77. Kapitel

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„Seid ihr fertig?" Ich zucke zusammen. Drew steht im Türrahmen. Er hat die Arme vor der Brust verschränkt und sieht uns abwartend an. „Sorry Coach", antworte ich schief grinsend. Er schüttelt den Kopf und ich sehe, dass er schmunzelt. „Ich finde es gut, dass du anscheinend wieder glücklich bist, Tommo, aber ich erwarte, dass du dich weiterhin aufs Training und die Spiele konzentrierst." – „Das wird er", kommt Harry mir zuvor. „Ich werde mich im Hintergrund halten und meinen Job machen." – „Sehr gut", stimmt Drew zu. „In zwei Minuten geht es weiter", sagt er noch und verlässt die Kabine wieder. Er lässt die Tür weit offen stehen.

„Du wirst dich im Hintergrund halten?" – „Es geht um den Stanley Cup", entgegnet er schulterzuckend. „Das hier ist dein Job, ich sollte dich nicht mit Absicht ablenken." Er hat recht, aber ich mag es, wenn er mich ablenkt – meistens zumindest. „Aber bei den Spielen bist du schon dabei oder?" – „Natürlich, das ist mein Job", entgegnet er amüsiert. Dumm, Tomlinson, ganz dumm. „Stimmt. Ja", bringe ich heraus und frage mich im gleichen Augenblick, ob man sich noch dämlicher anstellen kann, als ich es gerade tue. Harry zieht mich zu sich. Er hält meinen Blick gefangen und ich bin ziemlich sicher, er könnte es stundenlang so machen, ohne dass ich merken würde, wie viel zeit vergeht. Fuck, ich bin vollkommen verloren.

Er küsst mich sanft und leider nur für einen kurzen Augenblick. Dann schiebt er seine Finger zwischen meine und wir gehen zurück zu meinem Team. „Du grinst wie ein verliebter Teenie", bemerkt Ian. „Halt die Klappe, Rookie." – „Niemals, weißt du doch, Sonnenschein." Ich verdrehe die Augen und richte meine Aufmerksamkeit auf Drew, der das Ende der Pause verkündet.

Das Training ist hart, aber gut. Harry bleibt die ganze Zeit in Sichtweite. Ich kann nicht anders, als immer wieder kurz zu ihm zu schielen. Konzentriert blickt er auf seinen Laptop. Sein Notizbuch liegt aufgeschlagen neben ihm. Ich spüre seinen Blick auf mir, als ich mich wieder auf den Puck und meine Teamkollegen konzentriere. Eine angenehme Wärme macht sich in mir breit und mein Herz flattert zufrieden und glücklich. Ja, so sollte es sein. Das hier kann nur die Richtige Entscheidung sein.

Harry wartet nach dem Training im Foyer auf mich. Er streicht mir die noch feuchten Haarsträhnen aus der Stirn und küsst mich. „Wie war das Training." – „Du hast doch zugesehen?", frage ich irritiert. Er zuckt mit den Schultern. „Ich habe gearbeitet." – „Gut, anstrengend.", fasse ich knapp zusammen. „Er legt einen Arm um meine Schultern und wir verlassen das Gebäude. „Was machst du heute noch?", fragt er mich. Für jeden anderen würde diese Frage vermutlich locker und entspannt rüberkommen, aber ich höre genau die leichte Veränderung in seiner Stimme. „Vermutlich nicht viel. Ich bin völlig fertig und morgen ist das nächste Spiel", antworte ich ihm und bleibe am Auto stehen. Er sieht zu seinem Wagen. Die Autoschlüssel dreht er nervös in seiner Hand.

„Wir könnten zusammen nichts tun", meint er dann unschlüssig. „Es sei denn, das ist dir zu viel. Das könnte ich verstehen und würde das natürlich akzeptieren. Ich kann dich auch einfach nur nach Hause fahren, weil du ja nicht mit dem Fahrrad hier bist. Oder du läufst oder nicht einen Uber, wie du magst. Aber ich fahre dich gerne rum. Also, wenn es nicht zu viel –" – „Halt die Klappe!", unterbreche ich ihn kurzerhand und er sieht mich mit großen Augen an. Ich öffne wortlos die Beifahrertür und lasse mich auf den Sitz fallen. Mein Mann läuft um das Auto herum und setzt sich hinters Steuer.

„Bist du ruhiger?" – „Was?" – „Sonst lass mich fahren", füge ich hinzu. „Ich bin nicht... ich kann fahren, alles gut", erwidert er und lächelt schief. Wieder einmal merke ich, wie sehr ich ihm schon vertraue. Ich lehne mich entspannt nach hinten an die Lehne, als er den Motor startet und denke nicht weiter darüber nach, ob er wirklich ruhig genug ist, um zu fahren. Wenn er es sagt, dann wird es stimmen. Wir biegen in die Straße ein, in der ich wohne. Ich ziehe meinen Schlüssel aus der Tasche und kurz bevor Harry am Straßenrand halten möchte, drücke ich auf den Knopf des Schlüsselanhängers, der die Garage öffnet. Das Tor fährt hoch, aber der Wagen hält dennoch. „Was wird das?" – „Zusammen nichts tun, schon vergessen? Außerdem ist es unnötig, wenn du einen Strafzettel fürs Falschparken kassierst, wenn in meiner Garage Platz ist", erwidere ich. Harry zögert einen Moment. Dann lenkt er nach links und fährt die Auffahrt hoch in die Garage.

„Bestellen wir uns was?" – „Hast du Hunger?" – „Und wie!", antworte ich sofort und schließe die Kühlschranktür wieder. „Neo hat nichts gekocht", füge ich hinzu. Harry zögert. Ich mustere ihn. Dann öffne ich die Kühlschranktür wieder. „Wenn du kochen willst, bitte. Vielleicht haben wir noch genug Lebensmittel da." – „Ich muss nicht..." – „Möchtest du?" Er zuckt mit einer Schulter. „Selbstgekocht schmeckt meistens besser, oder nicht?" – „Wenn du kochst sowieso." Er errötet ein bisschen und schafft sich dann einen Überblick des Kühlschrank- und des Vorratschrankinhalts.

„Du hast erstaunlich viel Gemüse da", bemerkt er schnell. „Neo", antworte ich nur. Wir wissen doch beide, dass das definitiv nicht an mir liegt. Ich setze mich auf die Arbeitsplatte und beobachte ihn. Noch und nach wird eine anfängliche Nervosität und Unsicherheit immer weniger. Je länger er in der Küche arbeitet, desto routinierter sehen seine Bewegungen aus. Ich habe hier nichts umgeräumt, mich sollte nicht wundern, dass er noch haargenau weiß, wo was zu finden ist. Ich bin mir um ehrlich zu sein nicht einmal sicher, ob es mich wirklich wundert, oder ob dieses Gefühl etwas anderes ist, das ich nicht einordnen kann. Ich lasse ihn machen. „Du kochst also immer noch nicht." – „Wie du siehst, steht meine Küche noch", grinse ich. Harry lacht und mir wird warm in der Brust. Instinktiv strecke ich einen Arm nach ihm aus. Er greift nach meiner Hand und kommt zu mir. Er stellt sich zwischen meine Beine und legt die freie Hand leicht auf meine Hüfte. „Du sagst mir bitte –" – „Ja tue ich", falle ich ihm sofort ins Wort. „Aber mir geht hier gar nichts zu schnell", stelle ich direkt klar.

Harry lächelt glücklich und nickt. „Küss mich, du Idiot." – „Idiot?" – „Ja, Idiot", bestätige ich. Er beißt sich auf die Unterlippe. Fuck. „Nicht gut? Zu schnell?", rudere ich zurück. „So ganz haben wir unseren Rhythmus noch nicht wiedergefunden. „Uhm... nein, nur ungewohnt schätze ich." Ich seufze. „Es geht nicht nur darum, welches Tempo mir gut tut, das weißt du, oder?" Er nickt. „Ja, natürlich. Ich hab nur nicht damit gerechnet...es ist so etwas vertrautes, weißt du? Es ist vollkommen okay, ich mag dieses Tempo, nur bin ich ab und zu noch sehr überfordert." – „Glaub mir, nicht nur du, Love", grinse ich und sehe sofort die Reaktion, die ich gehofft habe.

Er küsst mich. Immer wieder küsst er mich, während er unser Abendessen zubereitet. Er lässt mich probieren (als hätte ich eine Ahnung davon, ob und wenn ja, welche Gewürze fehlen würden). Es ist ganz nah dran, dass es sich wie früher anfühlt. Nur dann hätte er vorhin dort mit seiner Küchenmaschine gestanden und nicht mit Messer und Schneidebrett. Whatever. An eine neue Küchenmaschine ist dranzukommen.

Das Essen ist fertig. Gemüsepfanne mit Risotto. Und ein gutes Glas Rosé darf natürlich nicht fehlen. Ich habe inzwischen den Tisch gedeckt und einige Teelichter abgemacht. Ein bisschen Romantik kann nicht schaden.

„Mhm." Ich seufze auf. Harry sieht mich mit großen Augen an. „Fuck, das schmeckt fantastisch." – „Könntest du das bitte sagen, ohne zu stöhnen?" Amüsiert sehe ich ihn an. „Stört es dich?" – „Es macht mich an", sagt er geradeheraus. Ich nehme noch eine Gabel und stöhne wieder genießend auf. „Louis, bitte." – „Es schmeckt eben gut. Dann musst du nächstes Mal schlechter kochen", antworte ich nur und trinke einen Schluck Wein. Harry atmet tief ein und wieder aus. „Vergiss es." – „Dann leb damit, dass ich so auf den Essen reagiere", grinse ich provokant. Du willst mich um den Verstand bringen, kann das sein?" – „Nein, ich freue mich nur darüber, dass du immer noch so auf mich reagierst", antworte ich ehrlich. Er stockt. Dann lächelt glücklich. „Werde ich wohl für immer." – „Ich hoffe doch!" Mein Mund war schneller als mein Kopf. Harry beißt sich auf die Unterlippe und versucht nicht zu grinsen. Oops.

„Sofa?" – „Film?" Wie früher. Ich stimme zu und bringe die leeren Teller in die Küche. Als ich mit Eiscreme zurückkomme, sehe ich, dass er die Kuscheldecke aus der Schublade fischt. „Eis in Tassen?", bemerkt er überrascht. „Mit Sahne. Es sei denn, du möchtest nicht." – „Was für eine Frage. Er setzt sich und legt die Decke über uns. „Was möchtest du schauen?", frage ich ihn und merke, dass er gar nicht auf die Auswahl sieht, die gerade auf dem Fernseher angezeigt wird. Er sieht mich an. „Egal." – „Egal?" – „Ich bin hier. Mir ist egal, was wir schauen." Mein Herz klopft nervös und meine Handflächen werden feucht. Verdammt. „Das ist ziemlich kitschig." – „Es ist die Wahrheit", sagt er schulterzuckend und isst etwas Eiscreme.

Ich wähle eine Rom-Com aus. Er liebt diese Filme. Auch diesen scheint er sehr zu mögen. Ich rutschte zu ihm heran. Kurz sieht er prüfend zu mir, dann legt er einen Arm um meine Schultern und zieht mich erstaunlich bestimmend und fordern zu sich heran. 

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More Fluff. I Hope you like it :)

Love, L

Lightning's HattrickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt