9. Kapitel einkaufsbummel

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Harrys Sicht:

Kräuterkunde war vorbei. Nun mussten wir uns auf den Weg machen, um zu Verwandlung zu kommen. Der Kleine in meinen Armen war während der Stunde aufgewacht und zum Glück ganz leise geblieben. Als ob er wüsste, dass ich sonst Ärger im Unterricht bekommen würde. Als ich dabei war, meine Sachen zusammenzupacken, bestand Hermine da drauf, Baby-Snape wieder zu nehmen. Ich glaube insgeheim hat sie ihn schon jetzt ins Herz geschlossen. Sie trug ihn sogar bis zum Klassenzimmer von Verwandlung. Danach gab sie ihn mir wieder. McGonagall war noch nicht da, also beschloss ich, noch etwas mit Hermine und Ron zu reden.

„Was genau wollen wir heute Abend eigentlich lernen?", fragte ich und Hermine sah mich an, als wäre das die dümmste Frage, die ich je gestellt hätte. „Naja, wir werden alle Hausaufgaben erledigen und dann für die Fächer vorlernen, die wir morgen haben.", sagte sie. Dann hörten wir, wie Ron einen gequälten Seufzer aussties. „Müssen wir wirklich lernen? Können wir nicht was anderes machen?", meckerte er und verschränkte dabei die Arme. „Naja, wir könnten es uns etwas gemütlicher machen, indem wir vielleicht ein paar Süßigkeiten und andere Dinge holen.", sagte ich und wusste nicht ganz, ob ich es geschafft hatte, das Lerntreffen für Ron angenehmer zu machen. „Gute Idee! Wir können nach Hogsmeade gehen. Ich muss auch noch ein paar Dinge besorgen.", warf Hermine ein und es sah so aus, als würde sich Rons Laune tatsächlich etwas bessern.

Es läutete zum Unterricht und McGonagall kam in den Klassenraum. Sie hatte sich gerade an ihren Schreibtisch niedergelassen, als der Kleine auf meinen Arm anfing quietschige Geräusche zu machen und seine Arme nach der Professorin auszustrecken. Das blieb natürlich nicht unbemerkt. Er hatte die Aufmerksamkeit des ganzen Raumes auf sich gezogen und als er merkte, dass McGonagall aufstand und auf uns zu kam, wurde sein Quietschen lauter und er fing dazu noch an, mit den Beinen zu zappeln. Als die Professorin an meinem Schreibtisch ankam, nahm sie mir den Kleinen mit einem Lächeln ab und begann mit ihm zu reden, wie man mit Babys redet. Sie ging mit dem Kleinen auf dem Arm wieder zurück zu ihrem Schreibtisch und teilte uns die Aufgaben zu, die wir die ganze Stunde lang selbstständig erarbeiten sollten. Nachdem wir in der letzte Verwandlungsstunde ausgiebig darüber gesprochen haben, setze sie sich den kleinen Snape auf den Schoß. Den ganzen Rest der Stunde unterhielt sie sich mit kleinen Zauberer, was ihn zum kichern brachte. Das war einfach nur bezaubernd.

Als Verwandlung vorbei war und ich meine Sachen zusammengepackt hatte, ging ich nach vorne, um den Kleinen wieder zu mir zu nehmen. Da fragte mich McGonagall: „Wenn du noch etwas zu tun hast, wie z.b Hausaufgaben machen, die ich euch aufgegeben habe, würde ich in der Zeit gerne noch auf ihn aufpassen.", sagte sie und deutete dabei auf den Kleinen auf ihrem Schoß. „Tatsächlich wollte ich mit meinen Freunden noch nach Hogsmeade, um ein paar Sachen für den Kleinen zu besorgen.", sagte ich und freute mich, dass ich mir keine Sorgen mehr darüber machen müsste, ob Snape in Hogsmeade eine Flasche bräuchte oder eine frische Windel und wie ich das ganze anstellen sollte.

Immerhin haben in Hogsmeade leider nur die Frauentoiletten einen Wickeltisch. Ich hätte Hermine fragen können, ob sie das macht, aber ich hätte auch verstanden wenn sie nein gesagt hätte. Jetzt musste ich mir um sowas keine Sorgen mehr machen und konnte beruhigt mit meinen Freunden nach Hogsmeade gehen. „Danke Professor!", sagte ich und verabschiedete mich noch von dem Kleinen, bevor ich mit Ron und Hermine und dieses Mal zwei freien Händen aus dem Klassenraum ging. Natürlich nicht ohne mich noch mal umzudrehen, nur um zu sehen, dass der Kleine mir ein Lächeln zu warf, bevor er sich wieder zur Professorin McGonagall umwante. Hermine, Ron und ich machten uns auf den Weg nach Hogsmeade. Als wir draußen waren, merken wir, dass es kälter war, als erwartet. Es war Spätsommer. Die Blätter an den Bäumen färbten sich schon langsam, aber sicher in Gelb- , Rot- und Brauntönen. Am Horizont konnten wir schon die Dächer von Hogsmeade sehen. Jedes Mal fühlt es sich so an, als wäre man das erste Mal da dort.

Endlich angekommen, besuchten wir erst einen Laden, der viele verschiedene Bücher, aber auch Federn und Pergament hatte. Hermine braucht wirklich ewig, um sich die richtigen Sachen auszusuchen. Erst recht bei den Büchern. „Die sind alle schön, wie soll ich mich nur für eins entscheiden?", jammerte sie, als sie sechs Bücher aus dem Regal holte und sie alle auf einen kleinen Tisch stellte. Ich hätte ihr am liebsten angeboten, ihr das Geld dafür zu leihen, aber ich glaube, das hätte Ron sehr wütend gemacht. Ich wusste, dass er sowas auch gerne für Hermine tun würde, also sagte ich nichts und fragte nur: „Bist du bald fertig? Wir wollten doch noch Snacks holen und ich möchte ehrlich gesagt auch noch etwas für den Kleinen mitbringen.". Als Hermine das hörte, suchte sie sich schnell zwei Bücher vom Stapel aus und sortierte den Rest wieder in den Regalen ein. Dann ging sie zur Kasse und bezahlte alles und wir waren schneller draußen als gedacht.

„Na komm schon, du hast doch selbst gesagt, du wolltest noch was für den Kleinen kaufen. Also los! Wir kaufen was für ihn und dann können wir Snacks holen.", sagte sie und schob mich schon fast in den Laden mit Babyartikeln. Ron lief hinter uns her und musste sich das Lachen verkneifen.
Der Laden war im Vergleich zu den anderen in Hogsmeade schon kleiner. Er hatte nur eine Etage. Es war alles ziemlich bunt und hell und es gab von Klamotten, Windeln, Flaschen, bis hin zu Spielzeug, einfach alles, was man brauchte für ein Baby. Ich sah mich um. Zusammen mit Ron liefen wir durch die Gänge, während Hermine im ganzen Laden herum lief und am Liebsten wahrscheinlich alles für den Kleinen gekauft hätte. Am Ende stand ich dann mit einer weiteren Packung Windeln, ein paar bunten Stramplern, einem Schnuller mit einer Schlange 🐍drauf und einer Plüschtierfledermaus an der Kasse und wollte bezahlen. Ron und Hermine sind schon vorgegangen, um die Snacks zu holen und würden dann alleine zurückgehen. Also machte ich mich auch auf den Weg, um den Kleinen abzuholen und ihm seine neuen Spielsachen zu zeigen.

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