CHAPTER 7

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Als ich schließlich aus meiner Schreckstarre erwacht und endlich von der Bühne runtergekommen war, hielt mein Fake- Ehemann den Mann mit der Pistole immer noch im Klammergriff und presste seinen Unterarm auf dessen Kehle, während er ihn weiterhin am Boden fixierte.

Die Charity Modenschau war nun unterbrochen worden und jemand hatte abrupt die Musik gestoppt.

Mit Entsetzten musste ich dann bemerken, dass sich der angebliche Attentäter schon im Rentenalter befand und dieser röchelte jetzt gepresst, als Ryan ihn immer noch mit seinen muskulösen Armen auf den Boden drückte. Ich bemerkte schnell, dass es sich hierbei um keinen Attentäter oder fanatischen Waffenspinner handelte, sondern lediglich um einen älteren Herrn, welcher seinem Sitznachbarn euphorisch die schwarze Pistole zeigen hatte wollen.

Um uns hatte sich schon eine Traube an Menschen gebildet und alle Augen lagen auf uns. Dennoch traute sich keiner von ihnen einzugreifen, als mein Fake Ehemann diesem die Waffe entriss, hastig entsicherte und sie ein Stück von sich wegschleuderte.

„Ryan! Ryan! Lass ihn los!", rief ich entsetzt und zerrte energisch an den starken Armen des Ex- Navy Seals, welcher sich anscheinend wie in Trance befand und den alten Mann immer noch im Schwitzkasten behielt, als würde es sich um einen fanatischen ISIS-Kämpfer oder um einen arabischstämmigen Mann mit einer Sprengweste handeln.

Oder um Osama bin Laden höchstpersönlich...

„Jemand soll gefälligst die Polizei rufen!", schrie der Ex- Soldat nun erregt und ich sah aus meinen Augenwinkeln, wie Sarah und John einen kurzen Blick wechselten, obwohl sie gar nicht wussten, was sie selbst in diesem Augenblick tun sollten. Und dem Rest der Zuschauer schien es ebenso zu gehen.

„Dachtet ihr etwa, dass ihr uns so einfach in die Hände bekommt, hm?", brüllte mein falscher Ehemann dem hilflosen Mann entgegen und erst als ich meine Hände sanft an seine Wange legte und energisch in seine himmelblauen Augen blickte, schien Ryan wieder ein wenig zu sich zu kommen und aus seiner Trance zu erwachen.

„Lass ihn los, Ryan... bitte...", flüsterte ich ihm leise zu und ich registrierte, wie sich seine angespannten Muskeln ein wenig lockerten, als er schließlich wieder in der Gegenwart ankam und er schlussendlich bemerkte, dass dieser Mann nicht zu Takashi Yamamotos Gefolgschaft gehörte.

„Ganz ruhig... mir geht es doch gut, Ryan...alles ist gut...", hauchte ich meinem angespannten Beschützer ins Ohr, als ich beruhigend mit einer Hand über seinen muskulösen Oberarm streichelte und er sich im Gegenzug erschöpft in meine Berührung lehnte.

Wir kosteten diesen Moment noch ein wenig aus, bevor ich mich wieder besann und dann an den ältlichen Mann dachte, den mein vom FBI engagierter Fake- Ehemann so urplötzlich von den Füßen gerissen hatte.

„Es tut mir ja so leid, Sir...", sagte ich im nächsten Moment zu diesem, als ich ihm aufhalf und ich lächelte ihn entschuldigend an. Mehrere Leute waren schon herbeigeeilt, um den alten Mann auf die Füße zu helfen und John stand plötzlich direkt neben mir und meinem Fake Ehemann: „Ryan, weshalb hast du das denn getan?"

„Aber er... er hatte eine Pistole...", stammelte der Ex- Navy Seal daraufhin und er deutete zittrig auf die Pistole, welche nun wenige Zentimeter neben dem fremden Mann auf dem Boden lag.

„Man... Kumpel...wir sind hier in den Südstaaten...da trägt doch gefühlt fast jeder eine Pistole bei sich...", musterte unser Nachbar meinen Fake Ehemann nun leicht misstrauisch und mir wurde nun bewusst, dass ich schleunigst handeln musste, damit unsere Tarnung nicht auffallen würde.

Denn auch Sarah und ihre beste Freundin sahen nun in unsere Richtung und schienen es kaum fassen zu können, dass mein angeblicher Ehemann ein älterer Herr einfach so niedergerissen hatte.

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