Kapitel 7

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Irgendwann wurde ich wach & hatte krasse Kopfschmerzen. Dann realisierte ich aber, dass ich nicht zuhause war, sondern irgendwo anders. Ich schaute mich um und meine Mom setze sich zu mir. „Mom..was ist passiert? Wo bin ich?", brabbelte ich. „Du bist im Krankenhaus. Du wurdest angefahren. Du musstest operiert werden & warst 10 Tage im Koma, weil du mit dem Kopf zu doll aufgeprallt bist. Ich freu mich, dass du endlich aufgewacht bist.", sagte sie. „Wie ist das passiert?" „Erinnerst du dich denn an nichts?" Ich schüttelte den Kopf. „Nein, das letzte was ich weiß ist, dass ich im Bad war & als ich rauskam, hat Dad mich gefragt, ob ich zum Abendessen komme und dann bin ich einfach in mein Zimmer. Das war der Tag an dem ich mich von Ezra verabschiedet habe.", sagte ich schwach und sie nickte. „Danach bist du aber doch nach unten gekommen & irgendwann hast du dich mit deinem Vater stark gestritten. Du bist rausgerannt & hast nicht nach einem Auto geschaut, als du über die Straße wolltest." „Blöd gelaufen.", murmelte ich & meine Mom schmunzelte. „Und seitdem sind 10 Tage vergangen?" Sie nickte. „Wo ist Dad?" „Er ist gerade Kaffee holen, aber er macht sich große Vorwürfe." „Ist doch meine Schuld, dass ich vor ein Auto gelaufen bin.", meinte ich nur. „Ezra..", sagte ich dann leise. „Er ist nicht hier." „Ich möchte das er herkommt.", sagte ich und musste mich anstrengen, um an mein Handy zu kommen. „Hey, ruh dich aus. Ich kläre das mit deinem Vater, okay? Ich rufe ihn dann über dein Handy an & bitte ihn herzukommen." „Dad wird das verbieten." „Ich regele das schon, Süße. Mach dir keine Sorgen, okay? Ruh dich erstmal aus." „Hab ich doch die letzten 10 Tage." , sagte ich und meine Mutter strich durch meine Haare. Ich drehte mein Kopf zum Fenster & schlief wieder ein. Allerdings wurde ich nach 10 Minuten gefühlt wieder wach, da meine Eltern sich in meinem Zimmer unterhielten. „Der Unfall ist doch nur passiert, weil ihr euch aus diesem Grund gestritten habt." „Ja & ich fühle mich auch schrecklich deswegen, aber das heißt nicht, dass ich es ihr erlaube mit ihm zusammen zu sein." „Wir haben unsere Kinder doch immer locker erzogen, warum müssen wir jetzt so streng sein?" „Weil Aria noch minderjährig ist." „Ja, aber vielleicht ist er ja gar nicht so, wie wir befürchten und er ist anders, als wir denken. Außerdem möchte sie ihn doch nur bei sich haben, mehr nicht." Sie hatten wohl immer noch nicht realisiert, dass ich wach war. „Wenn wir nicht so streng mit dem Thema umgegangen wären, würde sie jetzt nicht im Krankenhaus liegen." „Also findest du es plötzlich okay?" „Nein, aber wir können froh sein, dass unsere Tochter überhaupt noch lebt & so schnell wieder aufgewacht ist. Wir sollten nicht gleich wieder mit irgendwelchen Dingen, um die Ecke kommen, die wir ihr verbieten. Sie ist verliebt & sie kann es nicht kontrollieren. Sie wissen doch beide das es falsch ist, aber sie wollen es halt gerne versuchen. Wir können ja immer noch ein Auge darauf haben, aber ich möchte, dass Aria glücklich ist. Mach es wenigstens ihr zu Liebe." „Ich verhalte mich so, weil ich sie liebe." „Ich verstehe ja, dass du unsicher bist & das du Angst hast, so geht es mir auch, aber vielleicht sollten wir ihnen einfach die Möglichkeit geben, es zu versuchen, vielleicht klappt es ja gar nicht, aber dann haben sie es wenigstens versucht. Wenn Aria nicht von einem Auto angefahren worden wäre, dann wäre vielleicht was schlimmeres passiert, du hast doch gesehen, wie sehr sie neben sich stand. Sie braucht ihn & sie liebt ihn wirklich. Wir können ja immer noch darauf aufpassen, dass ihr nichts passiert, aber wir sollten ihnen wenigstens die Erlaubnis für ihre Beziehung geben & wenn wir ihn irgendwann kennenlernen, können wir ja immer noch entscheiden, ob es das Richtige ist." „Na gut okay, aber das mach ich nur, weil ich nicht will, dass Aria noch irgendwas zustößt und ich hoffe inständig, dass er nichts falsches im Kopf hat." „Danke..", flüstere ich und sie drehten sich zu mir um. Ich lächelte leicht & meine Mom rief dann Ezra über mein Handy an. Nach 10 Minuten kam er dann rein & mein Vater betrachtete ihn von oben bis unten & durchbohrte ihn gefühlt mit seinem Blick. „Ezra..", sagte ich leise. „Oh Gott, Aria. Was machst du nur für Sachen?" Er umarmte mich vorsichtig & ich verlor ein paar Tränen. „Ich bin froh, dass du hier bist." „Kein Problem.", sagte er leise & wischte mir die Tränen weg. Ich nahm seine Hand und lächelte. „Danke, dass ich herkommen durfte.", sagte er zu meinen Eltern. „Kein Problem, wir lassen euch jetzt mal alleine.", sagte meine Mom und zog meinen Dad mit nach draußen. „Wie geht es dir, Aria?" „Den Umständen entsprechend. Ich habe Kopfschmerzen, aber mir geht es besser, jetzt wo du hier bist." „Wie ist das passiert?" „An dem Tag, als ich mich von dir verabschiedet habe, habe ich mich am Abend noch mit meinem Vater gestritten, dann bin ich raus & weil ich nicht geschaut habe, wurde ich angefahren." Er seufzte und strich mir durch die Haare. „Ich habe dich so sehr vermisst, Ezra." „Ich dich auch." „Warum hast du mich ignoriert, als ich dir geschrieben habe, dass du mir fehlst?" „Ich wollte dir nicht noch mehr Probleme mit deinen Eltern bereiten, falls sie dir das Handy weggenommen hätten.", sagte er. Dann war kurz Stille. „Ich war die letzten Tage nicht in der Stadt. Ich musste den Kopf freibekommen & mich ablenken, weil du mir so sehr gefehlt hast.", meinte er und ich lächelte etwas. „Ich habe die letzten Tage im Koma verbracht." „Jetzt ernsthaft?" Ich nickte. „Seit dem Tag des Unfalls." „Versprich mir, dass du das nächste Mal besser auf dich aufpasst." „Unser Abschied hat mich einfach so fertig gemacht & dann der Streit mit meinem Vater." Er küsste meine Stirn und ich hielt seine Hand weiterhin fest. „Soll ich einen Arzt fragen, ob du etwas gegen die Schmerzen bekommen kannst?" „Ja bitte." „Okay, ich bin gleich wieder zurück." Er stand auf. „Ezra?" Er drehte sich um und schaute mich an. „Bekomme ich einen Kuss?" Er lächelte, kam zu mir und küsste mich sanft. „Deine weichen Lippen hab ich vermisst.", flüsterte ich & er schmunzelte. Er machte sich auf den Weg & meine Eltern kamen dann wieder rein. „Wo ist er hin?" „Er geht einen Arzt fragen, ob ich etwas für meine Kopfschmerzen haben kann." Sie nickten und ich setzte mich vorsichtig auf. „Was hab ich eigentlich alles für Verletzungen?" „Du hast eine Gehirnerschütterung, deine linke Schulter ist angebrochen, deine Rippen sind geprellt und dein Bein & dein Knöchel sind gebrochen. Außerdem hast du ein paar Schürfwunden. Sie haben dir aber Schmerzmittel gegeben, deswegen merkst du vielleicht nichts." „Im Kopf schon, aber ich habe ja die volle Ladung mitgenommen." „Könnte man so sagen, aber du hattest großes Glück." Ezra kam dann mit einem Arzt wieder & ich bekam Schmerzmittel. „Wenn es okay für dich ist, würden wir erstmal nachhause fahren. Wir kommen dann morgen wieder." „Okay, ist in Ordnung." „Ich gehe dann am besten auch.", meinte Ezra. Ich will nicht, dass er geht & ich merkte, dass er eigentlich auch noch bleiben wollte, aber es wegen meinen Eltern, besonders wegen meinem Vater nicht tat. Ezra hatte schon den Raum verlassen, aber stand noch vor der Tür. Als meine Eltern sich ebenfalls der Tür nährten, zögerte ich kurz. „Dad? Darf Ezra vielleicht noch bei mir bleiben?" „Wieso fragst du mich das?" „Naja, du verbietest uns die Beziehung & vielleicht willst du auch nicht, dass er bei mir ist aus den selben Gründen, aber ich brauche ihn." Ich schaute ihn bittend an. „Es wird nicht passieren, Byron. Bitte tue ihr den Gefallen." Er seufzte und nickte. Ezra kam wieder rein & setzte sich zu mir. „Im Übrigen habe ich nachgedacht & ihr könnt es miteinander versuchen. Aber überreden Sie Aria zu nichts, was sie nicht will.", sagte er zu Ezra. „Natürlich nicht. Ich möchte, dass Aria sich wohl fühlt." „Und passen Sie bloß auf sie auf." „Das werde ich, versprochen. Aria ist mir wichtig & ich werde sie beschützen." Ich lächelte. „Wir wissen das sehr zu schätzen, Dad. Danke." Er gab mir ein Lächeln zurück, nickte & verließ mit meiner Mom das Zimmer. „Jetzt haben wir endlich eine Chance.", sagte ich und Ezra nickte lächelnd. Er küsste meine Stirn und ich schloss für diesen Moment die Augen. „Wo wirst du jetzt unterrichten?" „Das weiß ich noch nicht." „Kannst du dich zu mir legen?" „Ich möchte dir nicht wehtun." „Ach, ich habe nur eine Gehirnerschütterung, eine angebrochene Schulter, geprellte Rippen & einen gebrochenen Knöchel & Bein, außerdem ein paar Schürfwunden. Alles halb so wild." „Aria.." „Bitte." „Na gut, aber wenn ich dir wehtue, sag es und ich steh sofort auf." Ich nickte und er legte sich vorsichtig zu mir. Ich nahm seine Hand und schaute ihn an. „Jackie wird mich hassen." „Nicht so sehr, wie sie mich hasst." „Ezra willst du das mit uns wirklich?" „Ja, wieso auch nicht?" „Weil naja..du musstest dafür extra an der Rosewood High aufhören." „Das macht mir nichts, deswegen werde ich ja auch an einer anderen Schule unterrichten, aber keine Sorge, da werde ich nichts mit meiner Schülerin anfangen." „Na, dass hoffe ich doch." Er schmunzelte und strich mit dem Daumen über meine Hand. „Wenigstens weiß ich jetzt, dass es Liebe auf den ersten Blick gibt.", nuschelte er und ich lächelte. Wir küssten uns kurz und dann versuchte ich mich so gut, wie möglich an ihn zu kuscheln. „Weißt du schon, wann du entlassen wirst?" „Nein, keine Ahnung. Aber ich denke, dass wird noch eine Weile dauern." „Ich werde dich jeden Tag besuchen, wenn du das willst." „Kannst du heute vielleicht über Nacht bleiben? Ich fühle mich irgendwie nicht so wohl alleine." „Wenn die Ärzte das erlauben, dann ja." „Danke." „Hast du irgendwelche Schmerzen?" „Im Moment nicht. Die Schmerzmittel für meine Kopfschmerzen haben endlich angeschlagen." „Das ist schön. Wenn du wieder  entlassen bist, versuchen wir uns einen schönen Tag zu machen, so gut es geht." „Werde halt noch eine zeitlang im Rollstuhl sitzen." „Das bekommen wir hin und in der Zeit passe ich auf dich auf." Es machte mich so glücklich, dass Ezra bei mir ist & das wir jetzt endlich eine Beziehung miteinander versuchen können. Ich hoffe unser Glück wird nicht wieder durch irgendwas zerstört. Irgendwann schlief ich dann ein & da ich Ezras Hand festhielt, fühlte ich mich sicher.

Illicit Love // EzriaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt