Kapitel 31

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Als ich wachwurde, ging ich nach unten und Spencer ist gerade mit dem Frühstück fertig geworden. „Guten Morgen, Sonnenschein. Fit für die Schule?" „Fit schon, aber zu müde." „Kaffee?" Ich nickte und setzte mich. „Ich dachte, du würdest dich mehr auf den Tag freuen, wenn dein Schatz dich nachher abholt." Ich schwieg. „Hast du immer noch Bedenken wegen gestern?" „Wenn ich ehrlich bin, ja." „Aber Süße, wenn du ihm nicht vertrauen kannst, warum hast ihn dann zurückgenommen?" „Weil ich ihn liebe und er mir gefehlt hat. Außerdem vertraue ich ihm ja.. es fällt mir nur schwer." Sie seufzte und stellte mir meinen Kaffee hin. „Man Spence, ich weiß nicht, was ich machen soll... ich will ihm ja vertrauen. Er beweist es mir oft genug, dass er es ernst meint, aber dieser Gedanke, dass es nochmal passieren könnte, wird wahrscheinlich immer da sein. Egal, wie sehr ich es versuche, mir aus dem Kopf zu schlagen." „Ihr habt schon so oft darüber geredet, da bin ich mir sicher. Schau mal, er überhäuft dich mit seiner Liebe, er verehrt dich und betet dich an. Er hat dir einen Ring geschenkt, auch wenn er nicht echt ist und er würde alles dafür tun, damit du seine Frau wirst. Vielleicht nicht jetzt, aber irgendwann. Dieser Mann liebt dich und ich glaube, dass dich noch niemand so sehr geliebt hat, wie er. Er würde es nicht wieder riskieren, dich zu verlieren, dass glaube ich nicht. Ich habe ihm damals jeden Tag angesehen, wie schlecht es ihm damit ging. Er hat dich so sehr vermisst und seine Augen waren nur auf dir. Ich glaube, er hätte dir vor der Klasse nen halbes Liebesgeständnis gemacht, wenn er es gemusst hätte. Ihm ging es genauso schlecht, wie dir. Du weißt, dass es nicht seine Absicht war, dich zu betrügen. Ich kenne ihn nicht wirklich, aber das traue ich ihm nicht zu, so wie er dich immer anschaut. Er ist Hals über Kopf in dich verliebt, da braucht er keine andere und so wie sich das gestern angehört hat, auch keinen anderen Sex." Ich schmunzelte leicht. „Du hast ja Recht." „Ich weiß.", sagte sie frech und wir frühstückten zusammen.

Nach der Schule saß ich vor dem Schulgebäude auf der Treppe, aß meinen Salat und las das Buch, was ich mir mal von Ezra geborgt habe. Eigentlich wollte ich es ihm längst zurückgeben, weil es ja sein Lieblingsbuch ist, aber ich bin nie dazu gekommen, es fertig zu lesen. Ich hatte keine Lust schon nachhause zu gehen, weswegen ich hier einfach sitzen blieb. „Na, wen haben wir denn da?", ertönte es und als ich aufblickte, stand Noel Kahn vor mir. Was will der denn jetzt? Ich verdrehte die Augen und schaute wieder auf mein Buch. „Für ein Teachers Pet hätte ich dich wirklich niemals gehalten." „Wirklich witzig, Noel." „Steht dein Bruder immer noch auf Fitz?" „Ich wüsste nicht, was dich das anzugehen hat." „Muss schon komisch sein, wenn sich der eigene Bruder in den Freund verknallt." „Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Weder meine Familie, noch meine Beziehung gehen dich irgendwas an." „Ganz ruhig, Montgomery." „Lass es." „Ich hab dich anders eingeschätzt." „Ja, anscheinend falsch." „Nachdem du mit halb Rosewood in der Kiste warst, habe ich nur darauf gewartet, wann ich dran bin." „Blöd nur, dass ich mit keinem im Bett war, außer meinem Freund. Du solltest aufhören, mich wie eine Schlampe abzustempeln und dich, um dein eigenes Zeug kümmern. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest." Ich stand auf und ging rein. Ich setzte mich einfach in die Cafeteria und las da weiter. Ich spürte irgendwann einen Kuss auf meinem Kopf und als ich mich umdrehte, stand Ezra da. Ich lächelte und er setzte sich zu mir. „Störe ich?" „Niemals. Woher wusstest du, wo ich bin?" „Ich habe Emily draußen angetroffen und sie meinte, sie hätte dich reingehen sehen. Ich hatte nur die Bibliothek und die Cafeteria zur Option, weil ich bezweifle, dass du dich in einen Klassenraum setzt." Ich lächelte. „Was macht Emily denn noch hier?" „Ich weiß nicht, aber das selbe könnte ich dich fragen." „Ich habe noch keine Lust nachhause zu gehen." „Na dann komm doch mit zu mir." „Bist du sicher?" „Schatz, warum fragst du mich das? Natürlich bin ich sicher." „Ich weiß. Entschuldigung." „Ist es immer noch wegen gestern?" „Nein. Noel Kahn hat mich vorhin angesprochen, deswegen bin ich auch erst hier her." „Was wollte er denn?" „Nur das blöde Gelaber von ihm wieder, wie immer." Er nickte nur. „Emily hatte so eine blau-weiße Tasche dabei." „Dann hatte sie wohl noch Schwimmtraining." „Redet ihr immer noch nicht wirklich miteinander?" „Nein. Sie waren gestern bei Spencer und haben sich bei mir entschuldigt, aber so wirklich konnten wir nichts klären." „Verstehe. Kann ich irgendwas tun, um dich aufzumuntern?" „Wir könnten ja jetzt zu dir fahren, kuscheln und einen Film schauen." „Klar, kein Problem." Ich lächelte und er nahm meine Hand. Wir gingen raus zu seinem Auto und er öffnete mir die Tür. „Du bist so süß." Er schmunzelte und ich stieg ein. Als er losfuhr, nahm ich seine Hand. „Wie war die Schule heute?" „Langweilig. Es wäre viel interessanter, wenn du noch da wärst." „Und viel riskanter für unsere Beziehung." „Ja, ich weiß." „Aria, ist alles okay zwischen uns?" „Klar, wieso? „Wegen gestern. Du warst wieder so unsicher." „Ich weiß, es tut mir leid. Ich habe mein Bestes gegeben, um dir zu glauben und dir zu vertrauen, weil ich dir versprochen habe, dass ich es wieder hinbekomme und weil du mir jeden Tag immer wieder beweist, dass du nur mich liebst und es nicht nochmal passieren wird, aber dann taucht meine Angst wieder auf und ich kann nicht dagegen ankommen, egal was ich versuche. Es ist ja für mich selbst auch belastend, weil ich will, dass das mit uns klappt und ich nicht will, dass uns das weiterhin im Weg steht, aber ich weiß nicht mehr, was ich noch tun soll. Es tut mir so leid, Ezra. Ich tue wirklich alles, um dir wieder richtig zu vertrauen, aber diese Angst gewinnt immer wieder die Macht über mein Gehirn und als du dich gestern nicht gemeldet hast, obwohl du es versprochen hast, hat meine Angst wohl gewonnen...." Er hielt an und nahm meine Hände. „Baby, hey... hör mir zu. Ich kann verstehen, warum du so eine große Angst hast. Wenn ich ehrlich bin, würde es mir genauso gehen, wenn ich an deiner Stelle wäre. Aber ich habe dir erklärt, warum das erst passiert ist und so war es wirklich. Egal, was Jackie erzählt, es stimmt nicht. Du bist das Mädchen, was ich über alles liebe. Schau mal, ich bin für dich jedes Risiko eingegangen und ich gehe es teilweise immer noch ein. Denkst du, ich würde das machen, wenn mir das mit uns - wenn du mir - nichts bedeuten würdest? Ich bin nicht an anderen interessiert, weder an anderen Minderjährigen, noch an gleichaltrigen. Du weißt, ich wollte das mit uns erst wenn du volljährig bist, aber du hast mir den Kopf verdreht. Andere Frauen spielen für mich keine Rolle mehr, seitdem ich dich habe. Was ich damit sagen will, ist dass es mir egal ist, ob Hanna, Simone, Jackie oder sonst irgendjemand in mich verknallt ist, weil ich dich will, nur dich. Du verdienst es glücklich zu sein, deswegen bereue ich es auch so sehr, dir das angetan zu haben. Und weißt du... der Ring, den ich dir geschenkt habe, dieser Verlobungsring.. der ist nicht fake." Ich schaute ihn mit großen Augen an. „Wie meinst du?" „Dachtest du wirklich, ich würde dir einen billigen, wertlosen Ring schenken?" „Der Ring ist echt?", stotterte ich schon fast. „Natürlich, ist er das. Hast du ihn dir nie genauer angeschaut?" Ich schüttelte den Kopf. Er nahm mir den Ring vom Finger. „Unsere Anfangsbuchstaben sind da eingraviert." „Aber warum hast du dann gesagt, du willst dir was für einen Heiratsantrag einfallen lassen, wenn wir im Prinzip schon verlobt sind?" „Weil ich dir keinen Antrag gemacht habe, Babe. Und ich deswegen nicht möchte, dass wir es als offizielle Verlobung ansehen, noch nicht. Du hast einen perfekten und romantischen Antrag verdient." Ich lächelte. „Außerdem wissen wir gar nicht, was deine Eltern davon halten." „Das könnte problematisch werden." „Ich weiß und wie du mich kennst, möchte ich nichts ohne ihre Einverständnis machen. Das wäre alles nicht, wenn du nicht minderjährig wärst." „Ich konnte halt nicht mehr warten." Er schmunzelte leicht. „Alles, was du eben gesagt hast, war unglaublich süß von dir." „Ich will das du weißt, dass ich nur Augen für dich habe, egal was kommt. Und das ich mich gestern nicht gemeldet habe, tut mir immer noch unglaublich leid, ehrlich. Aber das, was ich dir erzählt habe, stimmt wirklich." Ich nickte. „Ich glaube dir.", sagte ich noch, bevor ich ihn küsste. Als wir uns lösten, küsste er sanft meine Nase und ich lächelte wieder. „Fahren wir jetzt weiter?", fragte ich und er nickte. „Ich finde es irgendwie süß, dass du immer anhältst, wenn du mir was zu sagen hast." „Weil ich dir das in Ruhe sagen möchte und dir dabei in die Augen schauen möchte, damit du weißt, dass ich ehrlich bin." Ich lehnte mein Kopf an seine Schulter und nahm wieder seine Hand. „Möchtest du was bestimmtes zum Mittag haben?" „Mhm, ich habe durch meinen Salat keinen großen Hunger mehr, um ehrlich zu sein. Ich würde gerne eine Suppe aus dem Brew nehmen." „Okay, in Ordnung. Dann kannst du schonmal hochgehen, wenn wir da sind und ich kümmere mich um dein Essen." „Und was isst du?" „Vielleicht ein Sandwich. Ich habe schon was gegessen, bevor ich dich abgeholt habe." „Was gabs denn leckeres?" „Ich habe mir nur schnell eine Portion Nudeln und Tomatensoße gemacht." „Lecker." Er lächelte. „Soll ich dir das für heute Abend machen oder hast du nicht vor bei mir zu übernachten?" „Wäre es denn schlimm, wenn nicht?" „Nein, ist ja deine Entscheidung. Ich würde mich nur freuen." „Morgen vielleicht wieder, okay?" Er nickte. „Ist vielleicht auch besser." „Wieso?" „Wesley kommt später noch vorbei und ich möchte so eine Situation, wie letztes Mal vermeiden." „Verstehe." Wir waren dann da und ich ging schonmal nach oben, da Ezra ja meine Suppe machen wollte. Ich setzte mich auf sein Sofa und las sein Buch weiter. Nach wenigen Minuten kam er dann hoch und stellte mir einen Teller Suppe hin. „Vorsichtig, heiß." Ich lächelte. „Danke Babe." Er setzte sich zu mir. „Was liest du da eigentlich?" Ich zeigte es ihm und er schmunzelte, wahrscheinlich weil er sich daran erinnerte, dass ich es ihm eigentlich längst wiedergeben wollte. „Entschuldige, dass ich es dir immer noch nicht zurück gegeben habe." „Alles gut, kein Stress. Solange ich weiß, dass du es hast, ist es mir egal." „Aber es ist dein Lieblingsbuch, wäre ich an deiner Stelle wäre ich schon längst durchgedreht." „Babe... nimm dir die Zeit für dieses Buch, die du brauchst. Ich habe ja noch genug andere Bücher." Ich lächelte, klappte es zu und legte es weit weg, um es nicht zu ruinieren, wenn ich esse. Ich rückte nach vorne, um an den Tisch dranzukommen und fing an zu essen. „Weißt du was?", fing Ezra an. Ich schaute ihn an und symbolisierte ihm, dass ich nicht weiß, was er meint. „Ne, was denn?" „Du kannst das Buch behalten." „Jetzt echt?" „Klar." „Danke." Er lächelte. Als ich fertig war, schob ich den Teller weg und schaute ihn an. „Darf ich mich ankuscheln?" „Seit wann fragst du mich das?" Ich zuckte mit den Schultern und er zog mich zu sich. Wir lagen einfach da und genossen unsere Nähe. „Ich will nicht gehen." „Musst du ja auch noch nicht." „Aber bald." Er strich durch meine Haare. „Was haben du und Wesley so geplant?" „Er will nen Fußballspiel schauen, also werden wir auf der Couch sitzen und ich werde mit dir schreiben." Ich lächelte. „Ich habe noch was für dich, meine Kleine." „Was denn?" Er stand auf und ging zu seinem Schrank. Er nahm eine kleine Schachtel und gab sie mir. „Was ist das?" „Mach sie auf." Ich schaute ihn an und öffnete sie. Mir schimmerte ein dünnes goldenes Kettchen mit einem kleinen goldenen Herz entgegen indem ein E eingraviert war. Ich schaute ihn etwas geschockt an und wusste nicht, was ich sagen sollte. „Die wolltest du doch haben, oder?" „Ja, aber ich habe sie mir nicht gekauft, weil sie zu teuer war." „Tja, jetzt hast du sie und kannst sie abwechselnd mit deiner anderen tragen." Er nahm sie vorsichtig raus und setzte sich hinter mich. Er strich meine Haare nach vorne und legte mir die Kette um. Ich lächelte und drehte mich zu ihm um. „Danke, wirklich danke. Ich weiß nicht, womit ich das verdient habe." Ich küsste ihn und legte meine Hand auf seine Wange. „Wie soll ich mich jemals für all diese Geschenke revanchieren?" „Du reichst mir, Baby. Ich brauche nichts anderes." „Ich liebe dich so sehr, Ezra." „Ich liebe dich auch unglaublich, mein kleiner Engel." Ich lächelte und er küsste meine Nase. „Wollen wir einen Film schauen?" „Klar, sehr gerne.", meinte ich lächelnd, was ihn ebenfalls lächeln ließ. „Was möchtest du schauen?" „Du kannst aussuchen." „Okay." Er suchte nach einem Film und legte diesen dann ein. Er setzte sich dann wieder zu mir aufs Sofa und nahm mich in den Arm. „Morgen ist der Schulball, Ez." „Ich weiß. Weißt du schon, was du anziehen willst?" „Das ist eine Überraschung." „Schade, ich wollte mich deinem Outfit anpassen." Ich lächelte. „Zieh einfach einen schwarzen Anzug oder so an. Es wird schon passen." „Alles was du willst." Ich lächelte noch mehr und küsste seine Wange, bevor wir den Film weiter schauten.

Illicit Love // EzriaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt