21. Kapitel

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Ich blickte mich direkt im Gang nach Venti um, als ich aus dem Verhör entlassen wurde. Er wurde zur selben Zeit in einem anderen Raum befragt und ich wusste nicht, ob er bereits fertig war. Mit schnellen schritten trat ich zum Empfang, wo einige Wartebänke standen und erblickte sogleich meinen Freund. Als er mich so, stand er sofort auf und lief zu mir. „Ich hab Neuigkeiten zu Scaramouche", platzte es direkt aus mir heraus. Sein kurzer schockierter und dann neugieriger Blick brachte mich zum Weiterreden: „Er hat es überlebt, liegt jetzt aber im Koma... Also sollte er uns hoffentlich vom Hals bleiben..." Auch der Schwarzhaarige schien ein wenig erleichtert, fragte dann aber: „Hast du irgendwas zu Heizou erfahren? Was passiert jetzt mit ihm?" „Er muss vor Gericht und dort wird dann ein Urteil gesprochen..." „Verstehe... Hoffentlich wird es milde ausfallen, immerhin hat Scara ihm ja nicht wirklich eine andere Wahl gelassen", meinte er, woraufhin ich nickte.

Wir verstummten als die Polizistin - Yelan - zu uns trat und erklärte: „Ich muss euch beide noch bitten, zur Gerichtsverhandlung zu kommen, ihr seid wichtige Zeugen in diesem Fall. Ihr werdet in kürze genauere Informationen dazu bekommen." Anschließend durften wir endlich nach Hause gehen. Als wir am Tag zuvor nach den Geschehnissen dort hin kamen, hatte sich meine Mutter tatsächlich bei uns beiden für ihr Verhalten entschuldigt uns versprochen sich zu ändern. Sie war nicht zum Wettbewerb gekommen, sondern hatte über ihr Verhalten nachgedacht. Das überraschte mich noch immer, gleichzeitig erleichterte es mich, da ihre Art mich in vielerlei Hinsicht belastet hatte. Als sie dann aber gemerkt hatte, dass wir beide blass wie zwei Leichen waren, hatte sie nachgefragt und war über meine Antwort ebenso geschockt. Sie wusste bis zu diesem Zeitpunkt nichts über die bisherigen Geschehnisse, doch wir hatten uns entschieden, das zu ändern. So wütend hatte ich sie in meinem gesamten Leben noch nicht erlebt, aber es war auch nicht anders zu erwarten. Ein Mordversuch auf den eigenen Sohn und eine Vergewaltigung des Freundes von diesem war nichts, was man einfach so hinnehmen konnte. Natürlich hatte sie Anzeige gegen Scaramouche erstattet und war daher ebenfalls zur Polizeistation gekommen. Sie war allerdings schon vor uns fertig gewesen und wartete daher gerade im Auto auf uns. Als wir einstiegen und zurückfuhren, erzählte ich auch ihr die Neuigkeiten und sie nickte nur aufgebracht. „Ich hätte dieses Schwein gerne vor Gericht fertig gemacht und ihm mal ordentlich die Meinung gegeigt", knurrte sie aufgebracht und Hupte heftig ein anderes Auto an, dass ihr die Vorfahrt genommen hatte.

Den Rest des Wochenendes verbrachten wir Zuhause um uns ein wenig von den vergangenen Tagen zu erholen, denn am Montag würde genug Chaos auf uns zukommen. Die zwei anderen Bands waren zwar bereits abgereist, dennoch wollte die Direktorin noch mit der Band über das Ereignis reden. Die gesamte Schule wusste bereits darüber bescheid, es hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitete. Als Venti, Yoimiya und ich am Montag dann ankamen wurden wir regelrecht mit Fragen durchlöchert. Wir mussten vor der masse an Schülern fliehen und hatten erst unsere Ruhe, als wir im Direktorat ankamen. Die anderen waren bereits dort und als wir die Tür hinter uns schlossen, begann die Frau zu sprechen: „Die Ereignisse der letzten Woche sind... aus dem Ruder gelaufen", sie machte eine kurze Pause, „Ich hoffe doch ihr könnt euch von dem Schock erholen. Der Wettbewerb wurde nicht zu Ende gebracht aber ich dachte mir ihr würdet vielleicht dennoch gerne wissen, wie sich die Juri entschieden hat? Ihr habt gewonnen... Ich weiß es ist vermutlich unangebracht aber dennoch." Wir konnten uns über den Sieg nicht freuen... nach allem was passiert war, fühlte es sich falsch an das zu feiern. „Ich möchte euch noch bitten das Thema nicht mehr unter den Schülern anzusprechen, je weniger sie wissen, desto schneller gerät es in Vergessenheit", bat die Direktorin und warf einen nervösen Blick aus dem Fenster auf den gefüllten Hof. „Verstanden", meinte Xinyan, woraufhin wir anderen ebenfalls einwilligten. „Gut, danke", entgegnete die Frau, „Dann geht am Besten jetzt zu eurem Unterricht."

Zwei Wochen waren vergangen und die Gerichtsverhandlung hatte bis vor ein paar Minuten stattgefunden. Wir verließen das Gebäude und stiegen ins Auto ein. Weder Venti, meine Mutter, noch ich sagten etwas. Es war einfach nur eine Stille, die jeder in seine eigenen Gedanken versunken verbrachte. Heizou hatte Glück gehabt, ihm stand keine Gefängnisstrafe bevor. Stattdessen musste er in psychologische Behandlung und hatte ein paar Sozialstunden vor sich, da er aus Angst und Verzweiflung wegen Scaramouche gehandelt hatte. Die Geschichte mit seinem Vater wurde nicht mehr erwähnt. Es wurde vertuscht und seine Mutter freigelassen. Somit hatte das Ganze etwas positives an sich.

Ich warf einen Blick auf mein Handy und merkte, dass Xingqiu mir eine Nachricht geschickt hatte. Wir waren in Kontakt geblieben und das freute mich sehr, da ich ihn ins Herz geschlossen hatte. Ich hoffte sehr, dass auch er mit Chongyun sein Glück finden würde, so wie ich es mit Venti hatte. Als ich mein Smartphone wieder weggesteckt hatte, drehte ich mich zu meinem geliebten und gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange. „Ich liebe dich." „Ich dich auch."

Ende

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