CHAPTER 5

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Für einen kurzen Moment waren mein Alibi Ehemann und ich wie erstarrt und schnappten entsetzt nach Luft. Dann aber entspannten wir uns sogleich wieder, als wir einen uns unbekannten Mann erblickten, welcher sich wortlos an uns beiden vorbeidrückte und in eine der freien Kabinen verschwand.

„Gut, dass das gerade nochmal gut gegangen ist...", murmelte ich leise mehr zu mir selbst als zu Ryan und registrierte, wie aufgeregt mein Herz immer noch in meiner Brust pochte.

Demnächst sollten wir in Zukunft besser darauf achten, wie wir unsere privaten Streitigkeiten und Gespräche in der Öffentlichkeit am besten unauffällig austragen könnten...

Was hätten Simone und Martin wohl daraufhin gemacht, wenn aus Versehen Sarah und John von unserem Geheimnis Wind bekommen hätten? Hätten sie dann Harry Potter mäßig zunächst das Gedächtnis unserer Nachbarn gelöscht oder hätten Ryan und ich sofort unseren Standort wechseln müssen?

Es wäre mir ehrlich gesagt ein wenig schwergefallen, schon nach wenigen Wochen erneut alles hinter mir zu lassen, wie ich es schon in San Francisco mit meiner italienischen Nonna hatte machen müssen... Denn ich mochte dieses kleine, schnuckelige Häuschen auch irgendwie... sogar dieses spießige Kleinstadt Leben ging mir nach einer Weile nicht mehr ganz so auf die Nerven wie noch zum Anfang unserer Mission...

„Komm schon... Lucas...wir sollten langsam mal zurückgehen...", meinte mein Fake Ehemann daraufhin ebenso leise flüsternd und leicht empört schaute ich ihn dann an: „Möchtest du das vorherige wirklich unkommentiert lassen, Ryan?"

„Unser vorheriges, persönliches Leben sollte keine Rolle für unseren Auftrag spielen, Lucas...", erwiderte mir der Ex- Navy Seal mit einem ernsten Blick und er wirkte dabei so entschlossen, dass ich erneut aufseufzte.

„Na gut... aber wir sollten jetzt wirklich mal zurückgehen...", sagte ich nochmals und fügte mit einem kleinen, hämischen Grinsen noch hinzu, „Nicht, dass Sarah noch denken könnte, dass wir hier zwischen dem Film eine kleine Nummer auf der Toilette geschoben hätten..."
„Lucas!", murmelte mein Fake Ehemann daraufhin leicht peinlich berührt in seinen drei Tage- Bart, während ich nur übers gesamte Gesicht grinste.

„Na, dann komm...", war meine Antwort darauf und ich streckte dem muskulösen Mann zögerlich meine linke Hand entgegen. Als ich dabei einen Blick in seine hellblauen Augen warf, flüsterte ich leicht unsicher: „Ist das denn für dich in Ordnung, Ryan?"
Der groß gewachsene Ex- Soldat schien kurz mit sich zu ringen, bevor er schließlich seufzend einwilligte und nun ebenfalls nach meiner Hand griff.

„Dann zurück ins Getümmel, Commander...", raunte ich verschlagen und ich bemerkte aus der Nähe, wie Ryans Mundwinkel bei diesem Satz doch leicht gegen seinen Willen zuckten.

***

Ein paar Tage nachdem uns Martin und Simone ordentlich den Kopf gewachsen und uns eindringlich daran erinnert hatten, dass Takashi Yamamoto immer noch auf der Suche nach mir war, hatten Ryan und ich uns ein wenig wieder zusammengerauft.

Wir schliefen sogar seit Beginn letzter Woche in demselben Bett, um den Schein zu wahren. Denn letzten Dienstag hatte John frühmorgens hektisch an unserer Haustür geklopft und uns beide aus dem Schlaf gerissen.

Er hatte uns aufgeregt erklärt, dass sein Wagen nicht anspringen würde und er hatte Ryan gebeten, ihm entweder Starthilfe zu geben oder ob er ihn mit unserem Wagen fahren könnte, damit er nicht zu spät zur Arbeit käme. Und dabei war John natürlich auch nicht das Bettzeug auf dem Sofa im Wohnzimmer verborgen geblieben und so hatte er meinen Fake Ehemann scherzhaft gefragt: „Oh Gott, Kumpel... hängt bei euch schon jetzt der Haussegen so schief, dass du dauerhaft im Wohnzimmer nächtigen musst?"

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