Kapitel 01

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Du und ich,

Hand in Hand ... auf dem Weg zum Dönerstand! Love ya, Jake :*

Eigentlich vermisste ich sie alle. Meinen Bruder. Die durchgedrehte Joanna. Die stille Atlanta, die in Situationen Worte findet in der alle anderen ruhig sind. Dawn, die immer lässig ist und mit der man Pferde stehlen kann.

Es war schwer zu gehen, aber wenn ein Traum zerplatzt, dann hält man umso doller an einem anderen fest.

Als mein Traum von meinem Märchenprinzen zerplatzte, da war es wie ein rettender Anker. Ich hatte mich ihm hingegeben und er hat mich fallenlassen wie eine heiße Kartoffel. Man träumt und hofft das es vielleicht Wirklichkeit wird.

Was hätte ich denn erreicht, wenn selbst mein Traum Schauspielerin zu werden platzt. Dann hätte ich nichts mehr.

Ohne weitere Gedanken zu verschwenden, an ein Thema das ich bereits oft genug durchgekaut habe fahre ich auf den Parkplatz des Supermarktes und stelle mich auf den vereinbarten Platz. 15:02, um 15 Uhr hab ich mich mit Joanna - der Verrückten - hier verabredet und was passiert? Pünktlichkeit ist nicht so ihre Stärke, die liegt in einem vollkommen anderen Bereich.

Allein ihr Status sagt wieder alles;

Du und ich,

Hand in Hand ... auf dem Weg zum Dönerstand! Love ya, Jake :*

Spätestens ab diesem Moment weiß man, dass es sich bei Joanna um eine Geisteskranke handelt, deren Dachschaden so schwerwiegend ist das eine vollständige Genesung zu 100% auszuschließen ist.

Plötzlich klopft es an der Scheibe und ich schrecke erschrocken zusammen. Mit einem breiten Lächeln steht Joanna neben dem Fenster und winkt. Sie hat sich ihre braunen Haare zu Zöpfen geflochten, die nach rechts und links vom Kopf abstehen. Wie hat sie das geschafft, das die Haare wirklich parallel zum Boden verlaufen.

Joanna trägt ein bauchfreies Top, das so viel nackte Haut zeigt wie möglich und dazu eine kurze Hot Pans, wo der halbe Hintern rausschaut. An dieser Stelle frage ich mich wie sie es aus dem Haus geschafft hat. In ihrer Beziehung mit Jake hat man schon früh festgestellt das Joanna die Hosen an hat, aber wenn Joanna etwas trägt, wo drinn Jake Joanna nicht draußen sehen möchte. Dann wird er zu einem Löwen.

"Und was soll das werden?", frage ich und sehe Joanna aus zusammen gekniffenen Augen an.

"Wir wollen heute mal was ausprobieren. Siehst du das Schild dort drüben", sagt sie und deutet auf ein Schild zwischen denen, die signalisieren das es sich dort um Behindertenparkplätze handelt. Auf dem Schild wird diese typische Figur dargestellt, die Männer zeigt und zwei Frauen mit Handtaschen,  die direkt neben dem Mann stehen.

Fragend sehe ich von dem Schild zu Joanna und zurück.

"Hast du schon mal was von Zuhälterparkplätzen gehört?", fragt Joanna und lächelt mich belustigt an.

"Was sind denn Zuhälterparkplätze?"

"Parkplätze für Zuhälter natürlich. Was ist das denn für eine Frage!"

"Warum sollten Zuhälter ein eigenes Schild und eigene Parkplätze haben? Wer hat das entschieden?", frage ich und schüttel den Kopf.

"Meine Güte. Ich hab das entschieden und jetzt komm raus. Es geht gleich los", sagt Joanna, verdreht die Augen und öffnet dann meine Tür. Ich seufze kurz und steige dann aus meinem Auto.

Ich hab absolut keine Ahnung was Joanna vorhat.

"Schau mal", sagt sie und deutet auf einen gelben Sportwagen, indem Dylan am Steuer sitzt. Ebenfalls im Wagen befinden sich zwei kleine Jungs, die aussehen als wären sie 4 Jahre alt und mehrere spärlich bekleidete Mädchen, die mir sehr bekannt vorkommen. Stacey, Amanda, Cassie und Willow - auch bekannt unter dem Namen die Biester. Wieso man sie die Biester nennt weiß ich auch nicht, irgendwann waren sie unter dem Namen in der gesamten Schule bekannt. Sie sind bekannt wie die typischen Schulschlampen, aber in keinster Weise in dieser Branche tätig.

Vom Bad Boy zum Traumprinzen *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt