Kapitel 27

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Am nächsten Morgen ging ich vor der Schule ins Brew. Ich hatte zwar in der ersten Stunde frei, aber ich wollte wenigstens in Ruhe frühstücken..außerhalb meiner Familie, meinem Vater. Ich stand da und wartete, aber irgendwie kam niemand. Ich spürte zwei Arme, die von hinten um mich geschlungen wurden und zuckte kurz zusammen. „Guten Morgen, Baby." „Hey." Ezra küsste meinen Hals und ich lächelte leicht. „Ich warte auf mein Frühstück." „Ich hab doch das Brew erst aufgemacht, da sind noch keine Mitarbeiter da." Ich schaute auf die Uhr und seufzte. „Was willst du denn?" „Ein Sandwich und einen Kaffee." Er ging hinter die Theke und machte mir das. „Danke.", meinte ich und ich nahm die Tüte und den Kaffeebecher, auf dem Weg nach draußen. „Aria? Bist du immer noch sauer wegen gestern?" Ich zuckte mit den Schultern und nickte gleichzeitig. „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht enttäuschen. Aber ich dachte, nachdem du gestern Abend bei mir warst und wir telefoniert haben, wäre wieder alles in Ordnung zwischen uns?" Wieder nur ein Schulterzucken. „Ich weiß auch nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist. Ich kann meine Gefühle irgendwie gar nicht mehr kontrollieren." „Ich verstehe, aber ich mache das wieder gut, dass hab ich dir versprochen." Ich nickte. Er kam zu mir und schlang seine Arme um mich, also legte ich meine Arme um seinen Nacken. „Was hältst du von einem Spa Wochenende?" Ich schaute ihn etwas geschockt und verwirrt an. „Ich weiß, du hast dich auf ein weiteres Wochenende mit Wildschweinen und Rehen gefreut." Ich schmunzelte. „Du und Spa?" „Ist das denn so ungewöhnlich für mich?" „Schon ja." „Naja, ich dachte, wenn du das schon mit deinen Freundinnen haben kannst, dann können wir es uns auch schön machen." „Die Idee klingt toll.", sagte ich strahlend. „Also ist mein kleines Mädchen wieder besser gelaunt." „Vielleicht." Er küsste mich und wir grinsten beide. „Komm, lass uns zusammen frühstücken." „Ich muss zur Schule." „Du hast die erste Stunde frei. Das weiß ich, weil du sonst nicht mehr hier wärst. Und du würdest jede Schulstunde schwänzen, nur um mit deinem Lieblingsenglischlehrer Zeit zu verbringen." „Du hast nen Knall." „Und trotzdem liebst du mich." „Und wie." Wir mussten beide lachen und setzten uns an einen Tisch. „Bald werden die ersten Kunden kommen." „Lass sie kommen, die gehen auch wieder. Außerdem ist Donnerstags um die Uhrzeit noch nicht so viel los. Die meisten kommen irgendwie erst später." Ich kicherte und biss von meinem Sandwich ab. „Schmeckt?" „Mhmmm." Er nahm die Serviette und wischte meinen Mund ab. „Wird nicht das einzige Mal sein." „Du gehst heute mit Spencer feiern, oder?" Ich nickte. „Pass bitte auf dich auf." „Mach ich, keine Sorge. Soll ich mich ab und zu bei dir melden?" Er nickte. Ich hielt ihm mein Sandwich hin und er biss ab. „Ich habe gestern nach Fake-Verlobungsringen geschaut, die echt aussehen." „Was gefunden?" „Nicht wirklich." „Wie gut, dass ich vorgesorgt habe." Er ging nach hinten ins Büro und kam mit einer kleinen weinroten Schachtel wieder. „Wollen wir wirklich eine Verlobung vortäuschen?" „Vielleicht müssen wir das ja gar nicht." Ich schaute ihn mit großen Augen an. „Nach 4 Monaten?" Er schmunzelte. „War ein Scherz. Nur so lange, bis es offiziell ist." Ich nickte unsicher und er steckte mir den Ring an. „Steht dir." Ich lächelte und schaute den Ring an. „Wir lassen uns noch Zeit mit einer richtigen Verlobung, meine Kleine.", meinte er und küsste meinen Kopf. Meine Kleine...Ich liebe es, wenn er mich so nennt. Ich wurde etwas rot und er setzte sich wieder zu mir. „Und was soll ich sagen, wenn ich darauf angesprochen werde oder mir gratuliert wird?" „Du musst den Ring ja nicht 24/7 tragen, nur dann wenn Jackie es sehen könnte." „Könnte es uns nicht egal sein, was sie denkt?" „Klar, aber...ach egal, schwer zu erklären. Du musst diese Frau nicht verstehen." Ich küsste seine Wange und er strich meine Haare hinter mein Ohr. „Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch, Kleines." Ich lächelte und brachte ihn dadurch auch dazu. Plötzlich kam Jackie rein und ich verdrehte die Augen. Sie setzte sich eiskalt auf Ezras Schoß, zumindest versuchte sie es, da er sie wegschob. „Was willst du?" „Ich dachte nach gestern wäre wieder alles gut?" Sie tut wirklich alles dafür, dass wir uns wieder streiten, nur leider glaubt ihr das keiner mehr, weil es immer das Gleiche ist. Wenn sie uns schon nerven muss, sollte sie sich was neues einfallen lassen. „Du weißt ganz genau, dass zwischen uns nichts gelaufen ist und Aria weiß das auch." So langsam reicht es mir wirklich. Sie hat mich von Anfang an schlecht behandelt, schon bevor ich überhaupt mit Ezra zusammen war. „Deine Show wird langsam langweilig, Jackie." „Du hältst lieber deine Klappe, kleines Miststück." Ezra wollte gerade was sagen, als ich aufsprang und Jackie wegschubste. „Verschwinde von hier.", meinte ich laut. Und drückte sie zum Ausgang. „Du sollst raus!", schrie ich dann schon. Ich wusste, dass Ezra irgendwann das Gleiche getan hätte, also warum sollte ich ihm nicht zuvor kommen? Sie schaute mich zornig an. „Nimm deine ekligen Finger von mir weg!" Ich drückte sie aus dem Brew und schaute sie wütend an. In diesem Moment war es mir sogar ganz recht, dass ich meine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte, auch wenn ich keine Ahnung habe, woher das kommt. „Deine Mutter hätte dich mal besser erziehen sollen und dir beibringen sollen, dass man die Finger von verheirateten Männern lassen soll, aber die ist wahrscheinlich genauso eine Schlampe, wie du!" Nein, dass reicht. So redet sie bestimmt nicht über meine Mutter. Meine Mutter ist alles und noch viel mehr für mich. Diesmal war ich die jenige, die ihr eine klatschte. „Wag es bloß nicht nochmal, so über meine Mutter zu reden!" „Irgendwann kommt Ezra zu mir zurück, du wirst schon sehen." Ich schlug die Tür zu und drehte mich zu Ezra um, der mittlerweile hinter mir stand. „Ezra...was ist los mit mir?" „Ich weiß es nicht.." „Irgendwas stimmt nicht mit mir.." Er nahm mich in den Arm und küsste meinen Kopf. „Warum verhalte ich mich ständig so komisch? So seltsam anders?" „Sicher, dass du keine Kinder bekommen kannst? Ich meine, du fühlst dich seit Tagen nicht gut und du hast krasse Stimmungsschwangungen und deine Regelblutung hattest du ja erst." „Die Ärzte haben mir doch die Bestätigung gegeben." „Die können sich auch täuschen." „Ich bin nicht schwanger." Ezra seufzte und ich drehte mich um, da gerade Kunden reinkamen. „Ich sollte langsam los zur Schule.",meinte ich dann an Ezra gerichtet. Er nickte und ich ging los.

Illicit Love // EzriaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt