„Ryan...Schatz... bist du da...", rief ich in die unheimliche Stille des Hauses hinein und betonte dabei diesen kitschigen Kosenamen meines Fake- Ehemanns extra ein wenig, um ihn ein wenig aus seiner Lethargie zu reißen.
Nachdem der Ex- Navy Seal vorhin so übereilt von dem Barbecue unserer Nachbarn geflüchtet war, hatte ich mich noch bei Sarah und John für die Einladung bedankt, bevor ich mich ebenfalls auf den Heimweg gemacht hatte.„Wo bist du denn?", probierte ich es nochmals und da er mir immer noch nicht antwortete, wurde mir wirklich ein wenig bange... was wäre, wenn Takashi Yamamoto oder seiner Freunde herausgefunden hatte, dass ich mich hier in Virginia zusammen mit meinem falschen Ehemann, den mir das FBI alibimäßig als Beschützer zur Seite gestellt hatte, versteckte.
Ich wusste zwar, dass Ryan eine militärische Ausbildung hatte und dem Dienst an der Waffe gewohnt war.... Zudem bewahrte er seine Pistole in einem schusssicheren Safe auf, zu dem nur er den Code kannte und ich keinerlei Zugang hatte.
Was wäre als, wenn der bittere Ernstfall eintreten würde? Ich allein hatte keinerlei Möglichkeiten, um mich gegen professionelle Mafia Gangster zu verteidigen... geschweige denn wusste ich, wie man eine Pistole richtig bediente...Mit meinem Glück würde ich mir im Falle eines Angriffs vor lauter Nervosität aus Versehen selbst in den Zeh schießen.
Ich hatte zwar mit elf Jahren ein paar Monate lang Karate betrieben, jedoch nur aus Zwang und aus Liebe zu meinem Vater, der sich dies so gewünscht hatte. Und ich bezweifelte, dass ich mich daran erinnern würde, wenn der Chef der Yakuza vor mir und mich mit einer Waffe bedrohen würde.
„Okay, wenn du mir jetzt nicht innerhalb von zwei Minuten eine Antwort gibst, dann muss ich wohl hereinkommen...", meinte ich in Richtung unseres Schlafzimmers, in dem sich der Ex Navy- Seal verbarrikadiert hatte und ich klopfte ungeduldig mit meinem Fuß auf den Boden und verschränkte die Arme vor meiner Brust.
Nach dem Ablauf der Zeit atmete ich nochmals tief durch, bevor ich meine Schulter straffte, bevor ich schließlich doch die Tür öffnete und in den abgedunkelten Raum trat.
„Hey... es tut mir leid, was ich vorhin auf Sarahs und Johns Barbecue von mir gegeben habe... häufig ist mein Mund leider einfach schneller als mein Hirn...", scherzte ich und lachte kurz auf, bevor ich wieder ernst wurde, als ich den eigentlich immer so stark und selbstbewusst wirkenden Mann zusammengesunken auf dem Rand des großen Queen Size Bettes sitzen sah.
„Hey... ist denn alles in Ordnung?", fragte ich nochmals nach, da mir Ryan immer noch keine Antwort geben zu schien und nur mit geröteten Augen in die Ferne starrte. Was für eine Dumme... natürlich war es nicht in Ordnung... Ansonsten würde mein Fake Husband auch nicht so apathisch und nahezu traurig auf der Bettkante sitzen.
„Ich habe es wirklich nicht so gemeint...", sagte ich vorsichtig und trat an den muskulösen Ex- Navy Seal heran, während ich ihm zurückhaltend eine Hand auf sein Knie legte.
Sogleich erschrak sich Ryan wahnsinnig und er zuckte zusammen, während er sich an den Saum seines engen Shirts fasste und meinem Blick auswich: „Man... hast du mich eben erschreckt, Lucas..."„Ich habe doch klar und deutlich deinen Namen gerufen... hast du mich etwa nicht gehört?", entgegnete ich meinem Fake Ehemann daraufhin und als Antwort schwieg der Ex- Navy Seal lediglich.
„Das... was ich vorhin über Soldaten und Bomben und Granaten gesagt habe, tut mir sehr leid... Ihr leistet natürlich Großartiges für Land und riskiert dabei so viel... das war ich mir gar nicht bewusst, wie ich sehr ich dich mit so einer unbedachten Aussage gekränkt habe..."
„Du hast mich dabei nicht aus der Bahn geworfen, Lucas...ist schon okay... ", verneinte Ryan nun dies und ich merkte sogleich an der Art und Weise wie er dabei meinem Blich auswich, dass er dabei log. Auch wirkte es ein wenig komisch auf mich, dass er sich mit seiner linken Hand krampfhaft in die Bettdecke festkrallte und sich dabei sogar ein wenig von mir weggedreht hatte.
„Es ist nicht okay, Ryan... ich schäme mich für meine vorherige Aussage... ich hätte dich nicht vor allen Leuten so anbrüllen sollen...", entschuldigte ich mich bei dem Ex Soldaten und auf dessen Gesicht erschien nun ein kleines Schmunzeln, dass ihn wie einen frechen Schuljungen wirken ließ.
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Undercover Love
ActionLeander war eigentlich ein großer Romantiker und er hätte wohl niemals geplant, aus anderen Gründen außer der großen Liebe zu heiraten. Aber als er unfreiwilliger Zeuge des Mafiamordes an seinem Onkel wird, kommt plötzlich alles anders. Leander wird...