Chapter 8

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„Just a little bit of your heart

Just a little bit of your heart

Just a little bit of your heart is all I want" (Lyrics: Just a little bit of your heart by Ariana Grance)

„Was ist denn mit dir los, Seb?", riss mich die Stimme meines besten Freundes aus meinen wirren Gedanken und ich hob schlecht gelaunt meinen Kopf: „Was, Brody?"

Eigentlich sollte es heute ein wunderschöner Tag werden. Die Sonne strahlte, der Himmel war blau und für den Tag hatte die Wetter App auf meinem Handy bereits über dreißig Grad gesagt. Während über uns die Möwen gemächlich ihre Kreise zogen, bereiteten wir Angestellten alles für die zahlreichen, gut betuchten Gäste vor, die sich an Deck sonnen und das gute Wetter sicherlich genießen wollten.

Ich hingegen war heute nicht gerade in Urlaubsstimmung. Zum einen, weil sich der Großteil der Gäste bei diesem schönen Tag bestimmt ausschließlich an Deck aufhalten, die zahlreichen Pools sowie Freizeitaktivitäten nutzen würde und wir unterbezahlte Kellner uns in der prallen Sonne einen abhetzen würden, damit die kalten Getränke auch noch genauso kalt zu den Gästen kamen.

Der gebürtige Australier schmunzelte und meinte daraufhin leicht belustigt zu mir: „Du wischst jetzt mit Sicherheit schon eine halbe Ewigkeit an diesem winzigen Smoothie Fleck herum... ich denke, du kannst ruhig damit aufhören... weißer wird der Tisch dadurch nicht..."
„Das würde sogar Clive Maynard in diesem Augenblick einsehen...", fügte Brody noch grinsend hinzu, während sich meine Laune in diesem Moment wohl gefühlt auf dem tiefen Meeresboden befand.

„Mhm ja...du hast ja Recht, Brody...", brummte ich statt einer Antwort und widmete mich weiter den zahlreichen Obstsorten, welche für die Cocktails und die frisch zubereiteten Smoothies und Fruchtsäfte der Strandbar klein zu schneiden waren.

„Ich habe nur schlecht geschlafen, Brody... kein Grund zur Beunruhigung...", versicherte ich dem gebürtigen Australier hastig, jedoch ließ sich mein bester Freund nicht so einfach abwimmeln.

„Mit dir ist doch was, Seb...das kenne ich dir doch an...", sagte mein Kumpel nach einer kurzen Weile, in welcher wir uns lediglich angeschwiegen hatten und ich mich verbissen meiner aufgetragenen Tätigkeiten gewidmet hatte.

Als ich immer noch nicht darauf reagierte, nahm mir Brody kurzerhand einfach das scharfe Messer aus der Hand und er legte es neben sich auf den Tresen, während er mich mit den beiden Händen an den Schultern packte: „Jetzt spuck's gefälligst aus, Sebastian... mit dir ist doch etwas..."

„Ach komm...", ein wenig spöttisch musterte mich der gebürtige Australier mit seinen braunen Labrador Augen und fragte mich leicht besorgt, „Hast du dich etwa mit Noah gestritten, Seb?"

„Nein...das ist es nicht...", murmelte ich seufzend in Richtung meines Kumpels, welcher mich immer noch leicht sorgenvoll von der Seite betrachtete, wie ich wieder das Obst mit dem scharfen Obst malträtierte und er fügte noch schmunzelnd hinzu: „Dann mach dich mal lieber bereit für eine mögliche Begegnung...und lass gefälligst die Orangen am Leben, die brauchen wir später noch..."
„Was meinst du denn damit, Brody?", wollte ich irritiert von meinem besten Freund wissen und dieser zeigte unauffällig in Richtung des oberen Deckzugangs, aus welchem gerade Noah, natürlich in Begleitung seiner reizenden Mutter kam.

Der Blondhaarige schleppte eine riesige Strandtasche von Dior auf seinen Schultern, während seine Mutter lediglich ihr Handtuch sowie eine kleine Korbtasche bei sich trug. Ich und Brody beobachteten, wie Noah noch kurz etwas zu seiner Erzeugerin machte, die voll bepackte Tasche neben ihr auf dem Liegestuhl abstellte und sich dann ordnend durch die vom Wind zerzausten Haare strich, während er schon die Richtung zur Strandbar einschlug.

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