Eigentlich hatte ich diesen Ort stets mit schönen Erinnerungen verbunden, doch jetzt bot er mir Zuflucht. Zuflucht vor etwas, was ich verdrängen wollte. Das Ferienhäuschen meiner Eltern. Alles war noch genauso möbliert und ich schützte es vor dem Verfall. Es hatte mir bisher immer einen schönen Urlaubsaufenthalt geboten. Umgeben von Feldern und etwas Abseits eines Dorfes. Auch wenn ich mir bewusst war, dass ich es nicht für immer bewirtschaften konnte, wollte ich es nicht aufgeben oder in fremde Hände legen. Ich hatte viele Tage meiner Kindheit hier verbracht, hatte den Geschichten meiner Mutter am Kamin gelauscht, oder meinem Vater in der Werkstatt bei seinen Arbeiten mit Ton geholfen. Und obwohl dies ein Ort war, an dem ich mich entspannen konnte, verkroch ich mich insgeheim. Verkroch mich vor den Gefühlen, die in mir aufgekommen waren. Verkroch mich vor Levi. Es war untypisch für ihn, seit knapp zwei Tagen nicht bei mir zu sein. Nein. Das war es nicht. Vielmehr hatte ich mich so sehr daran gewöhnt, ihn bei mir zu wissen. Und bald würde jeder Tag so sein. Ohne ihn. Der Gedanke daran zerriss mir die Brust. Er hatte mir meinen Wunsch erfüllt, ohne es zu wissen.
Ich fragte mich, ob er inzwischen in meine Wohnung zurückgekehrt war, in der ich mich nicht befand. Während ich mich versuchte, mit dem Formen des Tons auf andere Gedanken zu bringen, spürte ich dennoch, dass meine Konzentration nicht auf die Form lag, die ich versuchte zu erschaffen. Ich hatte leider nicht das Talent, wie mein Vater, Figuren zu formen. Mit Glück bekam ich gerade mal eine schiefe Vase oder einen Stiftbecher hin. Seufzend stellte ich die Tonmaschine aus und tauchte die Hände in Wasser, ehe ich sie an der Schürze abstreifte und aufstand.
Trübselig verließ ich die kleine Werkstatt und ging in die Küche, um mir einen Tee zu machen. Mein Puls begann plötzlich zu rasen und mein Kopf wandte sich wie gesteuert zum Zweisitzer. Die Luft schien zu vibrieren und dunkler Nebel bildete sich zentriert an einem Punkt im Raum. Ein elektrisierendes Knistern ließ mich kurz die Augen schließen. Als es still wurde, öffnete ich sie wieder und begriff, warum mein Herz vor Aufregung begonnen hatte, so schnell zu schlagen. Der Grund dafür war gerade erschienen. Der Dämon, in den ich mich verliebt hatte.
Verwundert über den Ort, an dem ihn das Portal gebracht hatte, schaute er sich um. Ein reflexartiges Lächeln huschte über meine Lippen als Levi seinen Blick zu mir richtete.
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Love Crises with a Demonᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰ
Fanfiction[auf unbestimmte zeit pausiert] "Evelines Wunsch wird wahr - doch zu welchem Preis?" Eveline hat genug von ihrem frustrierenden Liebesleben und verbringt ihren Geburtstag allein mit Wein und Kuchen. Als sie die Kerzen ausbläst, taucht plötzlich ein...