Rosalyn arbeitete nun schon fast zwei Jahre als Assistentin für Alan Rickman und hilft ihm dabei, seine Termine zu organisieren. Doch seit er durch Harry Potter weltweit berühmt geworden ist, überschlagen sich die Terminanfragen für verschiedene Auf...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Am nächsten Morgen stand Alan früher auf als sonst, da er es kaum erwarten konnte, zu sehen, ob seine Assistentin heute zur Arbeit kommen würde. Aufgeregt trat er in die Küche und begann die Kaffeemaschine zu reinigen und frisch zu befüllen. Er würde für sie beide einen Kaffee zubereiten und Rosalyn mit dem Getränk überraschen. Sein Blick glitt über die Küchenanrichte und blieb an den sechs Porzellanbechern haften, die in einem Karton sicher verpackt waren. Gestern hatte er noch diese hässlichen Dinger besorgt, die Mary scheinbar so wichtig waren. Unglaubliche 1200 Pfund Sterling hatte er für diese bezahlt. Unbewusst schüttelte er den Kopf, denn er wusste nicht mehr, ab welchem Zeitpunkt sich seine Frau so entwickelt hatte. Früher hatten die einfachsten Dinge ausgereicht. Als sie noch jung waren, hatten sie meistens sehr wenig Geld. Da war es egal gewesen, ob das Essen nur aus Nudeln mit Tomatensauce bestanden hatte oder der Kaffee aus einer Tasse mit abgebrochenem Henkel getrunken wurde.
Je länger er in der Küche stand und aus dem Fenster starrte, desto mehr wurde ihm bewusst, dass Rosalyn wohl heute nicht zur Arbeit kommen würde. Was sollte er jetzt bloß tun? Er hatte keinerlei Erfahrung in solchen Angelegenheiten. Eigentlich wäre es seine Aufgabe, die Agentur oder seinen Manager zu informieren, doch lieber würde er sie anrufen, jedoch hatte er Angst, dass sie nicht abheben würde. Besser wäre es, er würde einfach zu ihr nach Hause fahren, um nachzusehen, ob er ihre Meinung zu ihrer gestrigen Kündigung noch ändern konnte. Alan beschloss nun, ihr spontan einen Besuch abzustatten. Sogleich zog er sich seinen Mantel und die Winterstiefel an, nahm seinen Autoschlüssel vom Haken und ging vor die Türe. Sofort empfing ihn die Eiseskälte, die dieser Wintermorgen mit sich brachte. Lieber würde er sich jetzt beeilen, nicht dass ihn noch Mary entdeckte, bevor er das Weite gesucht hatte. Ein klein wenig regte sich das schlechte Gewissen in ihm, schließlich hatte er seine Frau früher immer informiert, wenn er von zu Hause wegfuhr, doch in letzter Zeit hatte er nichts dergleichen gemacht.
Als Alan begann ans andere Ende von London zu fahren, wurde ihm bewusst, dass er nichts für Rosalyn mithatte. Er konnte wohl schlecht mit leeren Händen einfach vor ihrer Haustüre auftauchen und sie mit seinen Fragen löchern. Da es recht früh war, konnte es gut sein, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch kein Frühstück gehabt hatte. So entschied er sich, ihr etwas Frisches vom Bäcker mitnehmen. Alan blieb bei einer Bäckerei stehen und kaufte mehrere Schokocroissants ein, immerhin wäre Schokolade gut für die Nerven, hoffte er zumindest. Dass ihm einige Passanten neugierige Blicke zuwarfen, fiel ihm gar nicht auf, schließlich war er mit seinen Gedanken bereits bei Rosalyn.
Er wusste ihre Adresse, obwohl er nur ein einziges Mal dort gewesen war. Bedauerlicherweise hatte er sie nur einmal zu einer Veranstaltung mitgenommen, aber auch nur deshalb, weil für ihn keine andere Begleitung zur Verfügung gestanden hatte. Danach war es so spät geworden, dass er es nicht zugelassen hatte, dass sie alleine nach Hause ging. Er hatte sie damals bis vor die Wohnungstüre gebracht und sich davor verabschiedet. Als er die Szene in seinem Kopf Revue passieren ließ, regte sich wieder das schlechte Gewissen in ihm. Warum hatte er nie in Erwägung gezogen sie mehr mit einzubeziehen? Weshalb hatte er nie daran gedacht, mit ihr einmal ohne bestimmten Grund Essen zu gehen? Wahrscheinlich deshalb, weil ihm seine Frau ständige Vorwürfe machte. Mary mochte Rosalyn nicht und er hatte keine Ahnung warum.
Mittlerweile war er vor dem größeren Gebäude angekommen und parkte in der Nähe des Einganges, bei den Besucherparkplätzen. Er blieb noch etwas in seinem Wagen sitzen und sah in sein Mobiltelefon, ob er eventuell wichtige Anrufe oder Nachrichten verpasst hatte. Seine Frau hatte ihm ein „Fragezeichen" gesendet, doch auf ihre SMS wollte er jetzt nicht reagieren. Lieber würde er sein Handy komplett ausschalten, was er auch letztendlich tat, damit er seine Ruhe hatte. Als er den Kiesweg entlang ging, trat gerade jemand aus dem Portal und Alan konnte hineinschlüpfen, ohne anläuten zu müssen. Kurz hielt er vor der Postkastenwand inne und sah durch die Namensschilder, um sicherzugehen, dass er richtig war. Er nahm lieber die Treppen, denn er wollte nicht auf den Lift warten. Je näher er der Wohnungstüre kam, desto nervöser wurde er. Unbewusst hielt er die Papiertüte mit den Croissants fester in seiner Hand. Unbestimmte Gefühle bahnten sich ihren Weg in seine Gedanken und er zweifelte immer mehr daran, ob seine Aktion eine gute Idee gewesen war. Aber jetzt war es zu spät, schließlich stand er schon hier und hatte eine Tüte voller Köstlichkeiten vom Bäcker mit. Er hoffte inständig, dass sie ihm aufmachen würde und ihm nicht gleich alles um die Ohren schmiss. Seine Überlegung brachte ihn zum Schmunzeln, da er sich das Ganze sofort bildlich vorstellte.
Kurze Zeit stand er vor ihrer Wohnung und traute sich nicht anzuklopfen. Alan atmete dreimal tief durch, dann riss er sich zusammen, denn schließlich war er ein erwachsener Mann. Er klopfte fest an die Wohnungstüre und wartete ab. Irgendwie hoffte er, dass Rosalyn nicht zu Hause war und doch wollte er sie sehen. Als er Geräusche hinter der Türe wahrnahm, straffte er automatisch seine Haltung und er wurde noch nervöser, falls dies überhaupt möglich war. Als er hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss umdrehte, hielt er die Luft an. Als ihm seine Assistentin überrascht gegenüber stand, wusste er nicht so recht, was er zu ihr sagen sollte. „Darf ich reinkommen?", fragte er fast schon schüchtern, schließlich konnte er nicht einschätzen, ob sie ihn überhaupt sehen wollte.
„Wenn es sein muss", grummelte Rosalyn und öffnete die Türe weiter, damit er eintreten konnte. „Ich denke aber, wir haben uns gestern alles gesagt oder etwa nicht?", fragte sie ihn direkt und sah Alan zornig an.
„Dieser Meinung bin ich absolut nicht", antwortete er darauf und trat in die Wohnung. Um die Situation zu entschärfen, hielt er ihr die Tüte vom Bäcker vor die Nase und meinte zu ihr: „Riech mal, was ich uns mitgebracht habe. Wenn du eventuell so lieb sein könntest und uns einen Kaffee dazu aufbrühen würdest, wäre das wirklich hervorragend. Schließlich habe ich vor mit dir noch einmal zu reden, ich kann dich nämlich nicht so einfach gehen lassen."
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.