Kapitel 9

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Alan war bereits in seinem Büro, als es an der Haustüre klingelte

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Alan war bereits in seinem Büro, als es an der Haustüre klingelte. Das musste wohl die neue Assistentin sein, immerhin hatte sie noch keinen Schlüssel, weshalb sie nicht in die Villa konnte. Er hatte in Wahrheit überhaupt nicht vor, ihr diesen jemals zu überreichen, denn diesen durfte nur Rosalyn besitzen. Schlecht gelaunt öffnete er die Sicherheitstüre und sah der älteren Frau entgegen, die vor ihm stand. „Guten Morgen", sagte er mit dunkler Stimme und ließ sie eintreten.

„Guten Morgen Mister Rickman", erwiderte die Dame nervös zu ihm, nestelte an ihrer dicken Winterjacke herum und sah sich zögerlich um.

Er wusste, dass er respekteinflößend wirkte, was nicht nur alleine seiner Größe zu verdanken war. Er konnte sich noch genau daran erinnern, als Rosalyn bei ihm angeklingelt hatte. Es war ihm damals vorgekommen, als wäre die Sonne vor seiner Türe aufgegangen. Alan wusste jetzt schon, dass die neue Assistentin nicht zu ihm passte. Aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann hatte sowieso niemand eine Chance. Die Agentur könnte ihm noch 20 Personen vorschlagen, es wäre keine dabei, die Rosalyn ersetzen könnte. Er besann sich wieder auf das Wesentliche und sagte nun zu der älteren Dame: „Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen Ihren Arbeitsplatz." Sofort empfand er die Frau als einen Eindringling, obwohl sie überhaupt nichts Falsches gemacht hatte. Vielleicht wäre es in Zukunft doch besser, das Büro nicht mehr zu Hause zu haben. Irgendwie verstand er Marys Ansichten nun und warum sie nicht wollte, dass eine fremde Person in ihren Privaträumen herumging. Inzwischen war es Abend geworden und Alan war froh, dass die Frau gegangen war. Nein, diese Dame würde nicht mehr kommen, lieber würde er die restlichen Tage alleine weitermachen.

Eigentlich war heute ein Treffen mit Freunden von Mary geplant, aber er hatte absolut keine Lust dazu. Außerdem, wenn er ehrlich war, wollte er eine Flasche guten Rotwein nehmen und zu Rosalyn fahren. Er konnte nicht das ganze Wochenende abwarten, er musste es sofort wissen. Er musste wissen, ob sie weiterhin seine Assistentin bleiben würde, denn er würde es nicht ertragen, sie nicht mehr um sich zu haben. Er hatte eigentlich nicht vor ihr nachzulaufen, aber verdammt noch einmal, er brauchte sie. Wenn Rosalyn nicht anwesend war, dann fehlte etwas, das Gefühl zu Hause zu sein. Der heutige Tag war zermürbend gewesen und er war völlig erledigt. Alan ging nach oben und suchte Mary, immerhin wollte er mit ihr jetzt was klären. Als er sie endlich im Schlafzimmer gefunden hatte, meinte er zu ihr: „Es tut mir leid, aber ich kann zu unseren Freunden heute nicht mitfahren, ich muss etwas Dringendes für die Produktionsfirma erledigen, ich habe vorhin einen Anruf erhalten. Ich hoffe, du bist mir nicht böse." Alan kam sich schäbig vor, weil er seine Ehefrau anlog, er wusste nicht, warum er so geworden war. Sicherlich war sie keine einfache Person und trotzdem hatte sie es nicht verdient, angelogen zu werden.

Mary sah ihn fragend an, schließlich verstand sie gerade überhaupt nicht, warum er so spontan ein lang geplantes Treffen absagte. „Seit wann arbeitest du auch abends, abgesehen natürlich von Theateraufführungen? Aber bitte Alan, wenn es so wichtig ist, wichtiger als ich und unsere Freunde, dann lass dich nicht aufhalten. Ich entschuldige deine Abwesenheit jedoch nicht und ich weiß auch nicht, wann ich wieder nach Hause komme, ich nehme keine Rücksicht auf dich, schließlich lässt du mich sitzen!", meinte sie nun böse zu ihm und sah zurück in den Spiegel, um sich die teuren Ohrringe anzustecken. Eigensinnig starrte sie in ihre Reflexion, denn sie wollte ihren Partner nicht mehr ansehen, immerhin war er an ihrer Unzufriedenheit schuld. Durch seine Berühmtheit litt ihr eigenes Leben darunter und sie konnte kaum noch auf die Straße gehen, ohne dabei belästigt zu werden. Alan war verantwortlich dafür, dass sie sich nicht mehr frei bewegen konnte. Ständig lauerten aufdringliche Fans in Geschäften auf sie, in der Hoffnung, ihren Ehemann in der Nähe zu finden. Aber allen voran störte sie seine Assistentin, die ihr Mann mit verliebten Augen ansah, so wie er sie früher einmal angesehen hatte. Abermals, wie so viele Male zuvor, wallte Eifersucht in ihr auf. Sie konnte selbstverständlich nicht mit dieser jungen Göre mithalten, die mit Sicherheit 20 Jahre jünger als Alan war.

Rickman sah seine Frau an. „Es ist in Ordnung, ich werde mich selbst bei ihnen entschuldigen und danke, dass du trotzdem fährst und dir nicht die Stimmung verderben lässt, nur weil ich spontan keine Zeit habe", er war in Wahrheit heilfroh, dass sie nicht absagte, schließlich würde er auch nicht zu Hause bleiben, aber das musste Mary ja nicht unbedingt wissen. Er wusste jetzt schon, dass es ein riesen Theater geben würde, wenn sie dahinter kommen würde, was er in Wirklichkeit vorhatte. Zum Glück hatte sie noch keine Ahnung, dass Rosalyn theoretisch bei ihm gekündigt hatte. Ohne lange zu überlegen trat er den Weg ins untere Stockwerk an und suchte eine Flasche Rotwein aus dem Regal. Diese stellte er an einer unauffälligen Stelle ab, damit es Mary nicht bemerken würde. Er ging ungeduldig in der Küche auf und ab und dachte weiter über den heutigen Abend nach. Was würde Rosalyn vermuten, wenn er plötzlich mit einem Wein vor ihrer Türe stehen würde? Ein Tag mit einer fremden Assistentin hatte ausgereicht, um zu wissen, wessen Anwesenheit er um keinen Preis verlieren wollte.

Mary sah sich noch einmal in dem großen Spiegel an und trat den Weg nach unten an. Sie hatte sich vornehm gekleidet und mit teurem Schmuck belegt, den sie von Alan über die Jahre zu verschiedenen Anlässen geschenkt bekommen hatte. Als sie in der Küche angekommen war und ihren Ehemann dort stehen sah, meinte sie zu ihm: „Hoffentlich wird dein Abend nicht zu langweilig, schließlich könntest du dir mit Sicherheit etwas Besseres vorstellen, als für die Produktionsfirma irgendetwas zu erledigen."

„Keine Angst", meinte er zu ihr und wollte sich bereits abwenden, doch als sie näher trat und einen Kuss von ihm einforderte, gab er ihr gewohnheitsmäßig einen, aber er fühlte nichts dabei. „Ich wünsche dir einen schönen Abend und richte liebe Grüße aus. Es tut mir leid, ich mache es wieder gut. Ich lade unsere Freunde das nächste Mal zum Essen ein." Alan wartete etwas länger, bis er sicher sein konnte, dass Mary nicht mehr zurückkommen würde. Er nahm die Rotweinflasche an sich und machte sich auf den Weg zu seiner Assistentin.

Rosalyn hatte es sich für den Abend bereits gemütlich gemacht, geduscht und einen Jogginganzug angezogen. Gerade als sie überlegte, was sie heute essen wollte, klopfte es an der Wohnungstüre. Sie erwartete niemanden. Am liebsten hätte sie gar nicht darauf reagiert, doch letztlich war sie zu neugierig und ging deshalb in den Flur, um zu öffnen.

 Am liebsten hätte sie gar nicht darauf reagiert, doch letztlich war sie zu neugierig und ging deshalb in den Flur, um zu öffnen

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Verbotene Leidenschaft (Alan Rickman FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt