Capìtolo 9

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(TW- Vorstellung Sexuller Inhalt)

Adriana

„Wir sind da, guapa(hübsche)"

Erschrocken fahre ich mit dem Kopf herum. Kritisch sehe ihn an, während sich auf seinen Lippen nur ein kleines Lächeln bildet, ehe er einfach aussteigt. Er hatte mich doch gerade tatsächlich hübsche genannt und mich damit aus meinen Gedanken geholt die viel zu sehr um dieses ganze verschissene Leben kreisten.
Kurz nach ihm, steige ich aus und finde mich vor einer kleinen Hütte wieder. Es ist windig, kalt und die ersten Tropfen fallen vom Himmel. Der Himmel ist pechschwarz und es sieht nicht so aus, als würde er in den nächsten Minuten wieder hell werden. Wenn ich Glück habe aber in den nächsten Stunden. Kian nimmt einen Rucksack aus seinem Sportwagen, welcher im Moment die gleiche Farbe wie der Himmel hat, schließt diesen mit einem Knopfdruck ab und zieht mich dann mit zu der kleinen Holzhütte. Auf der Veranda steht ein kleiner Tisch vor einer kleinen Hollywoodschaukel und auf der anderen Seite nur ein paar Blumen. Kian kramt keinen weiteren Schlüssel aus seiner Hosentasche, als es das erste Mal blitzt und donnert. Kurz erschrecke ich mich, dann schiebt mich Kian in das innere und macht hinter sich die Tür zu. Sofort steht man in einem kleinen Wohnzimmer mit einer Couch, einem Tisch, einem Sessel und einem Kamin. Auf der rechten Seite ist eine kleine Küche mit kleinem Esstisch und dahinter geht eine Tür unter einer Treppe ab. Die Tür ist geöffnet sodass ich das Badezimmer erahnen kann. Die Treppe scheint zum Schlafteil hochzuführen, welcher nur knapp unterm Dach liegt. Alles was geht ist in Holzoptik, der Rest ist it warmen und gemütlichen Farben eingerichtet. „Willst du mich entführen?", frage ich und drehe mich grinsend zu dem brünetten um. „Hatte ich nicht vor, ich dachte nur, dass es bei dem Sturm gemütlicher ist, als mein Sportwagen.", antwortet er und stellt den Rucksack ab, ehe er sich in die kleine Küche begibt. „Tee oder Kakao?"
„Kakao"
Das kann nicht so einfach sein. Doch für heute, möchte ich einfach mal vergessen, dass der Mann, welcher da in der Küche steht, von meinem Vater gefürchtet und ein Feind ist. Ich möchte nicht daran denken, dass er vielleicht nur ein Spitzel ist und ich möchte nicht daran denken, dass er mich nur ins Bett kriegen möchte. Ich möchte es einen einzigen Abend lang genießen und meine Gedanken ausschalten.

-

Kian

Ich wollte sie nicht einfach nur in meinem Bett haben. Ich wollte sie in meinem Arm haben und ich wollte ihr vertrauen haben. Ich wollte, dass sie weiß, dass sie mir vertrauen kann. Ich dachte nur an ihre Schönheit, ihr Lächeln, ihre Ausstrahlung und ihre Art, als ich ihr den Kakao gab und mich gegenüber von ihr auf die Couch setzte. Ihr eines Bein stellt sie auf dem Boden ab, das andere angewinkelt auf die Couch. Ich dagegen sitze im Schneidersitz vor ihr und starre ihr in ihre eisigen blauen Augen, während ich an meinem Kakao nippe. „Warum jetzt?", fragt sie plötzlich und ich weiß genau was sie meint. Ja, Kian, warum hast du sie ausgerechnet jetzt nach einem Date gefragt, wo du das doch schon so oft machen wolltest? Ich zucke mit den Schultern, denn besser wusste ich mir nicht zu helfen. Ich hatte keine passende Antwort darauf. Ich wusste wie skeptisch sie war, nachdem sie von dem Spitzel unsererseits erfahren hatte, von dem ich weder was wusste, noch was mit ihm zutun hatte. „Ich weiß, dass du mir nicht vertraust, aber ich habe keine passende Antwort darauf. Ich wollte es schon lange machen, doch warum ich es ausgerechnet jetzt gemacht habe, kann ich dir nicht sagen", sage ich und sehe sie einfach nur an. Sie war da und sagte nichts. Sie sah mich an und sagte nichts. Ich war da und sagte nichts. Ich sah sie an und sagte nichts. Wir schwiegen uns an. Eine ganze Weile. Eine Ewigkeit, die sich besser anfühlte als mein ganzes restliches Leben. Ich kann ihr nicht erzählen was bei uns los ist. Es würde sie beunruhigen, wenn sie mir überhaupt glauben würde. Doch das würde sie nicht tun, solange sie mir nicht vertraute. Das Donnern lässt uns beiden zusammenzucken, doch die Blicke abwenden tut keiner. Ich ertrinke in ihren Augen, während sie sich gerade in meinen verläuft.
Schweigen. Dass, was man auf einem ersten Date nicht machen sollte, doch es ist das, was wir beiden gerade wollen. Was wir beide gerade brauchen, um zu realisieren in welcher Lage wir uns befinden, wo wir uns befinden, bevor wir irgendwas anderes machen können. Wir brauchen nicht den Musikgeschmack des anderen wissen, oder was seine Lieblingsfarbe ist. Wir müssen wissen, dass wir dem anderen vertrauen können.
Dann können wir uns auf diese kleinen Sachen stürzen, die man sich beim Daten erzählt.

Adriana

Wenn es etwas gibt, dass wir am besten können, dann ist es uns gegenseitig anzustarren und nichts zu sagen. Er hatte keine Erklärung dafür, warum er mich jetzt gefragt hat und ich glaube ihm. Ich vertraute ihm sofort, doch etwas in mir hatte immer noch Angst und genau deswegen bin ich vorsichtig.
Ich nippe an meinem Kakao, während ein Blitz die ganze Hütte erleuchtet. Die Spannung zwischen uns ist da. Das kann keiner Leugnen. Und wenn ich nicht so viel Selbstbeherrschung und Vorsicht hätte, würde ich diese Tasse wegstellen, welche eh fast leer ist und mich auf seinen Schoß setzten. Ich würde meine Lippen auf seine sinken lassen und herausfinden ob sie so weich sind, wie sie aussehen. Ich würde meine Hände in seine Haare krallen, über seinen Nacken, seine Schultern, seine Schulterblätter, seinen Rücken und seinen Oberkörper fahren lassen, bis ihm ein Keuchen entkommt. Ich würde mich auf seinem Schoß bewegen, bis er mich packt und umdreht. Bis wir uns die Klamotten vom Körper reißen und nicht mehr voneinander loskommen. Seine Lippen Küsse auf meinem ganzen Körper verteilen. Er meine Brüste knetet, ich mich in seinen Rücken kralle und unsere Körper miteinander verschmelzen, während wir hemmungslos vögeln.

Merida! Adriana!

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𝑻𝒉𝒆 𝑴𝒂𝒏 𝑰 𝑾𝒂𝒏𝒕 𝑭𝒐𝒓𝒆𝒗𝒆𝒓 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt