Kapitel 07

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"Hast du Bree gesehen?" Den ganzen Tag halte ich schon Ausschau nach meiner Freundin, aber die ist wie vom Boden verschluckt. Adrian sieht mich völlig verschlafen an.

"Nein, ich hab sie noch nicht gesehen. Ich bin gerade erst aufgestanden." Erschrocken stelle ich fest, dass vor mir ein lediglich in schwarzen, engen Boxershorts bekleideter Adrian steht, der sich aus Müdigkeit streckt. Adrian dreht sich um und wackelt mit seinem äußerst knackigen Hintern in Richtung Bett, wobei er mich in der Tür stehen lässt. Er lässt sich in sein Bett fallen und stöhnt in sein Kopfkissen.
Ohne aufgefordert worden zu sein betret  ich das Zimmer und schließe leise die Tur hinter mir. Adrian liegt immer noch bäuchlings auf dem Bett. Ich drehe mich im Kreis und sehe mich in seinem Zimmer um. Ich war noch nie in seinem Zimmer, stelle ich fest.
Er hat an den Wänden Bilder von weiblichen  Unterwäschemodels aufgehängt. Auf dem Nachttisch steht ein Bild von seiner Familie.
Adrian lächelt breit in die Kamera, während er einem rothaarigen Mädchen die Arme um die Schultern legt. Seine Schwester. Hinter ihm steht ein blonder, großer Mann und eine zierliche rothaarige Frau.

"Ich bin mir sicher, dass Bree spätestens heute abend wieder auftaucht. Mach dir keine Sorgen. Ihr ist bestimmt nichts passiert und es gibt bestimmt einen plausiblen Grund, wieso Sie verschwunden ist." Stöhnend erhebt er sich von seinem Bett und läuft zu seinem Kleiderschrank. Ich hoffe er hat recht und es ist ihr nichts schlimmes zugestoßen.

"Ich glaube du leidest unter akuter Untätigkeit. Gib mir fünf Minuten zum duschen, danach unternehmen wir was zusammen", schlägt Adrian vor und sucht sich ein paar Kleidungsstück aus dem Schrank. Bevor ich jedoch was sagen kann verschwindet er schon im angrenzenden Badezimmer.
Schweigend sitze ich auf seinem Bett und weiß nicht so recht, was ich tun soll.
Genau diesen Moment sucht sich mein Handy aus, um zu klingeln. Ich ziehe es aus meiner Hosentasche und nehme den Anruf entgegen ohne vorher einen Blick auf den Display zu werfen.

"Und deswegen werde ich ihn bei Gelegenheit kastrieren." Was?

"Joanna?", frage ich in den Hörer und meine durchgeknallte Freundin unterbricht ihre Schimpftirade.

"Oh, Hey Kyles. Also folgendes: Ich soll dir von Juliet ausrichten Komma dass du am Sonntag um 9 Uhr bei ihr sein sollst Punkt
 Und du möchtest Klamotten und sehr viel gute Laune mitbringen Komma denn diese wirst du auf jeden Fall brauchen Punkt
Mit freundlichen Grüße Drake und Juliet", rattet Joanna robtormäßig runter und ich muss über ihre Art wie sie die Nachricht überbringt lächeln.

"Danke."

"Ach und bring bitte noch etwas aufreizende Unterwäsche mit, die wirst du nämlich brauchen!", sagt Joanna noch schnell, bevor sie auflegt. Verdattert sehe ich mein Handy an und lasse ihre letzten Worte noch einmal revou passieren. Wofür zum Teufel sollte ich die bei zwei kleinen Kindern brauchen? Ich werde die definitiv zuhause lassen und ganz sicherlich nicht mit nehmen!

"Wer war das?", fragt Adrian, der lediglich im Handtuch bekleidet im Türrahmen steht und sich derweil mit einem weiteren Handtuch die Haare trocken rubbelt. 
Ich sehe immer noch etwas verwirrt von meinem Handy auf und antworte ihm: "Joanna, eine Freundin von mir."

"Ok. Ich geh mich kurz anziehen, dann können wir los", sagt Adrian, dreht sich um und verschwindet wieder im Badezimmer. Ich erhebe mich langsam von seinem Bett und stelle mich vor einen Spiegel. Meine Haare habe  ich zu einem ordentlichen Pferdeschwanz gebunden, sodass mir nur einige Haarsträhnen ins Gesicht fallen. 
Ich habe leicht Make-up aufgetragen und ich denke, so kann man sich sehen lassen.

"Fertig", ertönt es aus dem Badezimmer und ich sehe Adrian verwundert an, der sich im gehen einen Pullover anzieht. 

"Das waren niemals fünf Minuten!"

Vom Bad Boy zum Traumprinzen *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt