Kapitel 21 (Kyle's PoV)

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"Hey Mom", begrüße ich meine Mutter, als ich die Küche betrete. Es sind geschlagene 36 Stunden vergangen seitdem ich Kylie das letzte Mal gesehen habe.
Aber es fühlt sich gar nicht nach 36 Stunden an.
Es fühlt sich an wie 36 Tage.
Wie 36 Wochen.
Wie eine Ewigkeit. Eine Ewigkeit, die in Wahrheit doch so kurz ist und in meinem Kopf die Frage aufkommen lässt, ob Kylie noch genauso aussieht wie als ich sie das letzte Mal gesehen habe. Eigentlich ziemlich idiotisch diese Frage, da es sehr unwahrscheinlich ist, dass sie innerhalb von 36 Stunden ihr komplettes Aussehen geändert hat.
Joanna würde an dieser Stelle sagen, dass nichts unmöglich ist. Dieses verrückte Weib. Aber dennoch zweifle ich eine derartige Aktion von Kylie an.

"Morgen mein Schatz. Wie geht es dir?", fragt meine Mom, die mir ein kurzes Lächeln über die Schulter zu wirft.

"Naja. Sag mal Mom, worin liegt eigentlich der Sinn des Lebens?"

"Halt Stop. Wer bist du und was hast du mit meinem Sohn gemacht?"

"Mom, bitte. Ich weiß im Moment nicht was ich machen soll. Ich kann doch nicht ein Lebenlang auf der Couch sitzen, fernsehen, Chips und Pizza essen und Bier trinken.
Ich muss doch irgendwas in meinem Leben finden für das es sich zu kämpfen lohnt."

"Lea! Ist das Frühstück fertig?", ruft es hinter mir und ich sehe über der Schulter einen verschlafenen Mason in die Küche kommen. Er fährt sich durchs Haar und über das Kinn, wobei er versucht nicht gegen die Türen zu laufen. Ich hätte nicht gedacht, dass es jemanden gibt der noch schlimmer ist als mein Dad. Mein Dad ist früher jeden Morgen mindestens einmal gegen die Tür genannt, bevor er die Küche erreicht hat. Früher war das immer amüsant und jetzt gelegentlich auch immer noch.

"Mason. Mach dir selber Frühstück. Ich muss ein ernstes Gespräch mit meinem einst draufgängerischen Sohn führen. Er wird endlich erwachsen", ruft meine Mom und wirft einen Lappen nach Mason. Der Lappen trifft ihn im Gesicht und er läuft direkt gegen die Tür. Etwas erschrocken mustere ich wie Mason den Lappen von seinem Kopf nimmt und wütend die Tür ansieht.

"Ich geh weiter schlafen", sagt er und verschwindet dann wie ein Kind laut stapfend.
Meine Mom setzt sich neben mich auf einen der Barhocker und sieht mich ernst an.

"Sag mir Sohn, was in deinem Leben bedeutet dir viel? So viel, dass du es nicht verlieren möchtest?" Eigentlich brauche ich darüber gar nicht groß nachdenken, denn die Antwort auf diese Frage liegt förmlich auf der Hand.

"Kylie. Ich möchte sie niemals verlieren. Mein Leben mit ihr verbringen. Ich bin vielleicht noch jung, aber in dieser einen Sache bin ich mir sicher."

"Und was wünscht du dir für die Zukunft?"

"Ich möchte .. Ich möchte mit ihr zusammen sein. Vielleicht irgendwann selber eine Familie haben, ein Haus - einfach mein Leben mit ihr verbringen."

"Das klingt super. Ich glaube, du weißt was du willst und damit wäre mein Job erledigt. Kyle, mein Sohn, ich bin stolz auf dich, dass nun auch endlich mein letzter Sohn den Schritt in das Leben als Mann geschafft hat", sagt sie, klopft mir auf die Schulter und lächelt. Eigentlich sollte ich ein wenig wütend sein, weil die Zwillinge scheinbar mehr Mann - Nein, eher Mann sind, als ich. Aber mir fehlt die Kraft irgendwie und außerdem wäre es unnötig über etwas derartiges sich aufzuregen. Ist doch nur die Feststellung von einer Tatsache.

"Was soll ich jetzt machen, Mom?"

"Ok, ich nehme meine Aussage zum Teil zurück. Also mein Sohn, du rufst gleich deinen Dad an, bittest ihn um einen Job und dann holst du dir dein Mädchen zurück. Du verdienst Geld, kaufst euch ein Haus und einen Hund, dann machst du ihr einen Antrag, ihr heiratet und schenkt mir Enkel. Wenn du das alles schaffst, dann hast du alles richtig gemacht und bist ein stolzer Mann", sagt meine Mom und grinst übers ganze Gesicht. Ich schätze wäre meine Mom noch jung genug würde sie sogar noch ein Kind haben wollen, aber mit Mitte 40 ist sie der Meinung, dass es Zeit für Enkelkinder wird.

"Danke Mom."

"Kein Problem. Ach, im Flur auf der Kommode liegt ein Brief von Cole für dich", sagt sie noch, während sie vom Hocker rutscht und ihre Tätigkeit in der Küche wieder aufnimmt.
Ich mache es ihr nach und schlendere in den Flur, um den Brief zu holen.
Überrascht sehe ich das Ding an. Zum einen ist es ziemlich komisch, dass Cole einen Brief an mich schreibt, zum anderen sieht die Handschrift nicht nach Cole aus und ich bezweifle, dass Cole mir auf pinken Papier mit Herzchen schreibt. Das schreit schon förmlich nach Joanna.
Schulterzuckend lese ich mir den Brief durch und runzle über das Geschriebene die Stirn.





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Hallo ihr Lieben,

Ich mach es jetzt mal kurz und schmerzhaft. Mir sind ehrlich gesagt die Ideen ausgegangen und ich denke, deswegen wird es nicht mehr lange bis zum Ende dauern.
Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel :)
Ich wünsche euch jetzt schon mal ein schönes Wochenende :)

Eure CrazyInHeaven

Vom Bad Boy zum Traumprinzen *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt