Showdown

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Maynard wartete bereits freudig.

Er klatschte in die Hände als ich Emma am Arm langsam in das Haus führte. Mit gesundem Abstand blieb ich stehen, hielt Emma dicht bei mir und zeigte auf den Bildschirm auf dem Maxine zu sehen war. Allein der Zeitstempel verriet mir, das es Live Aufnahmen waren.

„ Ich hab deinen Auftrag erledigt. Jetzt lass meine Tochter gehen. “ zischte ich. „ Chris wird sie da raus holen. “

Maynard sah zu Chris und dann wieder zu mir. Bei dem flüchtigen Blick auf Emma leckte er sich bereits die Lippen - diese kranke Sau. Ich hatte noch nie so wirklich verstanden wieso manche einen Kick dadurch bekamen, aber ich wollte es auch gar nicht verstehen. Mein Fokus lag allein auf der Mission meine Tochter lebend raus zu bringen.

„ Natürlich. Aber zuerst will ich mein kleines Häschen. “ murrte Maynard und fasste sich in den Schritt. „ Sie wird mir heute Nacht in meinem Schlafzimmer Gesellschaft leisten, nicht wahr? “
Emma's Unbehagen wuchs, das konnte ich deutlich spüren. Zu seiner Verzückung begann sie damit sich gegen meinen Griff an ihrem Arm zu wehren. Maynard genoss den Anblick des kämpfenden Mädchens. Ich konnte ihr in diesem Moment keine beruhigenden Worte zu flüstern, aber nach allem was Chris und ich ihr gesagt hatten musste sie mir einfach glauben das ihr nichts geschehen würde. Langsam führte ich sie in die Richtung von Maynard und blickte ihn dabei mit offensichtlichem Hass an.
„ Na, na, Caspian. Wer wird denn gleich so böse schauen? Du wirst sehen... Ich halte meine Versprechen, wenn mein Gegenüber das selbe tut. Schon in Kürze kannst du deine geliebte Tochter nach Hause bringen. “

Es tat mir innerlich tatsächlich weh ihm Emma zu übergeben. Sie weinte bereits wieder und sah mich hilfesuchend an - alles was ich tun konnte war den Blick zu erwidern, versuchte ich sie doch zu beruhigen ohne Worte zu nutzen. Dann griff Maynard in seine Jackeninnentasche und zog ein kleines, flaches Quadrat hervor. Ein einziger Knopf ragte empor und als er ihn drückte öffnete sich die Tür zu Maxine.
Mein Herz blieb für einen Moment stehen.

Chris, der konzentriert und fokussiert geblieben war setzte sich in Bewegung und meine Augen glitten zwischen Emma und dem Bildschirm hin und her. Sobald Chris Maxine aus dem Raum tragen würde, würde die Hölle hier los brechen - auf mein Geheiß.
Die Minuten zogen sich endlos lange, doch dann sah ich Chris. Zuerst ging er langsam auf sie zu, dann tastete er nach ihrem Puls. Er drehte sich zur Kamera und hob einen Daumen, zog sie dann auf seine Arme und verließ den Raum wieder.

Showtime.

Maynard setzte an, wollte etwas sagen... In diesem Moment flog die erste Blendgranate in seine Richtung. Er war darauf nicht vorbereitet, Emma hingegen schon. Eilig und flink striff sie die Fesseln von ihren Händen und wiederholte das ganze bei ihren Füßen, dann rannte sie auf mich zu.
Es war mir zuwider ihr Vertrauen zu fordern und sie gleichzeitig bewegungsunfähig zu machen also hatte ich ihr im Auto nach Chris' langer Erläuterung die Fesseln so gelöst dass sie sie jederzeit abstreifen konnte.
Als sie mich erreichte riss sie sich den Knebel aus dem Mund und stellte sich hinter mich - wie vorher besprochen. Ich war stolz weil sie all das ohne Probleme gemeistert hatte und mir bewiesen hatte das sie mir vertraute.
Maynard schwankte und tobte, schrie und fluchte wie verrückt.

Chris, der endlich zurück war, hielt Maxine auf seinen Armen und sah die Szene vor sich. Er wusste das ich mich an den Plan gehalten hatte, doch als ich Emma zu ihm schickte mit der Bitte sie sollen sofort und schnellstmöglich verschwinden begann er zu protestieren.

„ Bring die Mädchen hier raus Chris. Das ist keine Bitte sondern ein Befehl! “ brüllte Ich und zog meine Messer. Er wusste genauso gut wie ich das es hier keinen Spielraum für andere Dinge gab und so nickte er schweren Herzens und lief hinaus, dicht gefolgt von Emma.

Caspian 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt