Capitolo 27

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Kian

„Na Brüderchen, wie geht's dir heute?"
Mein Bruder steht in der Tür und sieht ekelhaft grinsend zu mir herab. Er hat eine Waffe in der Hand und ich weiß genau, dass er nicht zögern wird sie einzusetzten. Gael ist skrupellos und das weiß ich, doch mittlerweile ist es mir auch egal wenn er abdrückt. Ich hab Adriana verloren und sie war alles was ich je haben wollte. Ich hab sie verloren, also ist doch jetzt auch alles egal?

„Wir wissen das du nicht dumm bist, doch dein Laptop konnten wir kancken", fängt er an und hockt sich vor mich, die Waffe immer noch Schuss bereit, „Wir haben alle Daten gelöscht"
„Dann habt ihr doch alles was ihr wolltet", meine ich trocken und sehe ihm stumpf in die Augen. „Nicht ganz. Wo ist dein BackUp, Kian Rodrigos!?"
Plötzlich hält er mir die Waffe an die Schläfe und versucht Druck auf mich auszuüben, indem er mir die Luft abdrückt.
„Das werdet ihr niemals herausfinden", keuche ich und Gael lässt unerwartet von mir ab. „Abwarten"
Ein dumpfer Schlag und plötzlich ist alles schwarz...

Adriana

„Scheiße!"

Natürlich! Kian hätte mir doch geantwortet wenn er könnte! Ihm muss was passiert sein! Sein Bruder und sein Cousin sind auch nicht dumm. Sie werden Kians Plan geschnallt haben.
„JAVIER!", brülle ich und stürze panisch aus meinem Zimmer direkt in Sophias Arme. „Hey, ist alles okay?", fragt sie besorgt. Ich schüttle nur den Kopf und glugse ein: „Wo ist Javier?"
„Im Büro, aber..A-"
„Javier, ich brauch deine Hilfe!", stürze ich in sein Büro und mitten in ein Gespräch. „Anklopfen Señora und jetzt raus, ich bespreche was mit deinem Suggar Daddy", sagt der Mann, welcher auch unhöflich aussieht. „Bitte?", frage ich empört nach. „Der Deal ist geplatzt, Fernando. Das ist meine Schwester und sorry, aber sie geht vor", meint Javier und deutet diesem komischen Typen an zu gehen. Grimmig geht dieser an mir und Sophiá, die mittlerweile hinter mir steht und eine Hand auf meiner Schulter liegen hat, vorbei und schließt die Tür mit einem lauten Knall.
„Ich glaub Kian ist in Gefahr! Wir müssen ihm helfen! Ich-"
„Langsam Adri. Kian Rodrigos?", fragt Javier nach und kommt auf mich zu. „Ja", murmle ich. „Okay, von Anfang an"
Und schon fange ich wie ein Wasserfall zu erzählen, von allem...

Unserer Begegnung vorm Matheunterricht...
„Fuck sorry, alles okay?", fragt eine raue attraktive Stimme, die mir mehr als nur bekannt ist. „Geht schon"

Das unerwartete treffen hinter der Turnhalle...
„Ich weiß genau, dass deine Eltern das nicht gut finden würden"

Das Angebot mich nach Hause zu fahren, als ich im Regen stand...
„Soll ich dich fahren?"

Die Frage nach einem Date...
„Wie wäre es mit einem Date, als danke?"

Unser Smalltalk Date, was ich insgeheim geliebt habe
„Lieblingsfarbe"
„Dein Ernst, Rodrigo?"

Der Moment, wo Kian unerwartet in meinem Zimmer stand, komplett durchnässt...
„Am liebsten würde ich dir eine scheuern"

Und dann... unser erster Kuss.
Und plötzlich liegen seine Lippen auf meinen und nichts hat sich je besser angefühlt, als das gerade.

Von der besten Nacht meines Lebens...
Kian.- Will mich. -Fickt mich.- Entjungfert mich.

Unser zweites Date...
„Um sieben an der Lichtung"

Und schließlich vom ganzen Streit, Stress und meiner Sorge, dass sein Bruder und seine Familie ihm was antun will.
Und doch habe ich ihn in jedem einzelnen mit jeder Faser meines Köpers geliebt und liebe ihn auch immer noch. Ich werde niemals damit aufhören, denn er ist der Mann, den ich für immer will.

Außer Atem und vollkommen panisch sehe ich Javier an. Sophia wirkt mitgenommen und legt eine Hand behutsam auf meine Schulter. Javier zieht mich plötzlich in seinen Arm und sofort laufen mir die Tränen aus meinen Augen. „Ich hab alles kaputt gemacht", heule ich in die Schulter meines großen Bruders, als auch Ale durch die Tür kommt. Javier löst sich aus der Umarmung und sieht mich an. „Du hättest deine Beziehung nicht vor uns Geheim halten müssen. Sowohl Ale als auch Mama und ich hätten dich unterstützt und ich hätte auch Kian bei seiner Mission geholfen", meint er und sieht mich eindringlich an. Ich bin froh, dass ich Javier jetzt alles erzählt habe und weiß, dass er mir helfen wird. Doch ein schlechtes Gewissen, dass Kian wegen mir jetzt in Gefahr sein könnte habe ich trotzdem.
„Adri, du hast nichts falsch gemacht. Es ist vollkommen okay, dass du ihn angeschrien hast und Abstand davon brauchtest. Ja du bist mit sowas aufgewachsen, aber warst nie Hautnah dabei. Es ist vollkommen okay, was du gemacht hast und auch Kian wird es einsehen, wenn du es ihm sagst", meint Ale und nimmt mich auch nochmal ein. „Mi Amor, kannst du Momia einweihen?", fragt Javier nun an Sophiá gerichtet, welche sofort nickt und aus dem Büro verschwindet. „Ale, orte sein Handy. Guck nach wo es zuletzt eingeloggt war", meint er zu unserem Bruder, welcher sich dann auch auf den Weg in sein Büro macht. „Adri, Kian ist nicht dumm. Er hat ein Back Up von allen Informationen. Wo ist das?", fragt mein Bruder mich nun und plötzlich fällt es mir Schuppen von der Haut. „Ich", meine ich nur und sehe ihn entsetzt an. Endlich weiß ich, warum ich bei allem dabei sein sollte und schmiere stehen sollte. Er hätte es mit seiner Intelligenz auch alleine geschafft... „Ich bin sein Back Up. Ich war überall dabei, ich hab jede kleine Information", meine ich nun. „Okay. Pass auf. Jeder Mafia Boss hat eine Notfall Email Adresse, wenn er längere Zeit die Leitung abgegeben hat. Schreib dieser Email alles und auch deine Vermutung wegen Kian. Wenn du dann innerhalb von 15 Minuten einen Anruf von einer privaten Nummer bekommst, die sofort wieder auflegt, sind seine Eltern bereits auf dem Rückflug und in paar Stunden da. Egal wo sie sind. Darauf sind sie trainiert", meint er und erklärt mir, wo ich die Adresse finde. Sofort setzte ich mich an den Schreibtisch und verfasse eine E-Mail...

Señor Rodrigos,

mein Name ist Adriana Diaz und ich habe die Vermutung, dass ihr Sohn, Kian, welcher Monate lang nach Beweisen und Informationen gesucht hat, jetzt in den Händen von seinem Bruder und seinem Cousin ist. Er hatte alles auf seinem Laptop nur einmal gespeichert, weil ich sein Back Up bin. Ich mache mir große Sorgen um Kian, ich liebe Ihren Sohn Señor. Bitte glauben Sie mir bei dem was sie gleich lesen werden.
Kian denkt, dass sein Bruder die Mafia auf die Böse Seite ziehen will und hat nichts gesagt, weil er Angst hatte, dass Sie ihm nicht glauben....

*Ein paar Stunden später*

Ich hatte keinen Anruf bekommen.
Momia und Sophiá standen mir bei, denn meine Psyche war plötzlich am Ende. Javier und Alejandro versuchten die ganze Zeit etwas herauszufinden und auch Javier schrieb nochmal eine E-Mail, doch nichts. So langsam gebe ich die Hoffnung auf Kian jemals lebendig wieder zu sehen...

„JAVIER, ADRI!"

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𝑻𝒉𝒆 𝑴𝒂𝒏 𝑰 𝑾𝒂𝒏𝒕 𝑭𝒐𝒓𝒆𝒗𝒆𝒓 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt