Planning

54 4 1
                                    

Chris tat sein bestes mir zu helfen.
Wir saßen im Büro und planten das weitere Vorgehen, denn wenn unsere Vermutung richtig war und Maxine Bestandteil des Events sein sollte, hatten wir nicht mal mehr 72 Stunden Zeit etwas auf die Beine zu stellen.

Die Tür öffnete sich und wir beide hielten in der Bewegung inne. Amy kam herein, trug ihren Kopf stolz oben, auch wenn man ihr ansah das sie all das sichtlich mitnahm. Ich war froh das sie nicht Bescheid wusste wie ernst es wirklich war. „ Alles in Ordnung, Kleines? “ fragte ich und schob meinen Stuhl etwas zurück um Platz zu schaffen. Amy antwortete nicht, setzte sich stattdessen direkt auf meinen Schoß und schloss ihre Arme um mich. Es tat weh so hilflos zu sein und ich konnte es ihr nachempfinden. Chris stand auf und murmelte etwas von Kaffee, ließ uns dann schließlich alleine. „ Alles wird wieder gut. Ich verspreche es. “ versuchte ich meine Tochter zu beruhigen.
Äußerlich sahen sich die Mädchen so ähnlich, daß es mir jedesmal einen Stich versetzte wenn Amy in meiner Nähe war. Sie litt genauso unter all den schrecklichen Dingen die geschehen waren wie wir alle, doch ich glaubte das es aufgrund der Verbundenheit zu ihrer Schwester besonders schwer für sie war.

Tränen verhangene Augen sahen mich an.

„ Dad, meinst du... Sie lebt noch? Ich meine... Früher haben wir immer so getan als seien unsere Seelen miteinander verbunden und irgendwann hat es sich tatsächlich so angefühlt als würde ich merken wenn etwas nicht stimmte und umgekehrt. Aber seit... Ich kann sie nicht mehr spüren. Als wäre... “
Amy brachte den Satz nicht zu Ende. Sie konnte es nicht. Meine Pflicht als Vater war es sie zu schützen, sie beide, und ich hatte versagt. Ich hatte die Grausamkeit der Welt für weniger bedrohlich gehalten als sie tatsächlich war und es war meine Schuld das all das überhaupt passiert war. Ich war einen moment lang unvorsichtig und hatte dafür die Quittung erhalten.

„ Ich bringe Max nach Hause. “ war das einzige was ich ihr entgegen bringen konnte. Nichts von all dem was mir auf der Zunge lag war für die Ohren meiner Tochter bestimmt und so schwieg ich, hielt sie und spendete ihr Trost, genauso wie sie es für mich tat.

*

Die Zeit verging schneller als mir lieb war, doch wir waren nicht untätig. Ein Whiteboard füllte mittlerweile den Großteil meines Büros aus, auf dem Daten und Fakten zusammen kamen. Chris fügte gerade letzte Teile zusammen als er einen Anruf erhielt und ihn murmelnd entgegen nahm. Er sagte nichts sondern lauschte den Worten seines gegenübers ehe er auflegte und mich fokussierte.

„ Wir sind drin. “

„ Wir? “

Chris schnaubte. „ Es ist ein riesiges Event. Womöglich gut besucht. Wir wissen nicht wie viele es sind, wie die Bewaffnung ist. Denkst du ich lasse dich da alleine aufschlagen? Sie töten dich. Also gebe ich dir Rückendeckung. Ich habe bereits die Männer instruiert auf Stella und Amy aufzupassen. Ihnen wird nicht gefallen das sie nicht raus dürfen, genauso wenig werden sie gefallen daran finden wenn es hart auf hart kommt schnell zu verschwinden. Aber so wird's gemacht. “

Ich war beeindruckt über seinen Ton und die Art wie er etwas befahl das er zuvor nicht mit mir abgesprochen hatte. Tadel wäre hier nicht angebracht gewesen, also nickte ich. Er hatte einen Plan und der war gar nicht mal so unklug.

„ Wir werden durch mich rein kommen. Mich kennt niemand. Du hingegen hältst dich im Hintergrund und wenn dich jemand fragt heißt du Richard Holding und stehst kurz davor einen Millionendeal einzutüten... Und zur Feier des Tages nimmst du gemeinsam mit mir an der Hetzjagd Teil. Klar soweit? “

Es klang bizarr von diesem Event zu reden als sei es eine Belohnung. Ich war angewidert, nicht nur, weil es womöglich Maxine war die dort das Opferlamm darstellte, sondern vielmehr weil es Menschen, Männer gab, die solche Sachen tatsächlich zelebrierten.

Es gefiel mir nicht und bereitete mir Unbehagen doch ich stimmte zu. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.

Caspian 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt