CHAPTER 3

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„Was möchtest du denn heute Abend essen?", fragte ich meinen Fake Husband gespielt fürsorglich, wie das perfekte Hausmütterchen ich eben war und sah ihn daraufhin leicht fragend von der Seite an.

Ausnahmsweise waren wir heute richtig im Supermarkt und kauften unsere Lebensmittel selbst ein, die Ryan ansonsten wie üblich übers Internet orderte, damit wir ja nicht unnötig das Haus verlassen mussten.

Schließlich durften wir ja gar kein Risiko eingehen oder so... Ich fand es ein wenig lächerlich und übervorsichtig...ganz ehrlich? Denn die japanische Yakuza würde uns ja wohl kaum im Trader Joe's auflauern...

Aber diesbezüglich brauchte ich mit dem trainierten Ex- Navy Seal kaum zu diskutieren. Es war ohnehin ein Wunder, dass er meinem heutigen Vorschlag zugestimmt hatte und wir uns somit mit unserem bereitgestellten SUV auf den Weg zum Einkaufen gemacht hatten.

Jedoch hatte er darauf bestanden, dass er seine Pistole mitnahm und ich hatte den entschlossenen Ex- Soldaten kaum davon abbringen können. Aber ganz ehrlich... hier in den Vereinigten Staaten durfte sowieso jeder Trottel mit einer Knarre herumlaufen... So schenkte ich dem dunklen Schatten unter Ryans Jacke keinerlei mehr Beachtung als nötig und hatte mir den Kommentar verkniffen, dass unsere Nachbarin Sarah und ihre Freundin Reyna wohl schon längst vermuteten, dass er auch ganz ohne Pistole schon eine Waffe in seiner Hose mit sich rum tragen würde.

„Wie wär's denn mit Pasta?", schlug ich meinem Fake Ehemann vor und wollte schon nach einer Packung Nudeln greifen, als Ryan entschieden einen Riegel vorschob und er meinte: „Bitte nicht schon wieder, Lucas..."

„Magst du etwa keine Pasta? Damit wärst du unter normalen Umständen bei meiner Nonna unten durch... ein Mann, der keine hausgemachte italienische Pasta zu schätzen weiß, der ist wohl in ihren Augen verrückt..."

„Das meinte ich ja nicht, Lucas.... Deine Gerichte sind immer tadellos...", sagte der brummige Ex- Navy Seal im nächsten Moment und er strich sich mit einer Hand über seinen flachen Bauch: „Aber da werde ich noch kugelrund, wenn ich weiterhin so viele Kohlenhydrate abends in mich hineinstopfe... ich brauche dringend ein paar Proteine..."

Ich sah meinem Fake Ehemann nun direkt in die Augen und ich wollte scherzhaft von ihm wissen: „Weißt du denn, was auch sehr proteinhaft und nährstoffreich ist, Ryan?"
Der muskulöse Mann schüttelte unwissend den Kopf, während er mich neugierig musterte und ich mir kaum ein hämisches Grinsen verkneifen konnte: „Sperma... aber das schmeckt auch nur dann, wenn der jeweilige Mann sich gesund ernährt, sich genügend pflegt und vor allem kein Raucher ist..."

Ich registrierte grinsend, wie sich das Gesicht des Ex-Soldaten nun peinlich berührt rötlich färbte und in Gedanken lachte ich über die Art und Weise, wie ich Ryan immerzu mit solchen „schwulen" Dinge aus der Fassung bringen konnte. Da wirkte der nahezu stoische Mann manchmal wie ein kleiner verunsicherter Teenager.

„Solltest du wirklich mal ausprobieren, Ryan... kann ich wirklich sehr empfehlen..."

Und nicht nur in Bezug auf unsere Ansichten und Wertvorstellungen waren wir grundverschieden, sondern auch schon in Hinsicht auf die Frage, was wir alles zu essen kaufen wollten. Während ich vorwiegend vegetarische oder vegane Kost und regionale Kost bevorzugte, schien bei meinem Fake Ehemann sehr viel Wert auf eine ausreichende Proteinzufuhr zu achten und achtete dabei nicht gerade auf seinen (in meinen Augen sehr exzessiven) Fleischkonsum.

„Was hältst du denn von einem saftigen Stück Steak?", wollte Ryan von mir wissen und sein Blick wanderte schon sehnsüchtig in Richtung der großen Fleischtheke.

„Ich bin doch Vegetarier... das hätte dir doch letztens erst bei Sarahs und Johns Barbecue auffallen müssen..."

„War ja klar...hätte ich mir bei dir ja denken können...", murmelte Ryan nun und ich stemmte empört die Arme in meine Hüfte: „Ist das etwa auch so eine klischeehaft schwule Angewohnheit in deinen Augen?"

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