CHAPTER 1

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„Sometimes, I hate every single stupid word you say

Sometimes, I wanna slap you in your whole face

There's no one quite like you, you push all my buttons down

I know life would suck without you" (Lyrics: True Love by Pink)

Bist du denn mal fertig?", hörte ich von draußen meinen Fake Ehemann nach mir rufen und ich öffnete augenrollend die Badezimmertür.

„Ja... jetzt hetz mich doch nicht immer so!", antwortete ich ihm daraufhin und ich wollte die Tür schon wieder zuknallen, als mir noch trocken entgegenbrummte: „Das ist ein simples Barbecue mit unseren Nachbarn, Lucas... keine Operngala..."
„Haha, sehr witzig...", meinte ich dann zu meinem persönlichen Leibwächter, als ich wenige Minuten später in einem schicken Hemd sowie mit gestylten Haaren aus unserem kleinen Badezimmer. Noch immer weinte ich ein wenig meinen halblangen Haaren hinterher, die man mir im Zuge des Umstylings für das Zeugenschutzprogramm radikal gekürzt hatte.

Zum Glück jedoch war hierbei ein Profi am Werk gewesen und nicht irgendein unbeholfener Laie, welcher mir mit Sicherheit bei meinem Glück noch mithilfe eines Rasierers einen undefinierbaren Einheitsmilitärhaarschnitt verpasst hätte. Es war zwar ein wenig klischeehaft, aber meine Haare waren mir tatsächlich immer schon sehr wichtig gewesen.

„Und du willst sicher so gehen?", fragte ich Ryan mit hochgezogenen Augenbrauen, als ich sein Outfit begutachtet hatte und ich musste in Gedanken darüber schmunzeln, dass mein angeblicher Ehemann sich immer so kleidete, als würde er jederzeit für einen plötzlichen Einsatz aus dem Bett geklingelt werden. Oder als würde er mit den beigen Cargo Pants und den Boots demnächst in Australien auf eine Krokodile Hunter Tour gehen.

„Was stimmt denn damit bitte nicht?", ging mein Gegenüber nun direkt leicht auf Angriff über und ich hob sogleich abwehrend meine Hände in die Luft: „Nein, ich meinte ja nur.... Du hättest dich ja auch ein wenig schicker anziehen können..."

„Ich bin halt nicht so wie du, Lucas...", murmelte er darauf und jetzt wurde ich doch ein wenig neugierig: „Was möchtest du denn damit andeuten?"

„Naja... die Art, wie du dich gibst... wie du immer wild mit deinen Händen beim Reden gestikulierst.... Und dein gepflegter Kleidungsstil...", murmelte mein Fake Husband nun und dabei vermied er es tunlichst mir in die Augen zu sehen.

Herausfordernd sah ich Ryan nun direkt in die hellen Augen und ich erwiderte ihm darauf: „Was bist du denn nicht? Etwa eine Schwuchtel wie ich?"

Wenigstens stand ich zu mir und meiner Sexualität, anstatt wie der Ex- Navy Seal, der sie wohl im hintersten Eck seiner Persönlichkeit versteckt hatte.
Sogleich bereute ich meine überschnelle Reaktion, denn mein Gegenüber zuckte allein bei der Nennung dieses Wortes stark zusammen und ich flüsterte im nächsten Moment entschuldigend: „Tut mir leid, das meinte ich nicht so..."

„Ist schon okay, Lucas... kommst du jetzt? Wir sind eh schon ein wenig zu spät dran...", meinte Ryan daraufhin, nachdem er einen flüchtigen Blick auf seine Armbanduhr geworfen hatte und er griff nach dem Sixpack Bier, welches wir noch als Gastgeschenk für das von unseren Nachbarn organisierte Barbecue mitbringen wollten.

Zusammen verließen wir das Haus und glücklicherweise befand sich Sarah und John-Millers-Haus ja direkt nebenan, sodass wir innerhalb von 2 Minuten schon vor ihrer Tür standen und klingelten.

„Lucas... Ryan... wie schön, dass ihr es auch geschafft habt, noch zu kommen...", begrüßte uns sogleich die schlanke, junge Frau mit den blonden Walle Locken und sogleich zog sie zuerst mich, dann auch meinen Fake Ehemann in eine flüchtige Umarmung. Unsere Nachbarin trug ein sommerlich geblümtes Kleid sowie eine hellblaue Strickjacke, während sie uns freundlich lächelnd anstrahlte und typisch Südstaaten Freundlichkeit direkt hineinbat.

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