CHAPTER 9

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Als der muskulöse Mann schließlich aus dem Schlafzimmer verschwunden war, konnte ich meine Unruhe kaum unter Kontrolle bringen.

Mein Herz klopfte wie wild in meiner Brust, als ich in die Stille der Nacht hineinhorchte und ich überlegte fieberhaft, wie ich mich jetzt verhalten sollte. Wäre es gut, wenn ich Ryan hinterhergehen würde? Oder wäre es besser, wenn ich einfach still hier warten würde?

Plötzlich jedoch vernahm ich ein lautes Rumpeln von draußen und als ich den Ex- Navy Seal laut rufen hörte „Jetzt habe ich dich! Hiergeblieben!", hielt mich in diesem Moment nichts mehr im Bett. Hektisch sprang ich auf und streifte mir eine Jogginghose und ein beliebiges Shirt über, bevor ich wie vom Blitz gestochen nach draußen Richtung Terrasse raste.

Dort drehte ich schnell die Beleuchtung auf und meine Augen weiteten sich, als ich meinen Fake Ehemann erkannte, wie er einen Teenager mit seinem gesamten Körpergewicht an die raue Wand unseres Hauses drückte und eine Hand auf dessen dürren Hals abgelegt hatte: „Hm? Wer hat dich denn geschickt?"
„Was willst du denn von uns, hm?", brüllte Ryan den hilflos zappelnden Jugendlichen in seinen Armen an und ich musterte den Unbekannten ein wenig. Seine Kleidung wirkte so abgetragen und dreckig, als würde er auf der Straße leben und anhand seiner geröteten Augen schlussfolgerte ich, dass er wohl unter dem Einfluss von Drogen stand.

„Dachtest du etwa, dass ihr uns einfach so in die Hände kriegen könntet?", sagte Ryan daraufhin zu ihm und er verstärkte seinen Griff noch mehr, als der junge Mann in seinen Armen leicht hilflos zappelte und dieser murmelte: „Nein, Mann... verdammt... ich wollte doch nur..."

„Was wolltest du denn?", rief mein Fake Ehemann noch immer sehr aufgebracht, während er seinen Blick komplett auf diesen unbekannten Eindringling gerichtet hatte und er mich kaum registriert hatte.

„Für wen arbeitest du denn? Wer hat dir verraten, wo wir uns aufhalten?", probierte es der Ex- Navy Seal weiterhin, den Jugendlichen über eventuelle Informationen über seinen Auftraggeber auszuquetschen, bis schließlich im Haus nebenan ebenfalls das Licht anging und unser Nachbar John mit einem Baseball Schläger nun ebenfalls auf unsere Terrasse stürmte.

„Lucas! Ryan! Was ist denn hier los?", fragte uns Sarahs Ehemann verwirrt, als er den muskulösen Ex- Soldaten leicht irritiert dabei beobachtete, wie dieser den Jugendlichen noch immer gegen die Wand presste und dabei noch eine Pistole in der Hand hielt.

„Wir... wir haben mitten in der Nacht ein Rumpeln von der Terrasse gehört... und Ryan wollte nachsehen, wer oder was sich dahinter verbirgt...", erklärte ich John mit einem schmalen Lächeln, während ich immer noch am gesamten Körper erzitterte. Zwecks der kühlen Nachtluft oder der Aufregung des vergangenen Tages konnte ich in diesem Augenblick nicht genau sagen.

„Wolltest du etwa bei den beiden einbrechen?", wollte John leicht fassungslos von dem jungen Mann wissen und sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich dabei. Und erst als der Jugendliche leicht betroffen darauf nickte, lockerte mein Fake Ehemann seinen Klammergriff um die Kehle des jungen Mannes und entfernte sich ein wenig von diesem.

„Ich rufe jetzt die Polizei...", meinte John dann und er griff schon nach seinem Handy, als mein Fake Ehemann und ich zugleich riefen: „Nein, bitte nicht!"

„Halt Stopp!"

Leicht erschrocken und zugleich irritiert sah Sarahs Ehemann uns beide nun an und er runzelte seine Stirn: „Aber wieso denn nicht? Der Bursche hat bei euch eingebrochen... das wollt ihr doch sicherlich zur Anzeige bringen, oder?"
Ich wechselte einen leicht verzweifelten Blick mit dem muskulösen Ex- Soldaten und ich überlegte fieberhaft, wie wir unserem Nachbarn bloß erklären konnten, weshalb wir auf keinen Fall wollten, dass die Provinzpolizei in diesem kleinen Kaff auf uns aufmerksam werden würde. Denn diese würde mit großer Wahrscheinlichkeit merken, dass unsere Pässe gefälscht waren und ich hatte ehrlich gesagt wenig Bock, dass Ryans Vorgesetzten von diesem kleinen Zwischenfall Wind bekommen würde.

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