6. Kapitel

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Ich saß am Boden des Ganges und hatte Xingqiu fest an mich gedrückt. Der jüngere weite bitterlich und presste das Armband, dass Yun ihm vor die Füße geworfen hatte, an sich. „E...er hasst mich... was s...soll ich denn jetzt tun...?", seine Stimme war so zerbrechlich und leise, dass ich ihn gerade so verstehen konnte. „Ich werde mit ihm reden... wir bekommen das wieder hin... das verspreche ich...", ich ließ ihn los und lehnte mich etwas zurück, damit ich ihm in die Augen sehen konnte, „Gibst du mir dein Handy? Dann speichere ich dir meine Nummer ein." Er nickte verheult und zog das Smartphone aus seinem Rucksack. Mit einem knappen „Danke" nahm ich es an mich und speicherte mich zu den Kontakten, ehe ich es ihm zurück gab. „Xiaaao?", hörte ich die Stimme von Venti durch die Hänge hallen, er suchte vermutlich nach mir. „Hier drüben!", gab ich laut zurück und konnte ihn im nächsten Moment um die Ecke biegen und auf uns zulaufen sehen. Als er näher kam, riss er entsetzt die Augen auf und fragte geschockt: „Was ist passiert?! Ist er verletzt?!" Nun fiel auch mir auf, dass Xingqiu Blut vom Ritzen auf seinen Klamotten hatte. Mein nun höchst besorgter Freund kniete sich zu uns und tastete den Blauhaarigen nach Verletzungen ab. Der jüngere zischte Schmerzerfüllt auf, als Venti seine Unterarme berührte, woraufhin seine Ärmel ruckartig vom Schwarzhaarigen hochgezogen wurden. Nun schien er entsetzter als zuvor schon und murmelte an mich gewandt: „Bitte sag mir nicht er hat...." „Doch...", gab ich zurück, da ich wusste, wie die Frage enden würde.

Nun war es Venti, der Xingqiu in seine Arme schloss. „Bleib du bitte bei ihm, ich hab noch ein Hühnchen zu rupfen", knurrte ich und richtete mich auf. Mein Freund gab sein Einverständnis und so sprintete ich in die Richtung, in die Chongyun verschwunden war. Viele Möglichkeiten, wohin er gegangen sein konnte, gab es nicht und am Logischsten erschien mir, dass er sich nach draußen begeben hatte. So schnell ich konnte verließ ich das Gebäude und konnte tatsächlich den Gesuchten ausmachen, der gerade dabei war, wütend einen Stein wegzutreten. Er verschwand um die Ecke und ich nahm die Verfolgung auf. Schlussendlich blieb er im Schatten des Gebäudes stehen und starrte wütend auf sein Handy. „Ey du Vollpfosten!", schrie ich, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Tatsächlich blickte er nun zu mir und steckte sei Smartphone zurück in die Hosentasche. „Was sollte das eben?! Als ob dir nicht bewusst ist, dass Xingqiu nie was mit mir anfangen würde!", fauchte ich und kam bedrohlich auf ihn zu, was ihn scheinbar nicht beeindruckte. „Er liebt nicht mich, sonder dich! Ist dir das nicht bewusst?!" Er senkte seinen Blick, sodass seine Haare dein Gesicht verdeckten und ich seine Mimik nichtmehr sehen konnte. Das machte mich nur noch aggressiver: „Hast du dazu nichts zu sagen?! Du kannst doch nicht so blind sein und das nicht erkennen! Und das mal beiseite, fällt dir überhaupt nicht auf, wie schlecht es ihm geht?! Fuck man er ritzt sich wegen dir!" Nun nahm ich ein seltsames Geräusch aus seiner Richtung wahr, das verdächtig nach einem unterdrückten Schluchzen klang. Behutsam legte ich eine Hand auf seine Schulter und meinte: „Du solltest mit ihm reden und akzeptieren, dass ich keinerlei Gefühle für dich habe und niemals haben werde..." Wieder kamen nur seltsame unterdrückte Laute von ihm, doch ehe ich etwas sagen konnte, schien er seine Gefühle nicht mehr zurückhalten zu können. Doch er weite nicht... im Gegenteil... er lachte...

Er riss den Kopf in den Nacken und konnte sich kaum noch einkriegen, so sehr schien ihn das zu amüsieren. Das reichte, der war doch komplett gestört, als hätte man ihn als Baby mal fallen lassen. Vielleicht würde ein Schlag ihm mal ganz gut tun, so wütend wie ich in diesem Moment war, würde ich mit der Härte keine Gnade zeigen. Doch kurz vor seinem Gesicht, blockte er mich einfach ab, packte mein Handgelenk und drehte es samt Arm ungesund nach außen. Gleichzeitig drückte er mich an die kalte Außenwand der Schule. „Unterschätz mich nicht", fauchte er, „Als ob Xingqiu sich verletzen und mich lieben würde. Das ist lächerlich! Aber ich hab es durchschaut, du willst unsere Freundschaft kaputt machen, damit ich dich endlich in Ruhe lasse." „Bist du bescheuert?!", krächzte ich, da ich nicht fassen konnte, das er sich solchen Schwachsinn zusammengereimt hatte. Er trat mit einem mal schwungvoll gegen mein Schienbein, weshalb ich mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden sank und wütend zu ihm hoch funkelte. Er grinste nur süffisant und stellte sein rechtes Bein mit seinem ganzen Gewicht auf meinen Oberschenkel, wodurch er mich am Aufstehen hinderte. Gleichzeitig packte er meine Handgelenke und drückte sie mit der einen Hand über meinem Kopf an der Wand zusammen und packte mit der anderen mein Kiefer. Verzweifelt versuchte ich mich von ihm zu befreien, schaffte es jedoch nicht. Er erzählte grinsend, dass er Kampfsport betrieb und ich somit keine Chance gegen ihn hätte. Tja, dies erklärte wohl, dass er meinen Schlag so einfach abgewehrt hatte. „Xiao ich habe dich eigentlich wirklich geliebt, aber ich hasse dich dafür, dass du meine Gefühle nicht erwiderst und versuchst mich loszuwerden!", er war wirklich wütend und sah nur noch schwarz, „Du bist echt ein Arschloch und ein mieser Lügner! Ich kann's kaum fassen, dass ich mich in jemanden wie dich verliebt habe! Und dann noch das mit Xingqiu! Aber weißt du was? Meine Freundschaft mit ihm ist mir wichtiger als du! Ich habe mich einfach dazu verleiten lassen wütend auf ihn zu sein und nicht gesehen, dass du der Schuldige bist!"

Ehrlich mal, das war doch nicht mehr normal. Er lebte wohl in seiner eigenen fanatischen Traumwelt und durchblickte die Realität nicht. „Ey, was machst du da mit Xiao?", hallte auf einmal die Stimme von Scaramouche über den Hof. Chongyun blickte misstrauisch zu ihm und entgegnete: „Wir klären hier nur was." Ventis Ex-Freund lief schnurstracks zu uns herüber und überraschte mich damit, ich hatte viel mehr damit gerechnet, dass er es einfach ignorieren würde. Er legte dem Hellhaarigen seine Hand auf die Schulter und schob ihn zur Seite. Yun wollte wohl nicht, dass Scara ihn verpetzte und gab daher vermutlich auf. „Hier, ich helfe dir auf", sprach der Dunkelhaarige freundlich und hielt mir seine Hand hin. Verdutzt starrte ich darauf und wusste nicht wirklich, wie ich darauf reagieren sollte, doch ich entschied mich dazu, sie zu ergreifen. Ich hatte mich womöglich in ihm getäuscht, er schien sich wirklich verändert zu haben.

Als ich meine Hand in seine legte, packte er mit einem Mal fest zu und donnerte sie wieder über mir gegen die Wand. Er tat es mit einer solchen Wucht, dass mein Gelenk ein ungesundes knacken von sich gab. Im nächsten Moment kam dann der nächste Angriff, er trat mit mit voller Wucht in den Magen und brachte mich zu einem erstickten Aufschrei. Mein Atmen wurde zu einem verzweifelten Röcheln und ehe ich mich vom ersten Tritt erholen konnte, folgte ein zweiter. Dann ein Schlag mitten in mein Gesicht, nicht von Scara, sondern diesmal von Chongyun. Ich konnte sehen wie die beiden sich unheilvoll grinsend anblickten und wohl das selbe dachten. Rache an mir... Da hatten sich zwei Gestörte gefunden.

Der Dunkelhaarige packte mich brutal an den Haaren und schlug mein Gesicht auf den harten Asphalt. Ich spürte, wie Blut meine Stirn herunter rinnte  und ein stechender Schmerz durch meinen Kopf schoss. Ich wollte schreien, doch Scaramouche packte mich am Hals und begann mich zu würgen. Nach Atem schnappend krümmte ich mich in seinem festen Griff und musste noch mehr Tritte und Schläge von Chongyun ertragen. Für einen Moment dachte ich, ich müsse hier sterben. Die Qualen waren beinahe unerträglich und ich fragte mich, womit ich diese ganze Scheiße immer verdient hatte. Dann hörte ich einen weiteren Schlag, doch diesmal traf er nicht mich, sondern den der mich Würgte. „Fuck was soll das Heizou?!", schrie Scaramouche entsetzt. Ich war völlig benebelt und konnte mich kaum bewegen, dennoch bekam ich die Worte mit. „Ich seh doch nicht weiter zu, wie ihr ihn umbringt!", schrie der Rothaarige zurück. Chongyun versuchte sich damit herauszureden, dass ich angefangen habe und er ja aufgehört hätte, bevor es dazu gekommen wäre, doch Scara sah das ganze wohl anders, denn er drohte meinem Retter nun: „Du weißt ganz genau was passiert, wenn du dich mir widersetzt Heizou! Du bist mit dem Schlag eben zu weit gegangen." Daraufhin war der Rotschopf still, wusste nicht was er antworten sollte. „Auf die Knie!" Heizou tat nicht was Scara verlangte. „Auf die Knie habe ich gesagt! Entschuldige dich!" Nun gehorchte er doch. „Ich bin wirklich enttäuscht Heizou", in der Stimme des Dunkelhaarigen schwang etwas psychopathisches und manipulatives, „Unsere Beziehung funktioniert doch so gut und du setzt das alles für den da aufs Spiel? Du riskierst deine Zukunft?" „Bitte verzeih mir Scara... i...ich weiß nicht was in mich gefahren ist." „Schweig!" Ich hörte noch einen Schlag und spürte, wie Heizou neben mir zu Boden ging, doch dann wurde alles um mich schwarz.

High School Band 4 - Band Contest // Genshin FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt