ich klopfte zweimal gegen die dunkle Holztür und hörte dann ein leises „Herein!”, von drinnen. Ich öffnete die Tür und sie quietschte leise. Professorin McGonagall saß an ihrem Schreibtisch, jedoch ohne Snape im Arm. ”Oh, Sie sind es Harry. Der junge Severus war müde, deswegen habe ich ihn nach nebenan gebracht, damit er sich ein wenig ausruhen kann.”,  sagte sie mit einem Lächeln und stand zugleich auf und verschwand hinter einer weiteren dunklen Holztür. Ich sah mich um. Überall waren dunkle Bücherregale an den Wänden, sowie den große Schreibtisch in der Mitte des Raumes mit einem schönen Stuhl dahinter und zwei Kleineren davor. Mehr war nicht im Raum, aber mehr brauchte man wohl auch nicht.

Jetzt war ich jedoch neugierig, wie Snapes Büro aussehen würde. Es lag direkt an seinem Quartier. Aber ich schätze, es ist sein privates Büro und nicht verbunden mit dem Flur. Er hat bestimmt auch noch im Schloss irgendwo anders ein Büro, was er dann direkt für die Arbeit nutzt, aber was wusste ich denn schon. Ich hatte nicht mal einen Schlüssel, um da reinzukommen. Gedanken verloren sah ich mir die Bücherregale mit den Büchern an, als ich auch schon das fröhliche Quietschen von Baby Snape hörte. Der Kleine strampelte und streckte seine Arme nach mir aus, Sofort zog ich ihn in eine Umarmung und der Kleine klammerte sich an mich und wollte gar nicht mehr loslassen, aber das war okay, denn ehrlich gesagt, fand ich es auch schön. „Sie sollten sich jetzt auf den Weg machen, um dem Kleinen sein wohlverdientes Abendessen zu geben.”, sagte die Professorin mit einem Lächeln. Ich lächelte zurück und nickte ihr zu, bevor ich mich endgültig verabschiedete und aus dem Büro ging, um mich auf dem Weg zur Snapes Wohnung zu machen.

Dort angekommen, setzte ich den Kleinen auf die Couch und hoffte, dass er nicht umfallen würde. Ich setzte mich natürlich vor die Couch, neben mir immer noch die Tüte. „Hey Kleiner, guck mal, was Harry für dich mitgebracht hat... ”, sagte ich und fühlte mich ein wenig albern. Er würde mich doch sowieso nicht verstehen oder? Nach und nach holte ich alle Sachen aus der Tüte und der Kleine, ich weiß auch nicht, ich glaube, ich habe ihn noch nie so fröhlich gesehen. Den Schnuller nahm er sofort in den Mund und das Fledermaus Plüschtier wollte er gar nicht mehr loslassen. Den Strampler habe ich ihn sofort angezogen und er sah einfach viel zu niedlich da drin aus. Als ich mir gerade mein Baby, so süß wie es war, ansah, hörte ich ein Klopfen an der Tür. „Ich komme!”, sagte ich, hob den kleinen auf den Arm und machte mich auf den Weg zur Tür. Als ich diese öffnete, waren niemand andere als Hermine und Ron da.

„Schön dich zu sehen Harry.”, sagte Hermine und nahm mir so gleich den Kleinen wieder ab und redete mit ihm, in einer meiner Meinung nach viel zu quietschigen Stimme. Ron begrüßte mich mit einem „Hi” und ging dann rein. Tatsächlich hatte Hermine eine ziemlich große Tasche dabei und ich hatte schon Angst, dass das wirklich alles Bücher waren. Aber sie hatte ein Geschenk für den Kleinen. „Hier, Harry.... ”  sagte sie, während sie noch in der Tasche kramte und dann eine große Decke hervorholte. „.... das ist für den Kleinen, damit ihm nicht kalt wird, wenn er auf dem Boden spielt.”, sagte sie und breitete sie sofort aus. Es war eine Patchworkdecke und sie sah wirklich sehr schön aus und trotzdem passte sie zur Einrichtung, schwarz-grau und blasse Grüntöne. Dann legte sie den Kleinen drauf, zusammen mit den Sachen die ich für ihn gekauft hatte. Der Kleine freute sich und legte sich auf den Rücken, während ich die Snacks in Schalen füllte und jedem noch einen kleinen Becher Kaffee gab.

Wir lernten eine Weile, bis Hermine mir auf einmal in die Rippen stieß und laut schrie „Harry! Ron! Schaut doch!” und auf Baby Snape zeigte. Dieser versuchte sein Gewicht auf eine Seite zu verlagern, schafft es und drehte sich dann von den Rücken auf dem Bauch. Mir blieb der Mund offen stehen. Ich wusste nicht, dass er sich schon auf den Rücken drehen konnte. Der Kleine hatte gar nicht gemerkt, dass er beobachtet wurde und er begann zu quietschen und zu brabbeln. Ich war so stolz auf ihn, dass ich ihn sofort hochnehmen musste und freudig sagte: „Das hast du super gemacht!”.

Dann setzte ich mich mit ihm auf meinem Schoß auf die Couch, in die Mitte von Ron und Hermine und auf einmal fing der Kleine doch tatsächlich an zu brabbeln. Es klang fast so, als würde er sein erstes Wort sagen: „B-B-Baba... ”, schrie er und zeigte dabei auf mich. Ich war wie vom Blitz getroffen und konnte mich nicht bewegen vor  Schock, während Ron neben mir den größten Lachanfall bekam, den ich je gesehen hatte. Er rollte sich auf dem Boden hin und her und sagte: „Er hält dich für sein Vater!”. Jetzt musste auch Hermine lachen.

„N-Nein!”, sagte ich und Hermine nahm mir den Kleinen ab. Doch dieser begann zu quengeln, nach mir zu greifen und schließlich immer wieder „Baba” zu sagen, so dass ich ihn wieder auf meinen Schoß setzte. Nachdem der Schock überwunden war, entschied ich mich dazu, den kleinen seine Flasche zu geben und in hinzulegen. Wir lernten den Rest des Abends weiter, bis die beiden entschieden, zurück zum Gryffindor Turm zu gehen und ich mich letztendlich auch auf die Couch legte um zu schlafen. „Was für ein Tag!”, sagte ich zu mir selbst und so bald mein Kopf das Kissen berührte, war ich auch schon eingeschlafen.

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