Kapitel 16

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Alan war ungeduldig, er presste das Telefon noch dichter an sein Ohr und wartete, bis Mary endlich abheben würde

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Alan war ungeduldig, er presste das Telefon noch dichter an sein Ohr und wartete, bis Mary endlich abheben würde. Er ärgerte sich über den Trip nach Paris. Warum konnte sie den Zeitpunkt nicht vorher mit seinem Kalender abgleichen? So hatte er sich die Versöhnung mit seiner Ehefrau aber nicht vorgestellt. Als seine Frau den Anruf schließlich entgegennahm, zögerte er nicht lange und begann sofort zu sprechen: „Mary, was soll das Ganze? Ich habe nicht erwartet, dass du so schnell eine Reise buchst! Lieber wäre mir gewesen, wenn wir zuerst darüber gesprochen hätten, ich habe nämlich an diesen Tagen bereits verschiedene Termine. Wie hast du dir das alles vorgestellt?"

Kurz war es in der Leitung still, als Mary endlich eine Antwort gab: „Ich weiß nicht, Alan. Ich habe nicht gesehen, dass du Einträge hast. Ich habe doch extra im Terminkalender nachgesehen. Aber sicherlich ist es für dich keine große Anstrengung alles zu verschieben", antwortete sie auf seine Frage, obwohl sie wusste, dass ihre Aussage gelogen war. Niemand würde ihr beweisen können, dass sie die Termine zuvor aus ihrem Kalender gelöscht hatte.

Alan sah ein, dass es jetzt absolut nichts bringen würde, mit ihr am Telefon zu streiten, deshalb lenkte er ein. „Wir klären das heute Abend, wenn du wieder zurück bist. Ich fahre nun ebenfalls weg. Ich wollte dir nur Bescheid geben, damit du mich nicht suchst, falls du vor mir nach Hause kommst." Das Gespräch wurde kurze Zeit später beendet und Alan legte das Handy auf den Schreibtisch. Er befand sich in einer Zwickmühle. Er wusste nicht so genau, wie er die Situation lösen konnte. Selbstverständlich wollte er mit seiner Frau nach Paris fahren. Vielleicht würden sie es schaffen die Ehe noch zu retten. Obwohl er Gefühle für Rosalyn entwickelte, durfte er sich diese nicht eingestehen. Er war mit Sicherheit nur verwirrt, weil er mit seiner Frau in letzter Zeit so oft gestritten hatte und deshalb Ruhe bei seiner Assistentin suchte. Bestimmt würden seine Gedanken ganz von selbst wieder in die richtige Richtung gehen. Seine Ehe bestand schon Jahrzehnte, so etwas konnte und wollte er nicht einfach wegwerfen.

Er hatte nichts gegen den Kurztrip, obwohl dieser überteuert war. Das Geld würde er ohne mit der Wimper zu zucken dafür ausgeben, wenn es bedeuten würde, dass seine Beziehung wieder Aufwind bekommen würde. Aber musste die Reise so kurzfristig angesetzt sein? Ungern wollte er die Termine absagen, in diesem Fall jedoch, blieb ihm wohl nichts anderes übrig. Alan wusste, dass er Rosalyn eigentlich so schnell wie möglich Bescheid geben sollte, doch er mochte sie kein weiteres Mal in ihrem Urlaub stören. Am Montag stand das Telefongespräch mit seiner Assistentin an, welches er kaum noch erwarten konnte. Schließlich musste er endlich wissen, wie sie sich entschieden hatte. Für ihn war es klar, er brauchte sie weiterhin an seiner Seite. Sie hatte ihm die Zusammenarbeit zwar bereits zugesagt, doch wollte er noch einmal ganz sichergehen, dass sie ihre Meinung nicht geändert hatte.

Ursprünglich hatte er überhaupt nicht vorgehabt jetzt wegzufahren, er fühlte sich eingeengt, es schien so, als würde er zu wenig Luft bekommen. Er brauchte unbedingt etwas Abstand, eventuell würde er spazieren gehen oder einen Freund besuchen. Zuvor würde er aber für morgen Abend einen Tisch reservieren. Alan dachte da an ein bestimmtes Restaurant, welches weiter außerhalb von London lag. Er würde dort ein Separee buchen, in diesem Raum würde er in Ruhe mit Mary über ihre Situation sprechen können, ohne lauschende Ohren befürchten zu müssen. Noch dazu war das Essen hervorragend und die Bedienung sehr diskret. Früher waren sie dort öfter gewesen, als sie regelmäßig ausgingen und gerne Zeit miteinander verbrachten.

Zum Glück hatte er einen Tisch für zwei bekommen, jetzt musste er nur noch seine Frau damit überraschen. Bestimmt würde sie sich darüber freuen, immerhin hatte sie dort gerne den köstlichen Hummer gegessen.

*

Es war Sonntag Nachmittag. Alan überflog gerade ein Skript für ein neues Filmprojekt, doch so richtig konnte er sich nicht darauf konzentrieren. Er war für ihn gestern überhaupt nicht möglich gewesen, mit seiner Frau zu reden. Sie war so spät nach Hause gekommen, dass er keine Lust gehabt hatte, mit ihr zu sprechen. Nicht einmal über den Trip nach Paris hatten sie sich ausgetauscht, was ihn äußerst störte. Eigentlich wollte er mit Mary nicht mehr ins Restaurant gehen, schließlich fand sie es nicht für nötig, mit ihm bezüglich der Buchung zu reden. Seine Frau saß in ihrem eigenen Büro und schien den ganzen Tag mit irgendwelchen Dingen beschäftigt zu sein, er hatte sie heute noch nicht einmal richtig gesehen.

Eine bestimmte Idee schlich sich immer öfter bei ihm ein. Was wäre, wenn er mit seiner Assistentin dorthin essen gehen würde? Seiner Frau könnte er irgendeine Geschichte erzählen und ihr glaubhaft vermitteln, dass er heute Abend einen Geschäftstermin hatte. Immerhin wusste sie sowieso nichts von der Tischreservierung. Er könnte sich dort ungezwungen mit Rosalyn bei einem Gläschen Wein, über ihre weitere Vorgehensweise unterhalten. Das wäre doch viel gemütlicher, als das Ganze am Montag via Telefon zu klären. Der Gedanke wollte ihn einfach nicht mehr loslassen und je länger er darüber nachdachte, desto besser fand er seinen Einfall. Zum wiederholten Male sah er auf die Uhr. Wenn er seiner Assistentin jetzt Bescheid geben würde, dann hätte sie noch genügend Zeit, sich in Ruhe für den Abend herzurichten. Er könnte ihr ein Taxi nach Hause schicken. Alan wollte sich erst im Restaurant mit ihr treffen, sicher war sicher. Wer weiß hatte sie so spontan Zeit, aber wenn er es nicht versuchte, würde er es nie erfahren. Zögerlich nahm er sein Telefon zur Hand und suchte Rosalyns Nummer heraus. Noch einmal durchdachte er das Ganze sorgfältig, doch er fand nichts Verwerfliches daran, schließlich war das Essen nur geschäftlich und seine Frau hatte ohnehin keine Ahnung von der Reservierung.

Alan eilte die Treppen nach oben in sein Schlafzimmer, um sich fertig zu machen. Seine Assistentin hatte tatsächlich zugesagt! Noch immer konnte er nicht glauben, dass sie dem Treffen im Restaurant zugestimmt hatte. Jetzt galt es sich schick zu machen, immerhin wollte er sich von seiner besten Seite zeigen. Zuvor hatte er die beiden Taxis vorbestellt, damit sie getrennt voneinander zum Treffpunkt kommen konnten.

 Zuvor hatte er die beiden Taxis vorbestellt, damit sie getrennt voneinander zum Treffpunkt kommen konnten

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Verbotene Leidenschaft (Alan Rickman FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt