Kapitel 10

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"Was soll ich denn jetzt machen?"

"Das ist doch eigentlich offensichtlich, was du jetzt machen sollst. Kyle und du, ihr müsst das Spiel mitspielen. Es ist doch Joanna's Ziel, dass ihr wieder ein Paar werdet. So, also spielt ihr mit und gaukelt ihr vor, dass ihr euch versöhnt habt. Und am Ende, wenn sie sich in Sicherheit wiegt, dass sie Amor oder so ist, dann lasst ihr die Bombe platzen!" Bree's Idee klingt einleuchtend. Joanna sollte auch mal einen zurück bekommen. Es kann nicht sein, dass sie immer die gemeinen Pläne schmiedet und ausführt. Sie sollte für ihre Attentate mal gerecht werden, sodass sie das Opfer des Anschlags ist.

"Du hast recht. Und was soll ich jetzt machen?"

"Na, dass ist doch logisch. Du gehst zu Kyle und erzählst ihm davon. Denn ihr müsst zusammen arbeiten, sonst funktioniert das nicht." Ich nicke zur Antwort nur um dann festzustellen, dass sie das gar nicht sehen kann.

"Danke Bree. Wir telefonieren."

"Gerne. Und rauft euch wieder zusammen, dass ist für alle beteiligten besser. Viel Spaß!" Dann ist die Leitung leer und ich lasse mich rückwärts auf's Bett fallen. Naja wunderbar. Zwei Wochen mit dem Mann, der mir das Herz gebrochen hat. Wer wünscht sich sowas nicht?

Ich atme ein letztes Mal tief durch, bevor ich mich aufsetze und mich anschließend auf den Weg zu Kyle und den beiden Jungs mache. In dem Moment fällt mir etwas ein. Haben die Beiden nicht einander abgeklatscht, als ich und Kyle uns an der Tür begegnet sind?
Unglaublich! Joanna spannt schon kleine, unschuldige Kinder in ihre hinterhältigen Pläne mit ein. Sie hätten eine wunderbare Zukunft haben können, aber das ist jetzt vorbei - Joanna wird irgendwann auch deren Leben vollkommen zerstören. Ihr Werk zu ende bringen mit dem sie jetzt schon begonnen hat. Das Mädchen ist der Teufel in Person. So langsam beginne ich Jake zu bewundern, dass er es mit einer solchen Frau aushält. Obwohl - er hat sich freiwillig dafür entschieden sein Leben mit ihr zu teilen, also selbst Schuld. Das war's mit dem Mitleid und der Anerkennung!
Unten angekommen beobachte ich die mir sich bietend Szene.
Kyle sitzt auf den Sofa. Die Jungs rechts und links neben ihm. Vor ihnen auf dem Tisch ist ein Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel aufgebaut. Caleb, der blonde Junge, der aussieht wie eine kleine Version von Drake würfelt gerade und setzt dann seinen Spielfigur.
Als er stolz auf sich selbst Kyle anlächelt entdeckt er mich und sein Grinsen wird immer breiter. Ich sehe es in seinen Augen. Oberflächlich betrachtet scheint er ein süßer, kleiner Junge zu sein, aber seine Augen verraten ihn. Ich sehe die Saat des Teufels, die langsam immer größer wird und irgendwann das ganze Kind besitzen wird. Irgendwer muss etwas dagegen unternehmen!

"Kyle, können wir sprechen?", frage ich und lächel dabei Caleb an, um ihm nicht zu zeigen, dass ich ihn durchschaut habe. Das bekommst du wieder Caleb, das schwören ich auch dir, Joanna!
Kyle dreht sich zu mir um und nickte dann.

"Jetzt oder später?"

"Wie du möchtest, dann jetzt. Ich hab' so und so gewonnen." Er setzt seine letzte Figur auf das letzte freie Feld in den Pott und damit hat er alle seine Steine im Ziel. Kyle sieht die beiden Jungs streng an, dann steht er auf und kommt in meine Richtung.

"Spielt ihr mal weiter. Ich komm gleich wieder." Cody und Caleb nicken einander zu und antworten dann synchron mit einem "Ja".
Kyle und ich gehen in das Arbeitszimmer von Drake. Kyle schließt die Tür und will gerade ansetzen zu sprechen, aber ich signalisiere ihm den Mund zu halten. Ich warte erst eine Minute, dann öffne ich die Tür und sehe die beiden Jungs an, die ihre Ohren an die Tür drücken und versuchen dem Gespräch zu lauschen.

"Wusstet ihr das es nicht nett ist privaten Gesprächen anderer Leute zu lauschen."

"Wir lauschen nicht. Ich ... Wir...", stottert Cody und sieht flehentlich zu Caleb.

Vom Bad Boy zum Traumprinzen *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt