Kapitel 7 ~ Gay? Okay!
Louis POV
Nachdem ich meine Familie besucht habe, denn ich wohne schon seitdem ich studiere in meiner eigenen Wohnung, mache ich mich auf den Weg zu meinem Lieblingsort.
Meine Schwestern haben mich wie immer total genervt, aber dennoch habe ich sie alle lieb. Wir haben alle zusammen gegessen und dann kam es.
Ich weiß schon seit Jahren, dass ich schwul bin, aber meiner Familie habe ich nie etwas gesagt. Die Angst vor ihrer Reaktion war zu groß. Heute, heute hab ich ihnen gesagt, dass ich auf Jungs stehe. Ich wollte sie nicht belügen.
Meine Geschwister haben kein Problem damit, sie haben sich sogar darüber gefreut. Ist das nicht toll? Mir fiel ein großer Stein vom Herzen.
Doch mein Vater ist völlig ausgerastet, er hat gemeint, er sei enttäuscht von mir und hat mich auch als Schwuchel und sonst was beleidigt, während meine Mutter einfach nur da saß. Sie hat mich entschuldigend angeguckt, aber sie hat nichts gesagt. Kein Wort. Das hat mich verletzt.
Jedoch habe ich schon damit gerechnet, mit so einer Reaktion meiner Eltern. Danach habe ich mich nur noch von meinen Schwestern verabschiedet und bin einfach abgehauen. Ich glaube, dass müssen alle erstmal sacken lassen, ist ja auch ein Schock, wenn ihr Sohn schwul ist!
Traurig darüber bin ich nicht. Es ist mein Leben und das lebe ich wie ich will. Da können mir auch meine Eltern die gute Laune nicht versauen.
In sechs Tagen fängt die Uni wieder an und große Lust hab ich nicht. Vielleicht sind die Neuen ja ganz nett und zufälliger Weise ein heißer Typ dabei?! An den Gedanken muss ich schmunzeln.
Ich hatte schon öfters kleinere Affären, die große Liebe war aber noch nicht dabei. Man sollte die Liebe nicht suchen, sondern nur die Augen offen halten.
Als ich im Park ankomme, gehe ich gleich auf den Wald zu und bahne mir den Weg zwischen vielen Bäumen bis hin zu der Lichtung. Hier und da knacken ein paar Äste unter meinen Füßen.
Vor mir erscheint der kleine See mit der Blumenwiese. Wenn ich abschalten und einfach mal Ruhe brauche komme ich zu diesem Ort. Das ist der beste Platz um auch nachzudenken. Das Wasser entspannt mich und diese Atmosphäre ist einfach unbeschreiblich.
Ein paar Minuten starre ich nur die Landschaft vor mir an, dann bewege ich mich langsam zu dem alten Baum. Der Baum steht etwas weiter am Rand. Von dort hat man den ganzen See im Blick, doch man kann mich nicht sofort erkennen.
Ich lasse mich am Baumstamm hinunter gleiten. Das Leben ist einfach schön, nur leider zu kurz.
Das meine Eltern nicht akzeptieren das ich schwul bin verletzt mich schon etwas, doch ich kann sie auch verstehen. Sie dürfen ihren Ruf nicht ruinieren. Mein Vater leitet eine große Firma und verdient damit viel Geld. Geld hat mir noch nie etwas bedeutet, deswegen nehme ich auch nichts von ihnen an.
Meine Wohnung ist sehr klein und ich bezahle sie selbst, so fühle ich mich unabhängig und frei. Mir sind andere Dinge wichtiger, wie zum Beispiel Freunde und Familie.
Im großen und ganzen ist mein Leben perfekt. Es besteht aus bunten Farben.
Plötzlich erkenne ich eine kleine Person ängstlich auf den See zukommen. Seit wann kennt jemand diese Lichtung?
Die Person hat kurze blonde Haare, die ihm wirr vom Kopf abstehen. Seine Augen sind blau, so blau wie der Himmel, so blau wie das weite Meer, so blau wie das glitzernde Wasser vor mir.
Weiterhin scanne ich seinen Körper von oben bis unten. Der sieht einfach - wow aus.
Der Junge setzt sich auf die Wiese, direkt vor den See. Etwas schimmert auf seiner Wange, es sieht aus wie Tränen. Wieso weint er? Er tut mir leid, am liebsten würde ich ihn in meine Arme schließen und ordentlich durch knuddeln. Warum er wohl weint?
Irgendwann pflückt er die Blumen neben sich und knotet diese zusammen.
Fasziniert beobachte ich ihn weiter. Er hat mich immer noch nicht gesehen. Ich kann meine Augen nicht von ihm abwenden, er hat so was magisches. Ich fühle mich zu dem Blonden so hingezogen. Wie kann ein Mensch so perfekt aussehen?
Als er seinen fertigen Blumenkranz in den Händen hält sieht er so glücklich aus. Ein lächeln schlich sich über seine weich aussehenden Lippen. Sein lächeln ist wunderschön, mir fehlen die Worte.
Nachdem er ein Selfie von sich gemacht hat und ein Bild von dem See legt er sich auf die Wiese.
Leise stehe ich auf und gehe langsam von dem alten Baum weg, Richtung die mir unbekannte schöne Person. Mein Herz sagt mir, dass ich zu ihm gehen soll.
Während er seine Augen geschlossen hat, beuge ich mich etwas zu ihm herunter. Kurz darauf öffnet er seine Augen und ich schaue genau in seine geschockten Augen. Von nahem sehen seine Augen noch schöner aus. Wie geht das überhaupt?
In seinen Augen sehe ich, dass er verwirrt und auch ängstlich sowie geschockt ist. Ich lege mich neben den Jungen und beobachte ihn von der Seite weiter.
Anscheinend hat er gemerkt, dass er angestarrt wird und dreht seinen Kopf in meine Richtung. Seine Augen treffen meine.
Bei dem Anblick muss ich schmunzeln, er sieht so süß, aber auch gleichzeitig so zerbrechlich aus. Daraufhin schenkt er mir auch ein schüchternes lächeln, dass mein Herz um einiges höher schlagen lässt.
"Hi.", flüstere ich ihm leise zu, nachdem ich mich völlig in seinen Augen verloren habe. "Hi.", gibt er genauso leise zurück. "Was machst du hier?", frage ich ihn. Er wird etwas rot. Aww wie süß.
"Naja, ich wollte ein bisschen an die frische Luft und bin irgendwie hier gelandet.", antwortet er immer noch im Flüsterton. "Und du?", gibt er die Frage zurück.
"Ich hatte ein nicht sehr schönes Gespräch mit meinen Eltern und wollte abschalten. Ich komme immer hierher um zu entspannen." Der kleine vor mir hört mir aufmerksam zu. "Ich heiße übrigens Louis.", stelle ich mich vor, denn mich interessiert brennend wie sein Name ist. Er passt bestimmt gut zu ihm.
"Niall.", sagt er knapp und lächelt mich die ganze Zeit zuckersüß an. Das ist zum dahin schmelzen.
Ich setze mich im Schneidersitz hin, Niall macht es mir nach und nun gucken wir uns beide wieder in die Augen. Wir versuchen irgendwas in ihnen zu lesen.
"Wieso hast du mit deinen Eltern gestritten?", fragt er neugierig nach. "Naja weißt du, ich bin schwul und habe es ihnen heute erzählt.", meine ich etwas verlegen, während ich mir durch die Haare fahre.
Was wird er jetzt sagen? Findet er mich abstoßend und will nichts mit mir zu tun haben?
Meine Vermutung bestätigt sich nicht, denn er antwortet mir auch wieder leise "Oh, dass tut mir leid. Das hast du nicht verdient." Sein lächeln verschwindet und er guckt mich mitleidend an.
"Mir macht das nichts aus. Es ist mein Leben. Außerdem steht dir dein lächeln viel besser.", machte ich dem Jungen vor mir ein Kompliment. Er wird natürlich rot und versucht sein Gesicht etwas zu verstecken.
Ein kleines lachen verlässt meine Lippen. Niall ist echt niedlich. Nachdenklich beißt er auf seine Lippe herum. Schließlich haucht Niall "Ich bin auch schwul."
Das kann doch nicht wahr sein! Wie kann jemand wie er schwul sein?! Mein Herz schlägt so laut, dass ich schon Angst habe, dass er es hören könnte.
Darauf fällt mir nur "Gay? Okay!" ein. Niall muss grinsen, bis er schließlich in schallendes Gelächter ausbricht. Sein lachen ist wunderschön, wie ein Engel.
Ich kann nicht anders und stimme mit in sein lachen ein. Wer hätte gedacht, dass der Tag so enden wird?
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Joa was sagt ihr dazu?
Ich würde mich wie immer über Votes und Kommentare freuen :*
Widmung: Marioniguma
Words: 1252
-LostDreams137
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" A Students Love Life | Narry | Nouis "
Fanfic" A Students Love Life | Narry | Nouis " Ich sitze gerade auf meiner Fensterbank und schaue nach draußen in die untergehende Sonne. Der Himmel ist in den schönsten Farben erleuchtet und ich denke darüber nach, wie es dazu kam das ich in dieser WG ge...