Kapitel 2

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Rosalyn wusch sich noch rasch die Hände in der Küchenspüle und verschwand umgehend in das Büro nebenan

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Rosalyn wusch sich noch rasch die Hände in der Küchenspüle und verschwand umgehend in das Büro nebenan. Am liebsten hätte sie angefangen zu heulen, aber dann hätte sie sich nur vor Alan blamiert. Immerhin würde dieser mit Sicherheit in Kürze zu ihr stoßen, um anstehende Termine zu besprechen. Ein schneller Blick auf ihre Armbanduhr bestätigte, dass sie schon viel zu viel Zeit mit Unsinn vergeudet hatte.

Als sie zurück auf den Tisch sah, wurde ihr abermals bewusst, wie viele Anfragen sie noch mit Alan und seinem Manager zu klären hatte. Rasch schaltete sie den Computer ein, nicht einmal das hatte sie heute erledigt, was war nur los mit ihr? Inzwischen begann sie die ersten Briefe zu öffnen und zu sortieren. Als sie hörte, wie die Haustüre zugeschlagen wurde, schreckte sie von ihrer Tätigkeit hoch. Doch sie hatte nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn Dutzende E-Mails kamen nacheinander in den Posteingang und versprachen jede Menge Arbeit.

Rosalyn war so mit ihrer Tätigkeit beschäftigt, dass sie gar nicht bemerkte, wie die Türe geöffnet wurde. Erst als sie den köstlichen Kaffeeduft wahrnahm, hob sie ihren Blick an und sah Alan mit zwei großen Pappbechern in der Hand, vor dem Schreibtisch stehen. „Es tut mir wegen vorhin leid", entschuldigte er sich unangenehm berührt, „ich habe mir gedacht, ich bringe uns lieber einen frischen Kaffee vom Bäcker mit." „Es war für mich ebenso besser gewesen, die Küche zu verlassen", meinte er noch vielsagend darauf und stellte die beiden Becher seitlich auf dem großen Tisch ab.

Rosalyn wusste nicht, was sie von seiner Geste halten sollte. Sie mochte Alan wirklich gern, aber sie hielt die gesamte Situation, die hier herrschte, einfach nicht mehr aus. Noch immer sah sie ihn unverwandt an und wartete den nächsten Schritt ab.

Er sah, dass seine Assistentin nicht so recht wusste, wie sie auf ihn reagieren sollte, was eigenartig war. Schließlich konnten sie sich üblicherweise ungezwungen unterhalten. „Komm, lass die ganze Arbeit liegen und machen wir eine kleine Pause, damit der Kaffee nicht kalt wird", meinte er zu ihr und sah sie auffordernd an.

„Na schön", antwortete sie kurz angebunden dazu und mied seinen Blick, der auf ihrem Gesicht ruhte. „Eventuell könnten wir über die anstehenden Termine reden." Immerhin waren sie mit ihrem heutigen Pensum noch nicht sehr weit gekommen.

„Lass uns einmal die Meetings und die Arbeit vergessen und erzähl mir lieber, wie es dir heute so geht", meinte Alan zu ihr und sah sie weiterhin aufmerksam an. Er merkte, dass etwas nicht stimmte, denn üblicherweise war sie besser gelaunt, aber eventuell lag es an der vorherigen Situation mit seiner Frau.

„Mein Privatleben ist nicht sehr aufregend, ich wüsste nicht, was ich dir erzählen könnte", antwortete sie abweisend. Wahrscheinlich wollte er sie nur ablenken, damit sie nicht mehr an den unangenehmen Vorfall denken musste. Aber sie hatte keine Lust, von ihrer momentanen Lebenslage etwas preiszugeben. Ihrer Meinung nach war sie eine farblose Person. Niemand würde sie auf der Bühne bemerken, nicht ein einziger Mensch im Saal würde in ihre Richtung sehen. Obwohl sie gelegentlich mit ihm gesehen wurde, war es ihr dennoch nie passiert, dass sie ein Passant aufgehalten hätte, um sie über Alan auszufragen. Absolut niemand nahm ihre Gegenwart wahr, sie war eben eine graue Maus in dem sonst so geschäftigen London. Dieser Gedanke alleine reichte aus, um ihren Entschluss, die Zusammenarbeit zu beenden, zu realisieren. „Alan es tut mir leid, aber es ist wirklich viel Arbeit am Tisch. Es ist besser, wir besprechen diese Dinge jetzt durch. Soweit ich weiß, hast du später sowieso einen Termin und dann keine Zeit mehr, mit mir darüber zu sprechen", erinnerte sie ihn an die eigentlichen Aufgaben.

Doch er schien nicht auf den Einwand ihrerseits zu reagieren und sprach unbeirrt weiter: „Was würde ich nur dafür geben, einfach alles abzusagen und in den Urlaub zu fahren." Er fuhr sich durch seine etwas zu langen, grauen Haare und schien tief in Gedanken versunken zu sein.

„Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen", merkte Rosalyn an, „dir wäre mit Sicherheit nach ein paar Tagen bereits langweilig und du würdest schon die quirligen Straßen Londons vermissen." Außerdem, so glaubte sie, würde er die ständige Anwesenheit seiner Frau mehr als mühselig empfinden. Immerhin war es mittlerweile Jahre her, dass er einen ausgedehnteren Familienurlaub gehabt hatte.

Natürlich hatte seine Assistentin recht, er würde es nur mit der richtigen Person an seiner Seite ertragen, aber diese Gedanken verdrängte er sofort wieder, lieber sagte er zu ihr: „Ich hoffe, du hast dich vorhin nicht am heißen Kaffee verbrannt. Ich habe durch die Aufregung ganz vergessen, dich zu fragen."

„Nein nein, alles in Ordnung Alan. Ich hatte Glück im Unglück und der Becher ist nur auf die Küchenanrichte gefallen. Ich muss mich bei dir bedanken, dass du die restlichen Scherben für mich weggeräumt hast. Ich hätte es ja selbst gemacht, wenn Mary mich nicht weggeschickt hätte."

„Ist schon in Ordnung", meinte er zu ihr und sah sie entschuldigend an, „ich weiß, sie ist kein einfacher Mensch. Ich kenne sie bereits so lange und trotzdem ist sie mir manchmal noch ein Rätsel."

Rosalyn konnte über seine Aussage nur lächeln, denn wenn sie etwas darauf gesagt hätte, wäre es nichts Nettes gewesen. Sie sah ihr Gegenüber an und versank in ihren üblichen Tagträumen, sobald er in ihrer Nähe war. Es nervte sie, dass sie sich innerlich wie ein Fangirl benahm. Zum Glück hatte sie wenigstens noch genug Selbstbeherrschung, um sich nicht komplett lächerlich zu machen. Sie wollte unbedingt eine Ablenkung und begann deshalb die anstehenden Termine laut vorzulesen.

Als sie mit ihrem langen Monolog geendet hatte, wirkte Rickman angespannt. „Es werden ja immer mehr Anfragen", stöhnte er genervt auf und begann nun langsam auf und ab zu gehen.

„Ja, natürlich wird es immer mehr, immerhin bist du ja mittlerweile eine Berühmtheit. Ich möchte nicht an deiner Stelle sein, mir wäre das alles zu viel", erwiderte Rosalyn auf seinen frustrierten Ausruf.

„Mir persönlich geht es hauptsächlich um die Kunst des Schauspielerns. Dass es dort ebenso Schattenseiten gibt, bleibt leider nicht fern. Rosalyn, ich würde alles dafür geben, dass dieser Aspekt nicht existieren würde. Wie schön wäre es, einfach vor die Türe gehen zu können und niemand würde mich auf offener Straße bemerken", sprach er weiter und die Frustration war deutlich aus seiner dunklen Stimme zu vernehmen.

Sie nickte nur darauf, denn auf seine Anmerkung war keine Erwiderung notwendig. Abermals versuchte sie sich von der eigenartigen Stimmung abzulenken und sprach nun zu ihm: „Wären die Termine so ok für dich, oder ist es dir lieber, wenn ich sie mit deinem Manager abspreche? Denn sonst gebe ich den Terminkalender frei, damit er an jeden übertragen wird."

Alan brummelte irgendetwas Unverständliches und rieb sich über seinen Nasenrücken. Er stand einige Zeit so da, bis er bemerkte, dass ihn Rosalyn zu beobachten schien und wahrscheinlich auf eine Antwort wartete. „Was ist los?", fragte er sie nun, da er erkannte, dass etwas nicht stimmte.

„Alan, es tut mir leid. Aber ich denke, ich werde in Zukunft nicht mehr für dich arbeiten", murmelte sie verlegen, denn sie hatte vor seiner Reaktion Angst.

 Aber ich denke, ich werde in Zukunft nicht mehr für dich arbeiten", murmelte sie verlegen, denn sie hatte vor seiner Reaktion Angst

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Verbotene Leidenschaft (Alan Rickman FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt